Detailansicht

„Jugend forscht“-Finale: Uni unterstützt drei Landessieger

Wenn am 26. Mai 2016 das Finale im Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ startet, werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bremen die Daumen drücken. Denn seit mehreren Monaten unterstützen sie mit ihrem Know-how und ihrer technischen Ausstattung drei Landessieger aus Bremen. Arta Safari vom Alten Gymnasium führt bei den Materialwissenschaften hoch komplexe Computersimulationen durch. Seine Mitschüler Henrik Feuersänger und Tobias Henke erforschen schon seit mehr als einem Jahr im Institut für Biophysik das Wachstumsverhalten von Schleimpilzen. „Wir lernen hier fürs Leben“, sagen die 16-Jährigen begeistert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind indes beeindruckt von dem Engagement der drei Jugendlichen.

Sein Herz schlägt für die Quantensimulation

Seitdem Arta Safari 14 Jahre alt ist, darf er in der internationalen Arbeitsgruppe „Hybrid Materials Interfaces“ des Materialwissenschaftlers Professor Lucio Colombi Ciacchi forschen. Sein Herz schlägt für die Quantensimulation. „Ich arbeite mit einem Modellsystem, mit dem ich am Computer das chemische Verhalten von Molekülen simulieren kann“, erklärt er. Der 16-jährige führt hoch komplexe Formelrechnungen durch. „Bereits mit 14 Jahren hat er bei uns auf dem Niveau eines Bachelorstudenten geforscht“, sagt seine Betreuerin Dr. Susan Köppen beeindruckt. Seine Vorträge hält er in der Arbeitsgruppe problemlos auf Englisch. Arta ist dankbar, dass die Uni ihm diese Möglichkeit bereits mit 14 Jahren geboten hat. „Normalerweise nehmen wir keine Schüler in dem Alter, da wir denken, dass sie inhaltlich überfordert werden“, sagt Susan Köppen. Doch Arta Safari ist anders: Schon mit 14 Jahren besuchte er als Gaststudent theoretische Chemievorlesungen an der Uni Bremen. Susan Köppen wurde schnell klar: „Dem müssen wir eine Chance geben“ und bot ihm ein Schulpraktikum an.  Aus den Forschungsaufgaben entwickelte er dann sein eigenes  Projekt für „Jugend forscht“.

Versuche wären zu Hause nicht möglich

Artas Mitschüler Henrik Feuersänger und Tobias Henke sind „alte Hasen“ im Wettbewerb „Jugend forscht“: Bereits 2015 waren sie Landessieger und im bundesweiten Finale mit dabei. Schon damals haben Professor Hans-Günther Döbereiner und sein Forscherteam die beiden am Institut für Biophysik unterstützt. „Unsere Versuchsreihen zu den Schleimpilzen sind mittlerweile so komplex geworden, dass wir sie zu Hause gar nicht mehr durchführen könnten“, sagt Henrik. „Wir sind sehr froh, dass uns die Uni diese Möglichkeiten bietet!“ Fachlich werden die Beiden intensiv von Döbereiners Doktoranden und Bremer Studienpreisträger John Lee betreut, der ebenfalls an Schleimpilzen forscht. „Er ist inhaltlich ganz nah dran an unserem Thema, das ist großartig“, sagt Tobias. Professor Döbereiner ist wiederum beeindruckt von der Arbeitsdisziplin der beiden Schüler. „Sie waren mehrere Monate immer wieder für ihre Versuche im Institut“, sagt er, "in der Kernphase täglich."

Mit dem Zug nach Paderborn

Zu dem Wettbewerb fahren die drei Jungs gemeinsam mit dem Zug. Konkurrenten werden sie nicht sein. Denn Arta tritt in einem anderen Fachgebiet an als Tobias und Henrik.  Ob sie gewinnen werden? „Schwer zu sagen“, sagt Tobias, „die Konkurrenz ist groß“. Das weiß er vom letzten Wettbewerb. Schließlich kommen nur die Besten aus Deutschland dorthin. Und falls es kein 1. Platz werden sollte, ist für alle drei klar: „Wir machen weiter!“ Zu sehr schlägt ihr Herz für die Forschung.

Weiterführende Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Produktionstechnik, Maschinenbau & Verfahrenstechnik
Hybrid Materials Interfaces Group
Dr. Susan Köppen
Tel.   +49 421 218 64572
E-Mail: koeppenprotect me ?!hmi.uni-bremenprotect me ?!.de

Fachbereich Physik und Elektrotechnik
Institut für Biophysik
Prof.Dr. Hans-Günther Döbereiner
Tel.:  +49 421 218 62305
E-Mail: hgdprotect me ?!biophysik.uni-bremenprotect me ?!.de

Drei Schüler im Labo
Schüler als Nachwuchsforscher: Drei Finalisten im Bundeswettbewerb "Jugend forscht" Tobias Henke, Arta Safari und Heiko Feuersänger (v.l.) haben ihre Forschungsprojekte an der Uni Bremen durchgeführt.