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Türkei-Forschungsprojekt der Universität Bremen wird ab 2014 von der Stiftung Mercator gefördert

Der Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung erforscht das Thema „Frauenbewegungen im innertürkischen Vergleich“

Nr. 247 / 9. August 2013 KG

Großer Erfolg für die Universität Bremen: Die Stiftung Mercator wird für insgesamt drei Jahre ein Forschungsprojekt zur zeitgenössischen Türkei im Rahmen ihrer gleichnamigen aktuellen Ausschreibung fördern. „Frauenbewegungen im innertürkischen Vergleich“ ist eine qualitativ-empirische Forschungsstudie der Interkulturellen Bildung im Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Universität Bremen, die heute neben vier anderen Projekten den Zuschlag der Jury erhalten hat.

39 Anträge waren auf die Ausschreibung der Stiftung Mercator insgesamt eingegangen, der Förderumfang beträgt 1,5 Millionen Euro. Ansatz der Ausschreibung war das bislang eher gering ausgeprägte akademische Interesse an zeitgenössischer Türkeiforschung. Damit einher gehe, so die Stiftung, ein oftmals wenig kenntnisreiches Bild der heutigen Türkei in der deutschen Öffentlichkeit. Dies müsse sich aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Bedeutung des Landes und auch vor dem Hintergrund der aktuellen Protestbewegung und der Weiterentwicklung der Zivilgesellschaft in der Türkei ändern.

Das Bremer Forschungsprojekt, geleitet von Professorin Yasemin Karaka?o?lu, richtet seinen Analysefokus auf Handlungsmacht und Vielfalt von Frauen, die sich für Geschlechtergerechtigkeit in der Türkei einsetzen. Vergleichend für verschiedene Regionen in der Türkei sollen die sozialen Strukturen und Hintergründe der jeweiligen Frauenbewegungen, ihre institutionelle Anbindung und Zielsetzung, die Bedeutung transnationaler Beziehungen sowie aktuelle Themen, Methoden und zugrunde liegende Ideologien herausgearbeitet werden. Dafür werden von Charlotte Binder, Doktorandin im Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung, und einer weiteren Nachwuchswissenschaftlerin vergleichende Einzelstudien zu Frauenbewegungen in den Großstädten Ankara und Diyarbak?r sowie in zwei ländlichen Regionen der Türkei durchgeführt und ausgewertet. Ziel der Forschungsarbeit ist es, Aufschluss über den Einfluss unterschiedlicher sozio-ökonomischer und politischer Rahmenbedingungen auf Frauenbewegungen im transnationalen, urbanen und ländlichen Raum zu gewinnen. 2016 werden die Forschungsergebnisse anhand eines mehrsprachigen Projektberichtes, eines Pressedossiers sowie einer mehrsprachigen Website zu Frauenbewegungen und Geschlechterpolitik in der Türkei der interessierten Öffentlichkeit in Deutschland und in der Türkei vorgestellt. Den Abschluss bildet ein Workshop mit Wissenschaftlerinnen und Vertreterinnen von Frauen-Nichtregierungsorganisationen aus der Türkei und Deutschland, auf dem die Projektergebnisse diskutiert, gemeinsame Handlungsstrategien entwickelt und Kooperationen initiiert werden sollen.


Weitere Informationen:

Universität Bremen
Erziehungs-und Bildungswissenschaften
Fachgebiet Interkulturelle Bildung
Prof.Dr. Yasemin Karaka?o?lu
Tel. 0421 218 69120 oder 69020 (Sekretariat)
E-Mail: karakasogluprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de