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Wohnräume und Identitäten

Drei neue Vorträge im Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen im Sommersemester 2015

Nr. 099 / 13. April 2015 SC

Im Sommersemester 2015 stehen drei Vorträge auf dem Veranstaltungsprogramm des Forschungsfeldes wohnen+/-ausstellen. Im Forschungsfeld kooperieren das Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik an der Universität Bremen und das Mariann Steegmann Institut Kunst & Gender.

Stadtentwicklungsprozesse in Istanbul

Die Reihe der Veranstaltungen beginnt am 20. April 2015 um 18.00 Uhr im Zentrum für Künstlerpublikationen in der Weserburg mit einem Vortrag der Künstlerinnengruppe Oda Projesi aus Istanbul. Die Künstlerinnen Özge Açıkkol, Güneş Savaş and Seçil Yersel stellen gemeinschaftliche Projekte zu Stadtentwicklungsprozessen und den damit verbundenen Veränderungen von Wohn- und Arbeitsräumen in Istanbul vor, die seit 2000 in Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern aus Kunst, Architektur und Sozialwissenschaften entwickelt wurden. Zunächst konzentrierten sich die Aktivitäten auf eine Wohnung im Stadtteil Galata, die zum Treffpunkt von Künstlergruppen und Nachbarschaft wurde. In den vergangenen Jahren richtete sich die Arbeit von Oda Projesi auf verschiedene Raumsituationen und bezog mediale Formate wie Radiosender, Bücher, Postkarten oder Zeitungen mit ein.

Der Abend mit Oda Projesi wird vom Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen an der Universität Bremen und dem Zentrum für Künstlerpublikationen in der Weserburg veranstaltet.

Wohnen und Identität von „türkischen Gastarbeitern“ im Nachkriegsdeutschland

Die Reihe „studio“ wird im Sommersemester am 19. Mai 2015 um 19.00 Uhr in der Universität Bremen (GW2, B 3850) mit dem Vortrag von Ela Kaçel (Istanbul) fortgesetzt. Unter dem Titel: „Arbeiterwohnheime: Spaces of Migration and their Sensual Perception“ gibt die Referentin einen Einblick in ihre Forschungen zu den von der Wohnsituation abhängigen Raumwahrnehmungen von sogenannten „Gastarbeitern“ im Nachkriegsdeutschland. Am Beispiel der aus der Türkei eingewanderten männlichen Arbeiter der  Kölner Ford-Werke wird dargestellt, welchen Einfluss räumliche Verhältnisse und Wohnerfahrungen in innerstädtischen Gemeinschaftsunterkünften auf die Identitätsentwürfe von Migranten nehmen. Das Material der Untersuchung bilden Fotografien, darunter Schnappschüsse der „Gastarbeiter“ ebenso wie Aufnahmen professioneller Fotoateliers.

Ela Kaçel ist Assistent Professor der Bahçeşehir Universität, Istanbul. Als Stipendiatin der Humboldt-Stiftung forscht sie derzeit zum Thema Migration und Raumwahrnehmung in Köln. Die Vorträge von Oda Projesi und Ela Kaçel finden in englischer Sprache statt.

Kreatives Wohnen und mediale Selbstentwürfe

Am 2. Juni 2015 spricht Annette Tietenberg um 19.00 Uhr in der Universität Bremen (GW2, B3850) zum Thema „Kreativ wohnen. Mediale Selbstentwürfe in Internet-Blogs.“ Der Vortrag fragt danach, welche Rolle Interieurbilder in digitalen Medien für die Konstitution des Selbst, sein Verhältnis zu sich und der Welt spielen. Annette Tietenberg interpretiert Interieurfotografien, die in Internet-Blogs (wie z.B. The Selby) kursieren, auf ihren Vorbildcharakter für den Entwurf einer kreativen Identität. Welche Bild- und Einrichtungspraktiken, so fragt die Referentin, finden Anwendung, um Interieurs ins Bild zu setzen, die zeigen, dass in ihnen ein freiheitlicher und weltoffener Geist zu Hause ist?

Annette Tietenberg ist Professorin für Kunstwissenschaft mit dem Schwerpunkt Kunst der Gegenwart an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und Kuratorin bzw. Co-Kuratorin zahlreicher Ausstellungen.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik
und Mariann Steegmann Institut Kunst & Gender
Christiane Keim
Tel.: 0421/218-67711, -67700, -67701
E-Mail: keimprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.mariann-steegmann-institut.de