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Weißsein als gesellschaftliche Kategorie

22. Juni: Uni-Vortrag über Grundlagen der Kritischen Weißseinsforschung

Nr. 185 / 20. Juni 2016 RO


Wenn Weiße Menschen von einem Nachbarn sprechen, weiß man, dass dieser Weiß ist – einfach weil es unerwähnt bleibt. Weiße Menschen stellen sich meist diese Fragen nach Schwarz oder Weiß nicht, denn aus ihrer Sicht ist Weißsein normal. Dabei ist mit Weißsein keine Farbe oder optische Beschreibung gemeint, sondern eine gesellschaftspolitische Kategorie. Weißsein ist ein Konzept, ein Ansatz aus der kritischen Rassismusforschung, der den Blick weniger auf diejenigen richtet, die Rassismus erfahren, als vielmehr auf gesellschaftliche Strukturen. Mit diesem Thema beschäftigt sich am 22. Juni 2016 der Vortrag von Dr. Eske Wollrad „Am Ende der Weiß-heit? Grundlagen der Kritischen Weißseinsforschung“. Die Veranstaltung findet um 18 Uhr an der Universität Bremen, GW 2, Raum B2890 statt. Der Vortrag gehört zu der Veranstaltungsreihe „Diversity @ Uni Bremen: exzellent und chancengerecht?!“, bei der es in den letzten zwei Semestern um rassismuskritische Fragen nach Objektivität und Repräsentation an Hochschulen ging.

Für Bildungsinstitutionen und deren Diversity Öffnungsprozesse ist eine kritische Weißseinsreflexion wichtig, denn sie trägt dazu bei, strukturelle und alltägliche rassistische Diskriminierung und Benachteiligung besser zu erkennen und zu verhindern. Der Vortrag von Dr. Eske Wollrad schließt an die Frage nach dem weißen Selbstverständnis und dem Ausschluss von Schwarzen Perspektiven aus der Wissenschaft an.

Eske Wollrad ist evangelische Theologin und Geschäftsführerin des Bundesverbands Evangelische Frauen in Deutschland e.V. Sie promovierte an der Carl Ossietzky Universität Oldenburg zu afrikanisch amerikanischer feministischer Theologie, veröffentlicht unter dem Titel „Weißsein im Widerspruch. Feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion“.

Die Veranstaltungsreihe „Diversity @ Uni Bremen: exzellent und chancengerecht?!“, wurde von der Konrektorin für Internationalität und Diversität, Professorin Yasemin Karakasoglu und der wissenschaftlichen Expertin für Diversity, Dr. Margrit Kaufmann, entwickelt.

Weitere Informationen
Universität Bremen
Referentin für Diversity Management
Nele Haddou
Tel.: 0421 218 60302
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www.uni-bremen.de/diversity