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Universität Bremen lädt zu Performance und Künstlergespräch in die Ausstellung „Frauen, Männer, Macht“ ein

Theater der Versammlung bringt Gender-Fragen auf die Bühne / Künstlerin Marlis Glaser konzipierte 1980 Wandbild im Zentralbereich der Universität

Nr. 134 /6. Mai 2014 KG

Mit zahlreichen Exponaten und zwei Veranstaltungen im Mai beteiligt sich das Universitätsarchiv an der aktuellen Ausstellung „Archivsplitter: Frauen-Männer-Macht“. Sie wurde vom Arbeitskreis Bremer Archive ausgerichtet und ist noch bis zum 1. Juni 2014 im Studienzentrum für Künstlerpublikationen in der Weserburg, Teerhof 20, zu sehen. 25 Bremer Archive präsentieren in dieser Gemeinschaftsausstellung ausgewählte, zum Teil seltene Archivalien: Plakate, Fotografien, Objekte, Dokumente individueller Biographien, Schallplattencover, Filme, Fernsehbeiträge, Interviews und literarische Werke. Sie zeigen die Beziehungen zwischen den Geschlechtern, verdeutlichen Machtstrukturen und deren Veränderung. www.weserburg.de

Das Universitätsarchiv ist mit Exponaten zu drei Themen aus der Universitätsgeschichte dabei. Es zeigt Skizzen und Fotografien des Wandbildes „Frauen im Kampf um Frieden und Emanzipation“, das von Studentinnen im Herbst 1980 im Zentralbereich der Uni gemalt wurde. Des Weiteren erinnern Fotos, Programmhefte und Briefe an die „Bremer Frauenwoche“, die hier von 1982 bis 1992 stattfand und von Tausenden Frauen aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland besucht wurde. Schlaglichtartig wird außerdem mit amtlichen Dokumenten, Broschüren und Plakaten die Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität beleuchtet. http://www.uni-bremen.de/archiv

Szenischer Forschungsabend am 16. Mai 2014

Zur Ausstellung gehört ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm. Am Freitag, 16. Mai, 18 Uhr, laden das Zentrum für Performance Studies der Universität Bremen und das ihm angeschlossene Theater der Versammlung zu einem szenischen Forschungsabend ein. Er trägt den Titel „Gender-Splitter: Welche Rolle spiele ich?“ und wird von Jörg Holkenbrink, dem Leiter des Zentrums für Performance Studies, moderiert. Sechs Performerinnen und Performer schlüpfen in die Rollen von fiktiven Seminarteilnehmern, die sich in der Kunst der Selbstdarstellung üben. Ihr „Trainer“ bittet sie, literarische Liebesszenen als Verhandlungssituationen zu spielten. Auch eine Arbeitsstudie aus der Harvard Business Review wird mit nur geringen Textänderungen zum Dialog zwischen Liebenden am Frühstückstisch. Die Darstellerinnen und Darsteller untersuchen gemeinsam mit dem Publikum, wie sich Frauen und Männer in wirtschaftlich prekären Lebenslagen glauben inszenieren zu müssen. Mit welchen Gesten und mit welchem Verhalten sollen Bilder einer erfolgreichen Frau oder eines erfolgreichen Mannes vermittelt werden?

Was verbirgt sich hinter dem Theater der Versammlung?

Das Theater der Versammlung wirkt seit 1992 als Bühne und Labor an den Schnittstellen zwischen Bildung, Wissenschaft und Kunst. An der Universität Bremen ist es das Herzstück des Zentrums für Performance Studies (ZPS). Seine Mitglieder, Theaterleute und Studierende, wandern durch die verschiedenen Fachbereiche von der Produktionstechnik über die Informatik bis zu den Kultur- und Bildungswissenschaften. Dort untersuchen sie mit den Mitteln der Performance Themen und Fragestellungen, die in den Seminaren theoretisch behandelt werden. Die entstehenden Inszenierungen werden weit über Bremen hinaus aufgeführt und diskutiert. Die Performance Studies bilden Studierende für diese untersuchende und intervenierende Form der Theaterarbeit aus. http://www.tdv.uni-bremen.de/

Gespräch mit Künstlerin am 18. Mai 2014

Am Sonntag, 18. Mai 2014, wird dann um 11.30 Uhr die Künstlerin Marlis Glaser in der Weserburg zu Gast sein. Im Mittelpunkt des Gesprächs, das die Kunsthistorikerin Bettina Brach mit der in Schwaben lebenden Künstlerin führen wird, steht die Entstehung und Geschichte des Wandbildes „Frauen im Kampf um Frieden und Emanzipation“. Marlis Glaser entwarf das Konzept dieser 1980 im Zentralbereich der Universität Bremen entstandenen Gemeinschaftsarbeit von Studentinnen und erfahrenen Malerinnen (u.a. Susanne Klockow und Dorit Hillebrecht) und malte viele der Porträts. Sie war außerdem 1976 an der Entstehung des Murale „Antifaschistischer Widerstand in Chile” der Künstlergruppe „Brigada Luis Corvalán“ an der Uni beteiligt. In dem Gespräch werden aber auch ihre Arbeiten zur deutsch-jüdischen Geschichte und ihre Porträts jüdischer Künstlerinnen und Künstler vorgestellt. Marlis Glaser studierte Malerei an der Hochschule für Gestaltung in Bremen und der Akademie für Kunst in Hamburg sowie Kunsterziehung und Französisch an der Universität Bremen. Bis 1998 lebte und arbeitete sie in Bremen, dann zog sie nach Attenweiler im Kreis Biberach. Mehr Informationen: http://www.marlis-glaser.de

Beide Veranstaltungen finden im Studienzentrum für Künstlerpublikationen in der Weserburg, Teerhof 20, statt.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Universitätsarchiv
Archivleiterin Sigrid Dauks
Tel.: 0421 218 60390
E-Mail: dauksprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de