Nachhaltige Gesundheitserziehung
In der Biologiedidaktik im Fachbereich Biologie/Chemie der Universität Bremen schreibt Saskia Tenberg gerade an ihrer Dissertation. „Ich will gemeinsam mit den Menschen vor Ort Wege zu einer nachhaltigen Gesundheitserziehung innerhalb und außerhalb der Universität finden“, sagt sie. „Auf Sansibar gibt es Probleme mit Über- und Unterernährung gleichzeitig.“ Wissenschaftlichen Input gibt das Team des medizinisch-gesundheitlichen Ausbildungsbereichs der State University Sansibar. Auch die Arbeitsgruppe Glykobiochemie der Universität Bremen und das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) unterstützen.
Menschen vor Diabetes schützen
Biologiedidaktikerin Tenberg steuert ihre spezielle Expertise bei: „Wie kann man dieses Wissen sinnvoll vermitteln? Wer ist Ansprechpartner? Welche Kommunikationswege funktionieren?“ Es gehe darum, Menschen vor Diabetes und anderen ernährungsbedingten Stoffwechselkrankheiten zu schützen. Mit den Mitteln didaktisch aufbereiteter Materialien und Aktivitäten. Sie wird in enger Zusammenarbeit mit den Lehrenden und Studierenden neue Wege entwickeln und deren Wirksamkeit mit qualitativen Interviews begleitend erforschen. Das alles fließt dann in ihre Dissertation ein.
Keine Zeit verlieren
Die junge Frau wird gleich nach ihrer Ankunft in Stone Town ein Appartement beziehen, das sie schon kennt. Sie war bereits im September drei Wochen lang da. Die Universität Bremen unterhält stabile freundschaftliche Beziehungen zur State University Sansibar. Saskia Tenberg will keine Zeit verlieren und sofort mit ihrer Forschungsarbeit und der Entwicklung didaktischer Materialien beginnen. Dafür bleiben ihr genau fünf Wochen. Sie kennt nun aber bereits Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor Ort, mit denen sie zusammen Wege zur gesunden Ernährung finden und die Professionalisierung im Bereich der Gesundheitserziehung voranbringen möchte.
Andere Traditionen
Die Bremer Doktorandin weiß, dass es große Unterschiede zu ihrer Heimat gibt. „Religion spielt eine andere Rolle als bei uns“, sagt sie. „Man muss die Traditionen respektieren und zum Beispiel als Frau die Schultern verhüllen.“ Mehr als 90 Prozent der Menschen seien Muslime. Für die Nachwuchswissenschaftlerin, die zunächst Biologie und Deutsch auf Lehramt studiert hat und im ersten Jahr ihrer Promotionsarbeit in der Biologiedidaktik ist, gibt es eine wichtige Frage: „Mit welcher Einstellung gehe ich in das Land an der Ostküste Afrikas?“ Die europäisch-deutsche Perspektive reiche da nicht aus. Sie sieht die interkulturelle Dimension.
Arbeiten und genießen
„Es wird super interessant, ich werde selbst viel lernen“, ist sich die Reisende sicher. Neben der wissenschaftlichen Arbeit will sie auch ein paar Annehmlichkeiten genießen. Die Exotik der Märkte, das frische Obst, 30 Grad Wärme, vielleicht eine Schnorcheltour, wohlschmeckende Speisen, der frisch gefangene Fisch … „Ich bin ein großer Gewürzfan“, sagt Saskia Tenberg und freut sich auf kulinarische Entdeckungen. Da kann sie locker auf die heimischen Weihnachtskekse verzichten.
Fragen beantwortet:
Saskia Tenberg
Institut für Didaktik der Naturwissenschaften
Didaktik der Biologie
Fachbereich Biologie/Chemie
Universität Bremen
E-Mail: saskia.tenberg@gmx.de
stenberg@uni-bremen.de
Telefon mobil: 0176 8030 5355