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Wie Smartwatch und Datenbrille im Job besser genutzt werden können

Die Universität Bremen hat in einem Verbundprojekt ein Privatsphäre-Management-System für personalisierte Assistenzsysteme wie Smartwatches und Datenbrillen entwickelt. Die Ergebnisse werden am 31. August in Bremen im Haus der Bürgerschaft präsentiert.

Digitale Assistenzsysteme sogenannte Wearables, die während der Arbeit am Körper getragen werden, assistieren in Betrieben bei der Montage oder der Reparatur und sammeln viele sensible, personenbezogene Daten. Anwendungsmöglichkeiten für diese Daten gibt es viele, etwa zur Prozessoptimierung oder zur Fehlervermeidung. Bislang wird dieses Potential nicht ausgeschöpft.

Das Privatsphäre-Management-System „PersonA“ soll die Grundlagen für datenschutzkonforme, personalisierte Assistenzsysteme in Produktion und Service schaffen. Es ermöglicht den Nutzer:innen, selbst auszuwählen, ob und welche Daten erhoben und weiterverarbeitet werden dürfen. Digitale Assistenzsysteme können die generelle Wirksamkeit der Fertigungs- und Serviceprozesse steigern. Damit sie erfolgreich im Arbeitsalltag eingesetzt werden können, ist es allerdings wichtig, dass sie von den Beschäftigten akzeptiert und genutzt werden. Gleichzeitig muss die Lösung rechtskonform sein.

Projektförderung von 1,5 Millionen Euro

Im Verbundprojekt „PersonA - Entwicklung eines Privatsphäre-Management-Systems für personalisierte Assistenzsysteme in Produktion und Service“ arbeiteten zwei Institute der Fachbereiche 6 und 7 zusammen mit der Ruhr-Universität Bochum. Praxispartner sind zudem die nextpractice gGmbH, die TeamViewer Germany GmbH GmbH, die WS System GmbH und die Kemper GmbH. Das Projekt war im September 2019 gestartet. Es wurde mit 1,5 Mio. Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Europäischen Sozialfonds gefördert.

Professor Benedikt Buchner und der wissenschaftliche Mitarbeiter Maximilian Schnebbe des Instituts für Informations-, Gesundheits- und Medizinrecht (IGMR) haben an der Rechtskonformität der geschaffenen Lösungen gearbeitet. Ihr Ziel war es, die Mitarbeiterförderung in den Fokus zu stellen und die Angst vor Überwachung am Arbeitsplatz zu mindern. Dafür ist eine transparente und verständliche Aufklärung für jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin nötig. „Nur wenn ein datenschutzkonformer Einsatz der Assistenzsysteme gewährleistet ist, kann man von Beschäftigten erwarten, dass diese in eine Datenerhebung auch einwilligen werden“, hebt Buchner hervor. Es müsse zudem sichergestellt werden, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer freiwillig einer Datenerhebung zustimmen und keine nachteiligen wirtschaftlichen oder beruflichen Konsequenzen zu befürchten sind, falls eine Datenerhebung abgelehnt wird.

Ergebnispräsentation am 31. August

Professor Maik Eisenbeiß und die wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen Olga Bosak und Felix Mohsenzadeh des markstones Institute of Marketing, Branding & Technology haben die rechtlichen Anforderungen nutzerorientiert übersetzt und in Designprinzipien für personalisierte Assistenzsysteme überführt. „Die Designprinzipien stellen sicher, dass personalisierte Assistenzsysteme nicht nur Rechtskonformität gewährleisten, sondern tatsächlich auch von Nutzer:innen wertgeschätzt werden.“, erläutert Eisenbeiß. Die Designprinzipien wurden mit Hilfe von Pilotprojekten bei den Anwendungspartnern WS System GmbH und Kemper GmbH sowie Experimenten mit Proband:innen im BreLab getestet, um das „PersonA“-System hinsichtlich Akzeptanz, Nutzerfreundlichkeit und Funktionalität zu verbessern.

Das entwickelte „PersonA“-System stellt das Projektkonsortium am 31. August von 14:00 bis 18:00 Uhr im Haus der Bürgerschaft in Bremen vor. Die Teilnahme ist für alle Interessierten kostenfrei. Zur Anmeldung und zur Agenda nutzen Sie bitte den folgenden Link: https://nextmoderator.net/PersonA_Anmeldung

Weitere Informationen:

www.person-a.de
https://www.uni-bremen.de/igmr
https://www.uni-bremen.de/markstones
www.uni-bremen.de

Fragen beantworten:

Prof. Dr. Maik Eisenbeiß
markstones Institute of Marketing, Branding & Technology
Universität Bremen
Tel.: +49 421 218-66740
E-Mail: eisenbeissprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Prof. Dr. Benedikt Buchner
Fachbereich Rechtswissenschaft
Universität Bremen
Tel.: +49 421 218-66040
E-Mail: bbuchner@uni-bremen.de

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Damit Wearables erfolgreich im Arbeitsalltag eingesetzt werden können, ist es wichtig, dass sie von den Beschäftigten akzeptiert und genutzt werden.