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Auszeichnung: Nachwuchswissenschaftler sind „digital.engagiert“

Gestatten, KARL der Ökobot. Der persönliche digitale Assistent soll Konsumenten unterstützen, sich umweltfreundlich zu verhalten. Kirsten Hillebrand, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Betriebswirtschaftslehre der Universität Bremen, entwickelt KARL gemeinsam mit Hendrik Hinrichs.

Das war dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Firma Amazon eine Auszeichnung wert. 160 Bewerbungen sind für die Initiative „digital.engagiert“ eingegangen. Eine hochkarätige Jury hat 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählt. Die Förderinitiative unterstützt Projekte zur Digitalisierung der Zivilgesellschaft. Sie will den 15 teilnehmenden Teams die bestmögliche Begleitung und passende Expertise zur Realisierung ihrer Projektideen geben. So erhalten Kirsten Hillebrand und Hendrik Hinrichs nicht nur 5000 Euro Anschubfinanzierung für die Entwicklungsphase ihres digitalen Assistenten. Sie werden auch ein halbes Jahr lang von einem persönlichen Coach unterstützt, haben die Möglichkeit an Workshops teilzunehmen, Kontakte zu knüpfen und sich zu vernetzen. Der Sockelbetrag soll in dieser Zeit noch einmal aufgestockt werden. Insgesamt stellen Amazon und Stifterverband 150.000 Euro zur Verfügung. „Es ist ein großer Erfolg für uns, dass wir mit unserem Projekt ausgewählt wurden“, sagt Kirsten Hillebrand. Die beiden jungen Bremer Wirtschaftswissenschaftler sind besonders auf das bevorstehende Trainingsprogramm neugierig.

Wie der Ökobot im Alltag hilft

Wer verbirgt sich nun hinter KARL und wie funktioniert er im Alltag? Der Name Ökobot verrät es schon: KARL ist ein so genannter Chatbot. Eine interaktive Innovation, die herkömmliche Apps in einem Dienst bündelt. Chatbots sind ein textbasiertes Dialogsystem, welches das Chatten mit einem technischen System erlaubt. Der Chatbot kann auf große Datenmengen zugreifen und ist ein selbstlernendes System, das sich auf Basis von Datenstrukturen den Bedürfnissen des Users anpasst. „Wir wollen, dass sich jeder Konsument so umweltfreundlich verhalten kann, wie es seinen Überzeugungen entspricht. Manchmal ist das im Alltag schwer durchzuhalten“, sagt Kirsten Hillebrand. Sie promoviert in der Betriebswirtschaftslehre bei Professor Lars Hornuf mit der Vertiefungsrichtung Digitalisierung und Verhaltensökonomie. Hendrik Hinrichs schrieb seine Masterarbeit ebenfalls auf diesem Gebiet. „Der Chatbot lernt den Menschen, der ihn einsetzt, selbstständig kennen und wird ein echter Interaktionspartner“, sagt er.

Kein erhobener Zeigefinger

Wie funktioniert das im Alltag? „Der Assistent ist ein Freund, kein erhobener Zeigefinger“, unterstreichen die Entwickler. Er schickt proaktiv Nachrichten und nachhaltige Rezepte, hilft bei der Auswahl von Lebensmitteln, verweist auf regionale Produkte und unterstützt bei Kaufentscheidungen. „Das Wetter wird gut“, weiß er beispielsweise anhand der aktuellen Wetterdaten. „Nimm doch das Fahrrad, wenn Du zur Uni fährst. Das verbraucht 150 Kalorien.“ KARL komme aus der Wissenschaft, unterstreichen die beiden. Mit einem Algorithmus kreiert er seine Handlungsempfehlungen. „Der Öko-Chatbot soll dem Nutzer ermöglichen, sich innerhalb seiner individuellen Komfortzone nachhaltig zu verhalten“, sagt Kirsten Hillebrand. Es geht darum, gute Vorsätze auch in konkrete Handlungen zu verwandeln.

Weitere Informationen:

www.digitalengagiert.de

Fragen beantworten:

Kirsten Hillebrand
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Universität Bremen
Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
Professur für Betriebswirtschaftslehre,
insbesondere Finanzdienstleistungen und Finanztechnologie
Telefon: 0170 2984 375
E-Mail: kirstenprotect me ?!klimakarlprotect me ?!.de

Hendrik Hinrichs
Telefon: 0176 61335 522
E-Mail: hendrikprotect me ?!klimakarlprotect me ?!.de

 

Zwei junge Menschen, Mann und Frau, lächeln in die Kamera
Sind in die Förderinitiative „digital.engagiert“ aufgenommen worden: Kirsten Hillebrand und Hendrik Hinrichs aus der Wirtschaftswissenschaft.