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Warum sollten wir heute noch Aristoteles lesen?

Wissenschaftler diskutieren aktuelle Herausforderungen an die Philosophie beim Kongress der Gesellschaft für Analytische Philosophie (GAP) vom 14. bis 17. September 2009 in der Universität Bremen

Ist es moralisch vertretbar, dass Wissenschaftler und Ärzte per Medikament in die Abläufe des Gehirns eingreifen, um die Aufmerksamkeit oder das Gedächtnis des Menschen zu verbessern? Wichtiges Ziel von Philosophinnen und Philosophen ist es, aktiv an einer Antwort auf gesellschaftlich bedeutsame Fragestellungen wie dieser mitzuarbeiten. Dafür setzen sie ihre besonderen Fähigkeiten als Experten für Begründungen, Argumentationen und der systematischen Analyse von komplexen Zusammenhängen ein. Welche Fragestellungen uns derzeit bewegen, welche uns eventuell noch erwarten und wie mögliche Antworten aussehen könnten, das diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des internationalen Kongresses „Nachdenken und Vordenken – Herausforderungen an die Philosophie“ anhand verschiedener Beispiele.

Bereits zum siebten Mal veranstaltet die Gesellschaft für Analytische Philosophie (GAP) einen internationalen Kongress. Partner der diesjährigen Veranstaltung ist das Institut für Philosophie der Universität Bremen. Vom 14. bis 17. September 2009 werden neben international anerkannten Philosophen wie etwa Professor Mark Sainsbury, University of Texas, Professor Jay Wallace, University of California, Berkeley, Professor Ansgar Beckermann, Universität Bielefeld, und Professor Wolfgang Künne, Universität Hamburg, rund 400 Teilnehmer aus aller Welt an der Universität Bremen erwartet, die sich in zahlreichen Vorträgen, Kolloquien und Workshops austauschen. Die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung hat Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen übernommen.

Im Rahmen von sechs Kolloquien diskutieren die Teilnehmer vor allem folgenden Fragestellungen: Welchen Wert hat eine Auseinandersetzung mit der Geschichte der Philosophie, etwa im Hinblick auf das historische Beispiel des Aristoteles? Wie kann etwas zugleich wahr und doch falsch sein? Welche Konsequenzen hat Darwins Evolutionstheorie für die Moral und die Moralbegründung? Dürfen neue Erkenntnisse der Neurowissenschaften zur Behandlung von Krankheiten auch für eine „künstliche“ Verbesserung menschlicher Fähigkeiten eingesetzt werden? Kann man sich stets auf „das Natürliche“ als Maßstab menschlichen Handelns verlassen? Sind Eigenschaften real existent oder handelt es sich um Zuschreibungen, die Menschen eingeführt haben? Außerdem greift der Kongress einen Forschungsschwerpunkt der Bremer Universität auf: In einem Dialog zwischen Philosophen, Ökonomen und Physikern entwickeln Forscher neue Ansätze zu einer „Wissenschaft und Philosophie für eine komplexe Welt“. Dabei gehen sie zum Beispiel der Frage nach, ob Methoden aus der Physik zur Analyse der Dynamik von Finanzmärkten dienen können. 225 Sektionsvorträge, auf denen junge internationale Nachwuchsphilosophen ihre Arbeiten vorstellen, sowie die Verleihung des Wolfgang-Stegmüller-Preises, des ontos-Preises und des Frege-Preises runden die Veranstaltung ab.

Weitere Informationen:

- Schluss der Online-Anmeldung: Mittwoch, 9. September 2009

- Teilnahmegebühren: siehe www.gap7.de, Frühbucherrabatt: bis 1. Juli 2009

 

Wetere Informationen:
Universität Bremen
Institut für Philosophie,
Prof. Dr. Dagmar Borchers

Tel. 0421/ 218 67820
borchersprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

http://www.gap7.de