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Zentrum für Sozialpolitik der Bremer Universität bereitet Schriften des österreichischen Sozialmediziners Ludwig Teleky auf

Österreichische Gesellschaft für Sozialmedizin stellt Buch auf Tagung in Bregenz vor

Nr. 101 / 05. April 2013 KG

Bereits seit 1981 hat das Archiv des Zentrums für Sozialpolitik der Universität Bremen Nachlassfragmente des österreichischen Arbeits- und Sozialmediziners Ludwig Teleky (1872-1954) gesammelt. Initiiert wurde diese Sammlung durch die Professoren Rainer Müller und Stephan Leibfried.

Um die wesentlichen Schriften des für die Entwicklung seines Faches bedeutenden Sozialmediziners der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sind sie am Zentrum für Sozialpolitik von Prof.Dr. Dietrich Milles, unterstützt von Dr. Joachim Larisch und Dr. Wolfgang Hien, aufgearbeitet worden. Die österreichische Gesellschaft für Arbeitsmedizin hat das daraus entstandene Buch mit dem Titel „Industriegesellschaft, Gesundheit und medizinischer Fortschritt. Einsichten und Erfahrungen des Arbeits- und Sozialmediziners Ludwig Teleky“ jetzt während einer Tagung in Bregenz der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Die Gesellschaft ist Herausgeber der in Bremen aufbereiteten und im Wiener Verlag Österreich erschienenen Schriften. Sie pflegt das Erbe des berühmten Mediziners seit längerem bereits mit einer Teleky-Gedächtnis-Vorlesung.

Während einer Pressekonferenz in Bregenz hat sich die Österreichische Gesellschaft für Arbeitsmedizin für die Unterstützung durch die Universität Bremen bedankt und die Bedeutung der medizinhistorischen Forschung für die Professionalisierung des Faches hervorgehoben. Die Arbeitsmedizin sei mit der Entwicklung der Industriegesellschaft und den sich für die Beschäftigten ergebenden gesundheitlichen Risiken untrennbar verbunden.

Wer war Ludwig Teleky?

Teleky interessierten als jungen Wiener Arzt die gesundheitlichen Verhältnisse in der Industriegesellschaft. Er untersuchte deren Entwicklung unter Berücksichtigung von Demografie, Gender, Krieg und Arbeitslosigkeit. Der Arzt konzipierte eine „soziale Medizin“ in der Tradition, die heute als Public Health verstanden wird. Als Landesgewerbearzt in Düsseldorf baute er die Sozialhygienische Akademie auf, förderte Forschung und Lehre. Seine Arbeit war durch außerordentliche Produktivität und wissenschaftliche Qualität geprägt. Er zielte darin stets auf praktische Verbesserungen.

Angaben zur Publikation

Österreichische Gesellschaft für Arbeitsmedizin (Hrsg) (2013). Industriegesellschaft, Gesundheit und medizinischer Fortschritt. Einsichten und Erfahrungen des Arbeits-und Sozialmediziners Ludwig Teleky. Wien: Verlag Österreich. 420 Seiten, gebunden. ISBN: 978-3-7046-6454-9.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Zentrum für Sozialpolitik
Archiv für Sozialgeschichte und Sozialpolitik
Prof.Dr. Dietrich Milles
Mary-Somerville-Str. 5
28359 Bremen
Tel.:  0421 218-58562
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