Detailansicht

„Wolkenkuckucksheim“: Wo Kunst und Technik sich verbinden

Sonderforschungsbereich SFB/TR 8 Spatial Cognition eröffnet interaktives Kunstprojekt

Raum und Räumlichkeit sind Gegenstand der Raumkognitionsforschung und ebenso ein zentrales Motiv in der Kunst. Um beide Sichtweisen auf das räumliche Denken zu beleuchten, hat der Sonderforschungsbereich SFB/TR 8 Spatial Cognition in Kooperation mit dem Hanse-Wissenschaftskolleg und der Melbourner Künstlerin Elisabeth Weissensteiner das Projekt „Wolkenkuckucksheim“ initiiert. Hier wird eine interaktive Computerinstallation im Forschungsgebäude Cartesium der Universität Bremen mit ausgewählten Bildsequenzen verbunden. Erstmalig vorgestellt wird das Projekt im Rahmen einer Vernissage am Freitag, 26. Juni 2009 um 16 Uhr in der dritten Ebene des Cartesiums.

Der Begriff Wolkenkuckucksheim stammt aus einer Komödie von Aristophanes, in der er eine Welt zwischen Himmel und Erde beschreibt. Auch das Projekt schafft einen Raum zwischen zwei Welten. Die beiden Welten Kunst und Computertechnik werden durch die Raumkognition kombiniert, indem ausgewählte Fotografien Weissensteiners in die ‚intelligenten Türschilder’ an den Büros der Wissenschaftler integriert sind. Blickt eine Person für einige Zeit auf den Bildschirm, startet das Programm und die Fotografien werden in einer Abfolge übereinander geblendet, die weder voraussagbar noch zufällig ist. Für den Betrachter wird dadurch eine Zwischenwelt, Wolkenkuckucksheim, sichtbar.

Erklärtes Ziel der Künstlerin ist es, in einer Welt in der man vermeintlich alles sieht, Raum sichtbar zu machen, der darüber hinaus existiert. Sie möchte dadurch die Betrachter aus ihrer Anspannung des Alltags in eine andere Welt entführen, in der neue Gedanken und Assoziationen ermöglicht werden.

Der SFB/TR 8 Spatial Cognition, der in Kooperation der Universitäten Bremen und Freiburg durchgeführt wird, erforscht räumliches Denken oder Denkprozesse in Raum und Zeit. An der Erforschung entsprechender Fähigkeiten sind insbesondere Disziplinen wie Kognitive Psychologie, Künstliche Intelligenz, Linguistik, Geographie, Architektur und Kognitive Neuroinformatik beteiligt. Durch das Projekt soll die Erforschung der Raumkognition um eine Dimension erweitert werden.

Elisabeth Weissensteiner wurde 1958 in Wien geboren. Sie lebt und arbeitet in Melbourne, Australien. Seit ihrem Studium der Germanistik und Kunstgeschichte ist sie als bildende Künstlerin tätig. Sie wird von Galerien in Österreich und Australien vertreten und ist Mitglied des Wiener Künstlerhauses. Ihr Hauptinteresse gilt der Kunst im öffentlichen Raum. Hier steht die Frage, wie ein bestimmter Ort verstanden wird, am Anfang des kreativen Prozesses. Mehr Informationen zu Elisabeth Weissensteiner und ihren Arbeiten gibt es auf www.studio-ew.com.

 

Wetere Informationen:
Universität Bremen, SFB/TR 8 Spatial Cognition
CARTESIUM
Julia Schmidt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Enrique-Schmidt-Str. 5, 28359 Bremen

Tel. 0421-218-64235
jschmidtprotect me ?!sfbtr8.uni-bremenprotect me ?!.de