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Universität Bremen richtet Jahrestagung der Gesellschaft für Überseegeschichte aus

Eröffnung im Überseemuseum: Zusammenhang von kolonialen Strukturen und sprachlicher Kommunikation steht im Mittelpunkt

Nr. 172 / 29. Mai 2013 KG

Die Forschergruppe der Creative Unit „Koloniallinguistik – Language in Colonial Contexts" im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Bremen richtet vom Freitag, 31. Mai, bis Sonntag, 2. Juni, die Jahrestagung der Gesellschaft für Überseegeschichte 2013 aus. Etwa 50 Wissenschaftler, vorrangig Historiker und Linguisten von zahlreichen deutschen Hochschulen, werden in Bremen erwartet. Thema der Tagung wird die Koloniallinguistik sein. Der Zusammenhang von kolonialen Strukturen und sprachlicher Kommunikation steht im Mittelpunkt.

In seinem Festvortrag untersucht Professor Matthias Schulz von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf die Quellen-Frage: Welche Arten von historischen Dokumenten können für die Forschung herangezogen werden? Aus der Kernzeit des deutschen Kolonialismus von 1884 bis 1919 in Afrika und dem Pazifik sind Tagebücher und Briefe von Kolonisten ebenso erhalten wie administrative Schreiben der Kolonialverwaltung oder Petitionen der indigenen Bevölkerung. Wie eine solche Textsammlung aussehen könnte, die dann Grundlage für sprachwissenschaftliche Untersuchungen sein kann, darüber wollen die Wissenschaftler unter anderem sprechen.

Zuvor werden die Gäste das Schifffahrtsmuseum und das Auswandererhaus in Bremerhaven besuchen. Eröffnung der Jahrestagung ist dann am Freitag, 31. Mai, um 16 Uhr im Überseemuseum am Bahnhofsplatz durch den Vorsitzenden der Gesellschaft, Professor Hermann Hiery von der Universität Bayreuth. Er wird den mit 2000 Euro dotierten Dissertationspreis „Behaim-Preis“ der Gesellschaft für Überseegeschichte und des Franz Steiner Verlags an einen jungen Nachwuchswissenschaftler vergeben. Der Preis ist nach einem Nürnberger Tuchhändler benannt, der im 15. Jahrhundert den ersten Globus als „Erdapfel“ entwickelte. Interessierte Besucher sind zur Eröffnung und zum Festvortrag willkommen.

Die Wissenschaftler werden an den beiden folgenden Tagen das Thema ausweiten und weitere ehemals koloniale Territorien wie Iberoamerika, Niederländisch-Indien und Themen wie die Sprachpolitik Spaniens und Frankreichs in „Nomaden-Schulen“ in der Westsahara in die kritische Diskussion einbeziehen. Die Tagung wird dann an der Universität Bremen fortgesetzt.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Sprach-und Literaturwissenschaft
Creative Unit „Koloniallinguistik – Language in Colonial Contexts“Ansprechpartner: Daniel Schmidt-Brücken
Tel. 0421 218 68291
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www.culcc.uni-bremen.de 
www.guesg2013.uni-bremen.de