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Zum Tod von Conrad Naber: „Ein Teil der Uni-Geschichte“

Die Universität Bremen trauert um ihren Stifter Conrad Naber. Er ist am 29. Januar 2018 im Alter von 95 Jahren in Bremen verstorben. „Mit Conrad Naber verliert die Universität Bremen einen engagierten Förderer und Stifter, der selbst ein Teil der Uni-Geschichte ist“, sagt Professor Bernd Scholz-Reiter, Rektor der Universität Bremen. „Sein Tod ist ein Verlust für uns alle. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.“

Der Bremer Kaufmann, der seit vielen Jahren in seiner Wahlheimat Lilienthal lebte, hatte mit seiner Industrieofen-Firma Nabertherm großen unternehmerischen Erfolg. Sehr früh war er jedoch auch der Universität Bremen verbunden: Gleich in den Anfangsjahren, von 1971 bis 1976, studierte Conrad Naber – bei Studienbeginn bereits 49 Jahre alt – hier Volkswirtschaftslehre. In den bewegten Gründungsjahren diskutierte der Unternehmer intensiv mit den Studierenden. Häufig gab es dabei durch die unterschiedlichen Sichtweisen große Meinungsunterschiede. Naber ging den Debatten nicht aus dem Weg, sondern vertrat seine Sicht der Dinge: „Auch ein Unternehmer muss sich den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen stellen“, begründete er sein mutiges Verhalten. 1976 schloss Conrad Naber sein Studium mit dem Diplom ab.

Großzügige Unterstützung durch einen charismatischen Alumnus

Immer wieder stiftete der charismatische Alumnus „seiner“ Universität fortan Geld, um neue Forschungsgebiete oder die Wissensvermittlung über den Tellerrand der Universität hinaus zu unterstützen. Mit einer großzügigen Gabe an die Stiftung der Universität Bremen – damals noch „Stiftung der Unifreunde“ – machte er die Conrad-Naber-Lecture möglich, bei der hochrangige Gäste zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Universität hochschulpolitische Fragen ebenso erörterten wie gesellschaftlich relevante Forschungsfragen. Über die von ihm getragene Conrad-Naber-Stiftung wurde schließlich sogar eine Stiftungsprofessur für „Grenzflächenforschung: Bio-Nano-Werkstofftechnik“ eingerichtet. Von Anfang an – seit 2011 – unterstützt die Stiftung auch das Deutschlandstipendium an der Universität Bremen, mit dem leistungsstarke Nachwuchstalente unter den Studierenden gefördert werden.

Den Bremer Unifreunden gehörte Conrad Naber jahrzehntelang an, zudem viele Jahre auch dem Alumniverein der Universität Bremen. 1997 würdigte die Universität Bremen ihn als Ehrenbürger – eine Auszeichnung, die seit Gründung der Universität nur zehn Förderer erhielten.

Ein Interview mit Conrad Naber aus dem Jahr 2008 zu seiner Studienzeit an der Universität Bremen finden Sie hier: https://youtu.be/-CRrP2I2o-k

Portrait eines Mannes
Conrad Naber ist verstorben. "Seiner" Universität Bremen war der langjährige Förderer stets eng verbunden.