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… und raus bist du! 40 tanzende Kinder bewegen mit Musical erwachsene Herzen

Studierende der Uni Bremen unterstützen einzigartiges Musikprojekt zum Thema Mobbing

Nr. 162 / 19. Mai 2014 RO

Mobbing tut weh. Das Gefühl, nicht dazu zugehören macht einsam. Was oft am schmerzhaftesten ist: Keine Hilfe zu bekommen, alleine dazustehen. Viele Kinder haben schon Erfahrungen mit Mobbing gemacht. Erste Erfahrungen mit Ausgrenzung werden manchmal sogar schon im Kindergarten gesammelt. Anderes Aussehen, anderes Kulturverhalten oder Armut – Kinder können grausam sein und Gründe für Mobbing sind nicht immer nachvollziehbar. Die Schülerinnen und Schüler der internationalen Grundschule Nordstraße haben anhand eigener Erfahrungen ein Theaterprojekt zum Thema Mobbing entwickelt. Zusammen mit ihrer Musiklehrerin Angelika Hofner haben sich insgesamt mehr als 50 Kinder im Alter von vier bis 13 Jahren mit ihren Ausgrenzungserfahrungen beschäftigt. Über mehrere Monate hat Hofner die jungen Darsteller auf den Bühnenauftritt vorbereitet. Die Premiere dieses einzigartigen Projekts findet am Freitag, den 23. Mai um 18 Uhr in der Aula der Grundschule an der Nordstraße statt.

Das Musikprojekt

Selma wird von ihren Mitschülern gemobbt. Sie will nur noch weg und läuft davon. Auf ihrer Flucht erlebt sie Freiheit und Anerkennung, aber auch ähnliche Ausgrenzungserfahrungen und Einsamkeit. Als sie überhaupt nicht mehr weiter weiß, hat sie im Traum eine schicksalshafte Begegnung, die ihr Leben verändert: Sie fasst wieder Selbstvertrauen und beginnt mutig den Weg zu sich selbst. Das Team um Angelika Hofner hat die Kinder mit persönlichen Ausgrenzungserfahrungen und internationalen Märchen zum Thema Ausgrenzung spielerisch beschäftigt. Aus den Ergebnissen dieser Improvisationen und des Gedankenaustauschs der Kinder untereinander wurde der Plot entwickelt. Für die kleinen Künstler gab es wöchentliches Tanz- und Theatertraining. Besonders beachtlich: Über 80 % kommen aus Migrationsfamilien. Sie haben daheim so begeistert von diesem Projekt berichtet, dass jüngere Geschwister mitmachen wollten – nun stehen auch zwei Vierjährige auf der Bühne.

Pia Knust, Lehramtsstudentin der Uni Bremen, ist Mitglied des Regieteams: „Als ich die bunte, hochmotivierte Theatergruppe kennen lernte, habe ich gleich Lust bekommen, mitzuarbeiten. Das Schöne ist, dass die Kinder im Prozess in ihrem Selbstbewusstsein deutlich gestärkt wurden. Fast nebenbei lernten sie, wie man mit schwierigen Situationen umgeht. Diese Erfahrung nehmen sie für die Zukunft sicherlich mit.“

Unterstützung von allen Seiten

Begleitet wird das Projekt von der Bremer Theaterpädagogin Mirjam Dirks, zwei Breakdancern und weiteren Studierenden der Uni Bremen. Unterstützt wird das Projekt von Marie Adamowicz, die nicht nur eigene Lieder für das Stück geschrieben hat, sondern auch Sidos Lied „Du musst auf dein Herz hör’n“ für die Kinder umschrieb. Weitere Unterstützung kam vom Gesundheitstreff Bremen West und vom Kulturhaus Brodelpott in Walle. Beide Partner standen den Kindern zur Seite und gaben Ihnen die Möglichkeit für Gespräche auch mit anderen Betroffenen. Finanziell wird das Projekt durch die Bundesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung im Rahmen von „Kultur macht stark: Künste öffnen Welten“ gefördert.

Achtung Redaktionen: Sie haben die Möglichkeit die Kinder noch vor der Premiere bei den Proben zu interviewen. Ein Termin kann über Angelika Hofner (E-Mail ahofner©hotmail.com ) vereinbart werden.

Weitere Aufführungen:
Schule in der Nordstraße (Nordstr. 349):
Am Mittwoch, 28. Mai und am Donnerstag, 5. Juni, jeweils um 8.45 und 10.45 Uhr
Anfang Juli wird das Stück bei den Grundschultheatertagen im MOKS aufgeführt werden und am Sonntag, den 13. Juli im Rahmen des Stadtteilfestes in Walle
Weitere Vormittagsaufführungen sind in Absprache mit Schulen und Kindergärten möglich.

Weitere Informationen und Karten unter:
Angelika Hofner
Tel.: 0421 361-8282
E-Mail: 085protect me ?!bildung.bremenprotect me ?!.de