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Partnerschaft mit Bolivien sucht aktive Mitwirkende

Seit mehr als zehn Jahren verbindet eine erfolgreiche Kooperation die Universität Bremen mit der zentralen staatlichen Hochschule „Universidad Mayor de San Andrés“ (UMSA) in La Paz, Bolivien. 2015 wurde der Vertrag erneut verlängert. Projektkoordinatorin Professorin Monika Fikus aus dem Fachbereich…

Worum geht es inhaltlich? Im Zentrum stehen Hilfestellungen zum Hochschulmanagement und die Qualifizierung von Dozentinnen und Dozenten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bremen unterrichten an der UMSA und geben zweiwöchige Blockseminare. Doktorandinnen und Doktoranden aus dem Andenstaat sind im Gegenzug für jeweils zwei Monate Gäste auf dem Bremer Campus. Der Deutsche Akademische Austauschdienst hatte das Projekt mit seinem Programm „Dialogue on innovative higher Education Strategies“ (DIES) vier Jahre lang bis 2013 gefördert. DIES-Partnerschaften unterstützen die Zusammenarbeit von deutschen Hochschulen mit Partnern in Entwicklungsländern, um dort strukturelle Verbesserungen zu erreichen.

Berufsbegleitend unterrichten

„Nur etwa 20 Prozent der Dozenten, die an der Uni in La Paz unterrichten, sind promoviert“, sagt Professorin Fikus. „Wir unterrichten sie berufsbegleitend, geben zweimal im Jahr Seminare vor Ort.“ Ursprünglich habe der Erziehungswissenschaftler Professor Rolf Oberliesen, inzwischen im Ruhestand, die Kooperation begonnen. Nun fühle sich der Fachbereich Kulturwissenschaften dafür verantwortlich. Aber auch Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachbereichen seien eingeladen, nach Bolivien zu fahren oder Doktoranden von dort aufzunehmen. Von 2003 bis heute waren bereits mehr als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität Bremen aus sieben Fachbereichen beteiligt. Monika Fikus ist seit 2007 dabei. Im Mittelpunkt ihrer Lehrveranstaltungen stehe die Vermittlung „qualitativer und quantitativer wissenschaftlicher Forschungsmethoden, übergreifend interdisziplinär“, sagt sie. Die Gastgeber interessierten sich aber auch für andere Themen wie Inklusion, Interkulturalität und Diversity.

In 3700 Metern Höhe erstmal nach Luft schnappen

An der Universität in La Paz sind etwa 75.000 Studierende immatrikuliert und werden von 2000 Lehrenden unterrichtet. Eine der Besonderheiten ist die Lage in 3.700 Metern Höhe. „Man braucht schon einige Tage, um sich komplett daran zu gewöhnen“, sagt die Sportwissenschaftlerin. „Mal eben so drei Treppen hochspringen, ist am Anfang nicht möglich.“ Monika Fikus hat sich im Laufe ihrer Besuche die spanische Sprache angeeignet. „Man muss sie aber nicht sprechen, weil Dolmetscher zur Verfügung gestellt werden.“ Inzwischen braucht sie die in ihren Seminaren nicht mehr, nur noch bei Prüfungen. Wenn sie von Bolivien berichtet, kommt die Wissenschaftlerin leicht ins Schwärmen. „Das Land nimmt eine großartige Entwicklung“, sagt sie. Das gelte auch für die Wissenschaft. „Indigenes Wissen soll mit westlicher Wissenschaft verbunden werden.“ Wer diesen spannenden Prozess hautnah miterleben und seine eigene wissenschaftliche Expertise einbringen möchte, kann sich bei ihr melden.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Prof. Dr. Monika Fikus
Tel.: 0421-218-67860
E-Mail: mfikusprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

 

Frau im Büro mit Buch in der Hand
Die Sportwissenschaftlerin Professorin Monika Fikus ist Projektleiterin und sucht weitere Interessenten für die Kooperation.
Titel eines Buches
An der umfangreichen Dokumentation der bisherigen Kooperation haben sich deutsche und lateinamerikanische Autoren beteiligt.