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Hochrangige Auszeichnung für Bremer Informatiker

Der Informatiker Johannes Schöning ist mit einer Lichtenberg-Professur ausgezeichnet worden. Die VolkswagenStiftung wird seine wissenschaftliche Arbeit in den kommenden fünf Jahren mit mehr als 1,4 Millionen Euro unterstützen. Die Jury der Stiftung wählt herausragende Nachwuchs-Wissenschaftler aus, die eigenständig in innovativen und interdisziplinären Bereichen forschen wollen. Sie können sich eine deutsche Hochschule selbst aussuchen. Bis Ende des Jahres 2015 gab es in Deutschland insgesamt 51 Lichtenberg-Professuren.

„Ich habe die Universität Bremen gewählt, weil hier exzellente Forschung von herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern betrieben wird“, begründet Johannes Schöning seine Entscheidung. Mit vielen klugen Köpfen aus dem Forschungsbereich Spatial Cognition (Räumliches Denken) sei er schon vorher vernetzt gewesen.

Was ist Gegenstand der Forschungen?

Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Mensch-Technik-Interaktion (englisch: Human-Computer-Interaction) im Fachbereich Mathematik/Informatik. Sie erforscht die Schnittstellen zwischen Maschine und Mensch, der Geoinformatik und dem Ubiquitären Computing, bekannt auch als die Allgegenwart der Rechner. Ist dies zunächst der große Rahmen, so arbeiten die Wissenschaftler konkret an der Gestaltung, Qualitätsprüfung und dem Einsatz neuer Navigationstechniken. Das trifft zum Beispiel für Smartwatches zu. „Die Technologie, die wir bauen, sollte menschliche Fähigkeiten erweitern und verbessern, nicht aber ersetzen“, nennt Professor Schöning sein Credo. Ein zweites Thema, das die Arbeitsgruppe in den Fokus nimmt, sind die Eigenschaften von räumlichen Daten, die durch Laien aufgenommen wurden. Welche Algorithmen lassen sich dafür finden? Zum Beispiel auf Landkarten, die Freiwillige mithilfe von GPS selbst gestalten.

Wissenschaftlicher Werdegang von Professor Johannes Schöning

Nach Abschluss seines Studiums der Geoinformatik an der Universität Münster 2007 hat der inzwischen 34-Jährige am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken gearbeitet und geforscht. 2010 wurde er an der Universität des Saarlandes promoviert. Es folgten Auslandsaufenthalte: An dem renommierten University College London und zuletzt an der Universität Hasselt in Belgien.

Porträt von Johannes Schöning
"Neue Technologien sollen unsere Fähigkeiten verbessern, nicht ersetzen." Unter diesem Motto will Prof. Johannes Schöning seine Lichtenberg-Professur nutzen, um die Interaktion zwischen Mensch und Technik weiter zu erforschen.