Geförderte Projekte

laufende Projekte

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektnummer 516330900)

Bewilligung: 2023

Förderungssumme: 241.400 €

Förderungsdauer: 36 Monate

Projektbeginn: 01.04.2023

Projektteam: Prof. Dr. Thomas Stolz (Projektleitung), Julia Nintemann

Beschreibung:

Die Geschichte, Etymologie und innere Struktur von Toponymen sind Teil der Domäne der Onomastik. Hingegen wird das Verhalten von Toponymen im morphosyntaktischen Kontext weitgehend von Onomastiker:innen vernachlässigt. Das Projekt will nachweisen, dass es sich linguistisch lohnt, die Morphosyntax von Toponymen eingehend zu untersuchen, indem crosslinguistische Daten aus einer großen Anzahl von genetisch, areal und strukturell verschiedenen Sprachen verglichen werden. Von den Mitgliedern des TypTop-Teams durchgeführte Untersuchungen zeigen, dass Toponyme in vielen Sprachen aus verschiedenen Teilen der Welt Regeln folgen, die sich signifikant von denjenigen unterscheiden, die bestimmen, wie Appellativa und/oder Anthroponyme in der Syntax verwendet werden. Eine strukturelle Eigenschaft, die wohl Hunderte von Sprachen weltweit teilen, besteht in der Möglichkeit, räumliche Relationen wie Place, Goal und Source in Konstruktionen, die Toponyme enthalten, nicht zu spezifizieren, wohingegen dieselben Kategorien materiell ausgedrückt werden müssen, wenn die Konstruktion ein Anthroponym oder ein Appellativum enthält. Im Maltesischen ist es z. B. üblich, die Präposition fi ‚in‘ in Kombinationen mit einem Toponym auszulassen wie in it-tifla marret Ø il-Belt ‘das Mädchen ging nach Valletta’ (wo Ø die Abwesenheit der Präposition markiert). Wenn jedoch il-Belt ‘Valletta’ durch ein Anthroponym oder Appellativum ersetzt wird, ist der Gebrauch von Präpositionen obligatorisch wie in it-tifla marret għand Pawlu ‘das Mädchen ging zu Paul’ oder it-tifla marret f’il-kċina ‘das Mädchen ging in die/zur Küche’. Nicht verwandte Sprachen wie Aromunisch, Tswana, Matlatzinca u.a.m. reflektieren ähnliche Muster. Scheinbar nicht vorhersagbare Gemeinsamkeiten zwischen sonst unähnlichen Sprachen erfordern die vertiefte Auseinandersetzung mit den Phänomenen aus typologischer Perspektive. Darüber hinaus unterscheiden sich Toponyme von Anthroponymen und Appellativa nicht nur bzgl. der Nullmarkierung von räumlichen Relationen, sondern es gibt weitere Bereiche der Grammatik, in denen Evidenz für die Toponymische Sondergrammatik (TSG) wie beim Gebrauch verschiedener Präpositionen für identische Funktionen (ich fahre nach Köln ggü. ich fahre zu Dieter / zur Kirche) gefunden werden kann. Bislang gibt es keinen umfassenden Katalog der TSG-Phänomene. TYPTOP soll diese Lücke füllen. Zu diesem Zweck werden einschlägige Daten aus den deskriptiven Grammatiken von 250 Sprachen, die alle Großregionen und 76 Sprachfamilien (mit Isolaten) repräsentieren, gezogen, um eine erste empirische Basis zu schaffen. Meist schweigen sich deskriptive Grammatiken zu Toponymen und ihren Eigenschaften aus, sodass es notwendig ist, Kontakt mit Sprachexpert:innen zu suchen, um die Datensammlung zu vervollständigen. Muttersprachler:innen der Samplesprachen sind aufgerufen, die Rohdaten und deren Analysen zu kommentieren. Die Resultate von TYPTOP dürften die jetzigen typologischen Theorien zu Wortklassen beeinflussen.

Publikationen:

Stolz, Thomas & Julia Nintemann. 2024. Special Onymic Grammar in typological perspective: Cross-linguistic data, recurrent patterns, functional explanations (STTYP 34). Berlin, Boston: de Gruyter Mouton.

Nintemann, Julia & Nicole Hober. 2023. On the morphosyntax of place names vs. common nouns in pidgins and creoles: The encoding of two types of Ground in Goal and Source constructions. In Nataliya Levkovych (ed.), Diversity in contact. Berlin, Boston: De Gruyter Mouton. 

Stolz, Thomas, Nataliya Levkovych & Maike Vorholt. Angenommen. Variable overt marking of Place/Goal with place names as complements. On the competition between fi, ġewwa, and ġo. Journal of Maltese Studies – Special edition on the morphosyntax of Maltese (eds. Albert Borg, Michael Spagnol & Ray Fabri).

Stolz, Thomas & Nataliya Levkovych. 2022. On Special Onymic Grammar (SOG): Definiteness markers in Fijian and selected Austronesian languages. In Javier Caro Reina & Johannes Helmbrecht (eds.), Proper names versus common nouns: Morphosyntactic contrasts in the languages of the world, 237–263. Berlin, Boston: De Gruyter Mouton.

Stolz, Thomas & Nataliya Levkovych. 2020. Zwischen Ortsnamenbildung und Relationsmarkierung. Strukturelle Ambiguitäten, Grauzonen und Übergänge. Beiträge zur Namenforschung 55(1). 1–25.

Stolz, Thomas. 2020. Is there anything wrong with iya? On morphosyntactic issues connected to place names in Chamorro. In Nataliya Levkovych & Julia Nintemann (eds.), Aspects of the grammar of names. Empirical case studies and theoretical topics, 53–145. München: LINCOM.

Stolz, Thomas & Nataliya Levkovych. 2019. Toponomastics meets linguistic typology: Glimpses of Special Toponymic Grammar from Aromanian and sundry languages. Onomastica Uralica 11. 43–61.

Stolz, Thomas. 2019. Differentielle Namenkörperschonung. Zur Anlautmutation von Personen- und Ortsnamen im heutigen Walisischen (mit einem Ausblick auf seine keltischen Verwandten). Beiträge zur Namenforschung 54(1). 15–70.

Stolz, Thomas, Nataliya Levkovych & Aina Urdze. 2018. La morfosintassi dei toponimi in prospettiva tipologica. In Giuseppe Brincat & Sandro Caruana (eds.), Tipologia e ‘dintorni’: il metodo tipologico alla intersezione di piani d’analisi, 307–324. Roma: Bulzoni.

Stolz, Thomas, Nataliya Levkovych & Aina Urdze. 2017. Die Grammatik der Toponyme als typologisches Forschungsfeld: eine Pilotstudie. In Johannes Helmbrecht, Damaris Nübling & Barbara Schlücker (eds.), Namengrammatik, 121–146. Hamburg: Buske.

Stolz, Thomas, Nataliya Levkovych & Aina Urdze. 2017. When zero is just enough… In support of a Special Toponymic Grammar in Maltese. Folia Linguistica 51(2). 453–482.

Stolz, Thomas, Sander Lestrade & Christel Stolz. 2014. The Crosslinguistics of Zero-Marking of Spatial Relations. Berlin, Boston: De Gruyter Mouton.

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektnummer 451922097)

Bewilligung: 2020

Förderungssumme: 274.400 €

Förderungsdauer: 36 Monate

Projektbeginn: 01.08.2021

Projektteam: Prof. Dr. Thomas Stolz (Projektleitung), Dr. Nataliya Levkovych

Beschreibung:

Das Projekt stellt die Frage, ob das Verhalten von grammatischem Genus im Sprachkontakt wiederkehrende Muster zeitigt, sodass es möglich wird, Generalisierung und Hypothesen aufzustellen. Dieser Forschungsgegenstand ist sowohl für die kontaktlinguistische Theorie als auch für das typologisch ausgerichtete Forschungsprogramm im Bereich des grammatischen Genus von Interesse.

Im Unterschied zur Mehrheit der bisherigen Untersuchungen zu grammatischem Genus im Sprachkontakt betrachtet das Projekt die Phänomene gemäß den Prinzipien des Sprachvergleichs. D.h. dass mehrere binäre Sprachkontaktsituationen und ihre für grammatisches Genus relevanten Effekte miteinander verglichen werden, um Ähnlichkeiten und Unterschiede innerhalb des Samples festzustellen. Um zu bestimmen, ob die Regeln der Replikasprache oder die der Quellsprache dafür entscheidend sind, wie Lehnwörter in das replikasprachliche Genussystem integriert werden, werden dreißig asymmetrische koterritoriale Langzeitkontaktszenarien miteinander verglichen, die jeweils eine prestigebehaftete „große“ Sprache (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch) und eine ihr untergeordnete „kleine“ Sprache (verschiedene keltische Sprachen, verschiedene Romani-Sprachen, Polabisch, Nehrungskurisch, Elsässisch, Ketisch, Moldauisch, nordwest- und nordostkaukasische Sprachen sowie albanische, griechische und slawische Varietäten, die in Italien gesprochen werden) umfassen. Sowohl die Quell- als auch die Replikasprache ist mit (unterschiedlich organisierten) Genussystemen ausgestattet. Die Leitfrage ist, in wie weit diese Szenarios Genus-Kopie reflektieren. Als Gegenprobe wird anhand der Integration von indoeuropäischen Lehnwörtern in das binäre Genussystem des modernen Hebräisch überprüft, ob Genus-Kopie nur typisch für asymmetrische Kontakte ist.

Andere interessante Fragen, die sich mit dem Projekt verbinden, sind: Spielt es bei der Lehnwortintegration eine Rolle, wenn Quell- und Replikasprache unterschiedliche viele Werte innerhalb der Kategorie Genus unterscheiden? Macht es einen Unterschied, ob eine der Sprachen ein rein semantisch organisiertes Genussystem hat, die andere aber ein gemischt semantisch-formales? Besitzt es Relevanz für die Lehnwortintegration, wenn sich Quell- und Replikasprache auf dem Parameter der Basis (sexus-basiert ggü. nicht-sexus-basiert) ihrer Genussysteme unterscheiden? Die obigen Fallstudien werden durch eine crosslinguistische Sammlung von Aussagen zum Verhalten von grammatischem Genus bei der Lehnwortintegration gemäß der zugänglichen deskriptiv-linguistischen Literatur ergänzt.

Die Methodologie ist primär qualitativ. Die Perspektive ist gemischt synchron-diachron. Alle Daten werden dem interessierten Publikum auf einer Online-Datenbank frei zugänglich gemacht. Das Projekt ist ein Erstling. Die Ergebnisse sind für alle diejenigen interessant, die zu grammatischem Genus, Sprachkontakt, Sprachwandel, Lehnworttypologie und verwandten Gebieten forschen.

Publikationen:

Levkovych, Nataliya. 2023. Gender Copy in Slavic internationalisms. Language Typology and Universals - STUF, 499–544.

Stolz, Thomas & Nataliya Levkovych. 2022. On the (almost im)possible emergence of grammatical gender in language-contact situations. In Nataliya Levkovych (ed.), Susceptibility vs. ResistanceCase Studies on Different Structural Categories in Language-Contact Situations, 1–50. Berlin: De Gruyter.

Stolz, Thomas & Nataliya Levkovych. 2022. Parallel Romancization: Chamorro and Tetun Dili – two heavy borrowers compared. In Nataliya Levkovych (ed.), Susceptibility vs. ResistanceCase Studies on Different Structural Categories in Language-Contact Situations, 393–466. Berlin: De Gruyter.

Stolz, Thomas. 2012. Survival in a niche. On gender-copy in Chamorro (and sundry languages). In Martine Vanhove et al. (eds.), Morphologies in Contact, 93–140. Berlin: Akademie-Verlag.

Stolz, Christel. 2009. A different kind of gender problem. Maltese loan-word gender from a typological perspective. In Bernard Comrie et al. (eds.), Introducing Maltese Linguistic, 321–353. Amsterdam & Philadelphia: Benjamins.

Stolz, Christel. 2008. Loan word gender. A case of Romancisation in Standard German and related enclave varieties. In Thomas Stolz & Dik Bakker & Rosa Salas Palomo (eds.), Aspects of Language Contact. New Theoretical, Methodological, and Empirical Findings with Special Focus on Romancisation Processes, 399–440. Berlin & New York: Mouton de Gruyter.

Stolz, Thomas. 2002. General linguistic aspects of Spanish-Indigenous language contacts with special focus on Austronesia. Bulletin of Hispanic Studies 79, 133–158.

abgeschlossene Projekte

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektnummer 412858441)

Bewilligung: 2018

Förderungssumme: 126.705 €

Förderungsdauer: 24 Monate

Projektteam: Prof. Dr. Thomas Stolz (Projektleitung), Maike Vorholt

Beschreibung:

Das Projekt hat zum Ziel, das System der maltesischen Präpositionen umfassend zu beschreiben. In der einschlägigen Literatur zum Maltesischen stehen Präpositionen normalerweise nicht im Fokus. Daher ist bislang über viele Aspekte ihrer Grammatik und Funktionen relativ wenig bekannt.

Über den Umfang des Präpositionalinventars besteht unter den Fachleuten keine Einigkeit. Die Vorschläge in der Literatur reichen von 17 bis zu 44 Präpositionen. Die seit 1930 publizierten Vorschläge sind dahingehend uneinig, was sie genau unter Präposition verstehen. Schwierigkeiten ergeben sich bei der Unterscheidung von Präpositionen von anderen Wortarten (z. B. Adverbien). Die Möglichkeit binärer Sequenzen von Präpositionen lässt die Frage aufkommen, wie sich die syntaktische Beziehung zwischen den beiden Präpositionen gestaltet. Im besten Fall unzureichende Aufmerksamkeit wurde bisher den Beziehungen von Präpositionen zu verschiedenen Komplementklassen und der Abgrenzung der Domänen von wenigstens oberflächlich synonymen Präpositionen geschenkt.

Mit dem Ziel der adäquaten Beschreibung der synchronen Systematizität maltesischer Präpositionen erstellt das Projekt ein Kompendium, das fünf Teile umfasst und zwar (A) allgemeine Einführung, (B) kommentiertes Lexikon mit umfangreicher Dokumentation struktureller und funktionaler Phänomene maltesischer Präpositionen, (C) eine Grammatik, die auf den Eigenschaften der einzelnen Präpositionen aus dem Lexikon beruht, (D) typologische Auswertung der maltesischen Fakten und (E) allgemeine Schlussfolgerungen hinsichtlich der Bedeutung, die die maltesischen Fakten für die allgemeine Theorie der Präpositionen haben. In Lexikon und Grammatik werden alle Sprachebenen von Phonologie über Morphologie und Syntax bis zu Semantik durchgemustert. Unter den Themen, die in den Teilen (B) und (C) angesprochen werden, findet sich einerseits die Möglichkeit der Auslassung von räumlichen Präpositionen wie fi ‚in‘ in Verbindung mit einem toponymischen Komplement und andererseits die differenzielle Anwendung der Equi-P-Tilgung in der Koordination.

Das Projekt verfolgt die Grundidee, dass das maltesische Präpositionalsystem als Kontinuum oder radiale Kategorie erfasst werden kann. Um die Haltbarkeit dieser Arbeitshypothese zu überprüfen, werden die Prinzipien des Prototypenansatzes übernommen.

Die Methodologie ist der Basic Linguistic Theory verpflichtet. Das Projekt ordnet sich in den Rahmen der funktionalen Typologie ein. Die maltesischen Daten werden ausschließlich synchron analysiert. Die empirische Grundlage liefert das Korpus Malti mit einem Umfang von 250 Mio. Wörter. Die Ergebnisse des Projektes werden in einer Open-Access-Veröffentlichung zugänglich gemacht. Das Projekt bietet Linguisten, die sich mit dem Maltesischen, adpositionalen Systemen oder Sprachtypologie beschäftigen, wertvolle neue Daten für ihre zukünftige Forschung.

Publikationen:

Vorholt, Maike. 2023. The relevance of origin: Exploring the connection between the origin and frequency of Maltese prepositions. In Nataliya Levkovych (ed.), Diversity in Contact (KPL 21), 165–194. Berlin, Boston: De Gruyter.

Stolz, Thomas, Nataliya Levkovych & Maike Vorholt. accepted. Variable overt marking of Place/Goal with place names as complements. On the competition between fi, ġewwa, and ġo. Journal of Maltese Studies.

Stolz, Thomas & Maike Vorholt. 2022. On WH-PREPS. A contrastive grammatical sketch of Maltese fejn and Spanish donde/donde. In Przemyslaw Turek & Julia Nintemann (eds.), Maltese: Contemporary Changes and Historical Innovations, 163-196. Berlin & Boston: De Gruyter Mouton.

Vorholt, Maike. 2022. Can frequency predict length? A crosslinguistic investigation of Zipf’s law for European adpositions. In Przemyslaw Turek & Julia Nintemann (eds.), Maltese: Contemporary Changes and Historical Innovations, 97-228. Berlin & Boston: De Gruyter Mouton.

Schmidt, Emeli, Maike Vorholt & Nele Witt. 2020. Form and behavior of Maltese prepositions. A usage-based approach. In Slavomír Čéplö & Jaroslav Drobný (eds.), Maltese Linguistics on the Danube, 141–270. Berlin & Boston: De Gruyter Mouton.

Stolz, Thomas. 2020. A chapter on compound prepositions in Maltese: prep-prep combinations and related issues. In Benjamin Fagard, José Pinto de Lima, Dejan Stosic & Elena Smirnova (eds.), Complex Adpositions in European Languages. A Micro-Typological Approach to Complex Nominal Relators, 439–470. Berlin & Boston: De Gruyter Mouton.

Stolz, Thomas & Nataliya Levkovych. 2020. From variation towards the grammar of Maltese prepositions – first steps. In Slavomír Čéplö & Jaroslav Drobný (eds.), Maltese Linguistics on the Danube, 199–240. Berlin & Boston: De Gruyter Mouton.

Stolz, Thomas & Carolin Ahrens. 2017. On prepositional ellipsis and the factors which block its application in Maltese. In Benjamin Saade & Mauro Tosco (eds.), Advances in Maltese Linguistics, 121–147, Berlin & Boston: De Gruyter Mouton.

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektnummer 319446122)

Bewilligung: 2016

Förderungsdauer: 36 Monate

Projektteam: Prof. Dr. Thomas Stolz (Projektleitung), Julia Nintemann, Maja Robbers

 

Beschreibung:

Das Forschungsprojekt beinhaltete die erstmalige umfassende crosslinguistische Untersuchung zu räumlichen Interrogativa und ihren lokaldeiktischen Entsprechungen. Damit hat es einen wesentlichen Beitrag zur Raumgrammatik und Raumlinguistik im Allgemeinen sowie zur Sprachtypologie geleistet.

Untersucht wurde das System räumlicher Relationen unter Interrogation (kontrastierend zu Ausprägung ihres Systems im Bereich der Lokaldeiktika) in 464 Sprachen eines globalen Samples. Besondere Beachtung wurde den paradigmatischen Aspekten der räumlichen Interrogativa zuteil. Anhand des systematischen Vergleichs sowohl des Grades der Komplexität als auch des Vorkommens von Mismatches (im Sinne der Surrey Morphology Group) in den dreigliedrigen Paradigmen (wo? wohin? woher? und dort, dorthin, dorther) wurden die Beziehungen unter den räumlichen Relationen place, goal, source herausgearbeitet und mit den bisher von anderen Forschern erzielten Erkenntnissen über räumliche Relationen im deklarativen Satzmodus sowie den hier erstmalig crosslinguistisch erforschten Lokaldeiktika kontrastiert. Es wurde geklärt werden, inwiefern sich räumliche Interrogativa als prinzipienbasiertes System verstehen lassen.

In diesem Sinne versteht sich das Projekt auch als Beitrag zur Erforschung von Interrogativität – ein Bereich, in dem zuvor die räumlichen Kategorien wenig Beachtung gefunden hatten. Es wurde überprüft, ob und inwiefern diese Systematizität vom Satzmodus unabhängig ist und/oder von genetischen, arealen oder typologischen Faktoren beeinflusst wird.

Es wurden qualitative und quantitative Methoden verwendet. Es wurde mit einem literarischen Parallelkorpus sowie mit der einschlägigen deskriptiv-linguistischen Literatur gearbeitet. Zusätzliche Daten wurden auf der Grundlage eines Questionnaires erhoben. Methodologisch und theoretisch ordnet sich das Projekt der funktionalen Typologie, speziell deren kanonisch-typologischer Spielart, zu.

Publikationen:

Nintemann, Julia, Maja Robbers & Nicole Hober. 2020. Here – Hither – Hence and Related Categories: A Cross-linguistic Study. Berlin & Boston: De Gruyter

Nintemann, Julia & Maja Robbers. 2019. Towards a typology of spatial deictic expressions. Language Typology and Universals 72(3). 335–371.

Stolz, Thomas. 2018. Deiktische Antworten auf räumliche Fragen. In Angelika Wöllstein, Peter Gallmann, Mechthild Habermann & Manfred Krifka (eds.), Grammatiktheorie und Empirie in der germanistischen Linguistik, 309–330. Berlin & Boston: De Gruyter.

Stolz, Thomas, Nataliya Levkovych & Aina Urdze. 2017. Spatial interrogatives: Typology and dynamics (with special focus on the development from Latin to Romance). In Silvia Luraghi, Tatiana Nikitina & Chiara Zanchi (eds.), Space in Diachrony, 207–240. Amsterdam: Benjamins.

Stolz, Thomas, Nataliya Levkovych, Aina Urdze, Julia Nintemann & Maja Robbers. 2017. Spatial Interrogatives in Europe and Beyond: Where, Whither, Whence. Berlin & Boston: De Gruyter

Stolz, Thomas & Sander Lestrade & Christel Stolz. 2014. The Crosslinguistics of Zero-Marking of Spatial Relations. Berlin & Boston: De Gruyter Mouton.

 

 

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektnummer 163562481)

Bewilligung: 2009

Förderungsdauer: 36 Monate

Projektteam: Prof. Dr. Thomas Stolz (Projektleitung), Barbara Dewein, Steve Pagel, Christina Schneemann, Pierre Winkler

 

Beschreibung:

Dieses langfristig konzipierte Projekt wird aus sachlichen Gründen weit über seine ursprüngliche Laufzeit hinaus fortgesetzt. Editionsvorhaben dieses Typs können für gewöhnlich nicht im zeitlich beschränkten Rahmen eines Drittmittelprojekts vollständig abgeschlossen werden. Die Förderung durch die DFG hat es uns ermöglicht, zum Nutzen der heutigen Sprecherschaft des vom Aussterben bedrohten Chamorro, der Austronesistik, der Allgemeinen Sprachwissenschaft und der linguistischen Fachgeschichte die logistischen Voraussetzungen für die kommentierte Edition und Übersetzung aller dem Chamorro gewidmeten oder in dieser Sprache verfassten Texte, die bis einschließlich 1950 in anderen Sprachen als Englisch verfasst wurden, zu schaffen. Das umfängliche Material aus der spanischen und deutschen Kolonialperiode sowie weitere Texte in anderen Sprachen (einschließlich Chamorro) wurde gesichtet und im Fall von neu entdeckten Manuskripten für die Edition vorbereitet, kommentiert und übersetzt. Zu den wesentlichen Erkenntnissen des Projekts gehört die Feststellung, dass es eine beachtliche Anzahl von bisher nicht veröffentlichten kolonialzeitlichen Texten gibt, deren Verfügbarmachung für die o.g. Interessengruppen zukünftig prioritär zu berücksichtigen ist.

Wir erachten es als eine ethische Verpflichtung, dieses für die heutigen Sprecher und Sprecherinnen des Chamorro kulturell und identitär bedeutsame Projekt auch über seine begrenzte Förderperiode hinaus bis zum erfolgreichen Abschluss fortzusetzen. Das Interesse seitens der Chamorro-Gemeinschaft an der Fortsetzung wurde bereits mehrfach und nachdrücklich bekundet.

 

Publikationen:

Wienberg, Marina. 2019. Linguistic missionary heritage. Capuchin missionary Father Laurentius and his unpublished German-Chuukese dictionary. In Brigitte Weber (ed.), The linguistic heritage of colonial practice, 93–114. Berlin & Boston: De Gruyter.

Winkler, Pierre. 2016. Missionary Pragmalinguistics. Father Diego Luis de Sanvitores’ grammar (1668) within the tradition of Philippine grammars. Utrecht: LOT.

Dewein, Barbara. 2013. H. Costenoble’s work on Chamorro (re-)edited. In Steven Roger Fischer (ed.), Oceanic voices – European quills. The early documents on and in Chamorro and Rapanui, 177–199. Berlin: Akademie-Verlag.

Pagel, Steve. 2013. The Chaifi. A fairy tale from the Marianas, narrated by Georg Fritz. A commented re-edition. Part 1: Background, intercultural and intertextual aspects. In Steven Roger Fischer (ed.), Oceanic voices – European quills. The early documents on and in Chamorro and Rapanui, 123–151. Berlin: Akademie-Verlag.

Pagel, Steve. 2013. The Chaifi. A fairy tale from the Marianas, narrated by Georg Fritz. A commented re-edition. Part 2: Linguistic aspects. In Steven Roger Fischer (ed.), Oceanic voices – European quills. The early documents on and in Chamorro and Rapanui, 153–176. Berlin: Akademie-Verlag.

Stolz, Thomas. 2013. Liquids where there shouldn’t be any. In Steven Roger Fischer (ed.), Oceanic voices – European quills. The early documents on and in Chamorro and Rapanui, 201–234. Berlin: Akademie-Verlag.

Winkler, Pierre. 2013. Translating Father Sanvitores’ Lingua Mariana. In Steven Roger Fischer (ed.), Oceanic voices – European quills. The early documents on and in Chamorro and Rapanui, 53–82. Berlin: Akademie-Verlag.

Dewein, Barbara. 2012. The Description and Graphisation of Chamorro during the German Colonial Period in the Marianas. In Marianas History Conference 2012, Late Colonial History – Five of Seven, Mangilao/Guam: Guampedia Foundation, 111–132. URL: http://issuu.com/guampedia/docs/marianas_late_colonial_history.

Stolz, Thomas. 2012. Über die Wortmacherei, oder: Die Verschiebung der Wortgrenzen in der kolonialzeitlichen Sprachforschung (am Beispiel des Chamorro). In Stefan Engelberg, Doris Stolberg (Hgg.), Sprachwissenschaft und kolonialzeitlicher Sprachkontakt. Sprachliche Begegnungen und Auseinandersetzungen, 17–47. Berlin: Akademie Verlag.

Dewein, Barbara. 2011. Reduplikation als Thema in Hermann Costenobles Die Chamorro Sprache. In Thomas Stolz, Christina Vossmann & Barbara Dewein (Hgg.), Kolonialzeitliche Sprachforschung. Die Beschreibung afrikanischer und ozeanischer Sprachen zur Zeit der deutschen Kolonialherrschaft, 249–261. Berlin: Akademie Verlag.

Reid, Lawrence A., Emilio Ridruejo & Thomas Stolz (eds.). 2011. Philippine and Chamorro Linguistics Before the Advent of Structuralism. Berlin: Akademie-Verlag.

Stolz, Thomas. 2011. Koloniallinguistischer Konkurrenzkampf auf den Marianen: über Grammatik und Wörterbücher der Chamorrosprache im frühen 20. Jahrhundert. In Thomas Stolz, Christina Vossmann & Barbara Dewein (eds.), Kolonialzeitliche Sprachforschung. Die Beschreibung afrikanischer und ozeanischer Sprachen zur Zeit der deutschen Kolonialherrschaft, 203–230. Berlin: Akademie-Verlag.

Stolz, Thomas. 2011. The Gramática chamorra. In Lawrence A. Reid, Emilio Ridruejo & Thomas Stolz (eds.), Philippine and Chamorro Linguistics Before the Advent of Structuralism, 183–200. Berlin: Akademie-Verlag.

Stolz, Thomas. 2011. German and Dutch contributions to Chamorro studies (1800–1920). In Lawrence A. Reid, Emilio Ridruejo & Thomas Stolz (eds.), Philippine and Chamorro Linguistics Before the Advent of Structuralism, 201–226. Berlin: Akademie-Verlag.

Stolz, Thomas, Christina Vossmann & Barbara Dewein (eds.). 2011. Kolonialzeitliche Sprachforschung. Die Beschreibung afrikanischer und ozeanischer Sprachen zur Zeit der deutschen Kolonialherrschaft. Berlin: Akademie-Verlag.

Stolz, Thomas, Christina Schneemann, Barbara Dewein & Sandra Chung. 2011. The mysterious H. Who was the author of Die Chamoro Sprache?. In Lawrence A. Reid, Emilio Ridruejo & Thomas Stolz (eds.), Philippine and Chamorro Linguistics Before the Advent of Structuralism, 227–242. Berlin: Akademie-Verlag.

Vossmann, Christina. 2011. Gertrude Hornbostels Aufzeichnungen im Lichte zweier Klassiker der Chamorroforschung. In Thomas Stolz, Christina Vossmann & Barbara Dewein (eds.), Kolonialzeitliche Sprachforschung. Die Beschreibung afrikanischer und ozeanischer Sprachen zur Zeit der deutschen Kolonialherrschaft, 231–247. Berlin: Akademie-Verlag.

Stolz, Thomas. 2007. The Kurze Geschichte der Marianen by Georg Fritz. A commented re-edition. In Martina Schrader-Kniffki & Laura Morgenthaler García (eds.), La Romania en interacción: entre historia, contacto y política. Ensayos en homenaje a Klaus Zimmermann, 307–349. Frankfurt am Main: Vervuert.

 

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektnummer 118045785)

Bewilligung: 2009

Förderungsdauer: 24 Monate

Projektteam: Prof. Dr. Thomas Stolz (Projektleitung), Dr. Aina Urdze, Hitomi Otsuka

 

Beschreibung:

Das Projekt versteht sich in erster Linie als ein Beitrag zur Areallinguistik Europas. Es beruht auf der Annahme, dass im strikt morphologischen Bereich auch relativ abstrakte Eigenschaften wie der Grad von Irregularität/Regularität im geographischen Raum so diffundieren, dass sich Sprachgrenzen überschreitende Isoglossen ergeben. Es wurde von der Arbeitshypothese ausgegangen, dass mit Hilfe dieser Isoglossen und ihrer eventuellen Bündelung es möglich sein würde, das europäische Sprachareal in weitere Subareale zu gliedern, innerhalb deren sich die jeweilig einander benachbarten Sprachen hinsichtlich des gewählten morphologischen Parameters gleich verhalten. Diese Arbeitshypothese konnte zum Teil belegt werden.

Unter Anwendung auf die phonologische und morphologische Struktur der Wortformen bezogener quantitativer Messverfahren wurde der Korrespondenzgrad zwischen virtuell regulären und realisierten (ir)regulären Wortformen ermittelt. Die sich ergebenden Korrespondenzwerte wurden vereinigt und für größere Bereiche (Wörter, Wortarten, Kategorien, Sprachen) aufsummiert. Diese „Bereiche“ ließen sich gemäß der ermittelten Werte zum einen auf einer Skala abtragen und zum anderen sprachbezogen auf der Europakarte nach Ähnlichkeit der Werte markieren.

Die Ergebnisse wurden areallinguistisch erfasst und in über mehrere Aufsatzpublikationen verteilt einer monographischen Darstellung sowohl im Sinne der morphologischen Theoriebildung als auch areallinguistisch ausgewertet. Die areallinguistischen Erkenntnisse wurden abschließend in die morphologische Theoriedebatte zurückgeführt und diese entsprechend einer Evaluation unterzogen.

 

Publikationen:

Stolz, Thomas & Nataliya Levkovych. 2019. Absence of material exponence. Language Typology an Universals – STUF 72(3). 373–400.

Stolz, Thomas & Maja Robbers. 2016. Unorderly ordinals. On suppletion and related issues of ordinals in Europe and Mesoamerica. Language Typology and Universals/Sprachtypologie und Universalienforschung (STUF) 69(4). 565–594.

Stolz, Thomas. 2015. Adjective-noun agreement in language contact: loss, realignment, and innovation. In Francesco Gardani, Peter Arkadiev & Nino Amiridze (eds.), Borrowed Morphology, 269–301. Berlin & Boston: De Gruyter Mouton.

Stolz, Thomas, Hitomi Otsuka, Aina Urdze & Johan Van der Auwera. 2012 (eds.). Irregularity in Morphology (and beyond). Berlin: Akademie-Verlag.

Stolz, Thomas, Hitomi Otsuka, Aina Urdze & Johan Van der Auwera. 2012. Introduction: Irregularity – glimpses of a ubiquitous phenomenon. In Thomas Stolz et al. (eds.), Irregularity in Morphology (and beyond), 7–38. Berlin: Akademie-Verlag.

Stolz, Thomas. 2010. Ein Index will nach oben, oder: Ein Weg zur Grammatikalisierung innerhalb der Wortgrenzen. In Rüdiger Harnisch (ed.), Prozesse sprachlicher Verstärkung. Typen formaler Resegmentierung und semantischer Remotivierung, 157–177. Berlin: De Gruyter.

Stolz, Thomas. 2007. Word-internal agreement. Sprachtypologie und Universalienforschung 60(3). 219–251.

Khizanishvili, Tamar & Thomas Stolz. 2003. Zur Kopf- und Dependens-Markierung im Georgischen. In Winfried Boeder (ed.), Kaukasische Sprachprobleme. Beiträge zu den Kaukasistentagungen in Oldenburg 1995-2001, 209–222. Oldenburg: BIS.

Stolz, Thomas, 2003. Kalaallisut inflection and the concept of morphological naturalness. Thule 14/15. 251–280.

 

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektnummer 21315911)

Bewilligung: 2005

Förderungsdauer: 24 Monate

Projektteam: Prof. Dr. Thomas Stolz (Projektleitung), Andreas Ammann, Dr. Cornelia Stroh, Aina Urdze

 

Beschreibung:

Totale Reduplikation gilt in der Fachliteratur als guter Kandidat für die Rolle eines sprachlichen Universales. Ihr Auftreten in einer beliebigen Sprache wird daher oft als trivial angesehen, weshalb das Phänomen zuvor übereinzelsprachlich noch nicht umfassend beschrieben wurde. Das Projekt untersuchte, wie sich dieses potentielle Universale in einem fest umrissenen Areal (Europa, Nordafrika, Levante) verhält. Dabei wurde die Frage gestellt, was genau“ universell“ bedeuten soll, wenn sich im Sprachvergleich funktional, frequentiell und distributionell bisweilen große Unterschiede feststellen lassen. Totale Reduplikation verhält sich mithin nicht überall gleich und ist daher weniger trivial als unterschwellig angenommen, da sie die Aufstellung von Typen (gemäß den Funktionen und ihrer Distribution über Wortklassen) und die Identifizierung von arealen Schwerpunkten erlaubt.

Wesentliches Ziel des Vorhabens war die Bestimmung der Arealität des untersuchten Phänomens. Es konnte gezeigt werden, dass entgegen früherer Behauptungen totale Reduplikation auch in Europa ein relativ gängiges Phänomen ist, das in einigen Sprachen Europas eher zur Wortbildung, in anderen auch für grammatische Zwecke und in einer dritten Gruppe ausschließlich pragmatisch-stilistisch verwendet wird. Dank dieses Projekts wissen wir nun besser Bescheid darüber, in welchem Maß sich die Sprachen Europas von denen anderer Kontinente strukturell unterscheiden. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass die Universalität von totaler Reduplikation in strickt grammatischen Sinne nicht haltbar ist. Die im Rahmen des Projektes erlangten Einsichten sind auch für eine generelle Definition der totalen Reduplikation und für ihre Einordnung in die Palette der sprachlichen Wiederholungsstrategien hilfreich.

 

Publikationen:

Nintemann, Julia. 2018. Circumventing bisyllabic minimality. How to reduplicate monosyllabic verbs in (South-)East African Bantu languages. In Aina Urdze (ed.), Non-Prototypical reduplication. 151–176. Berlin & Boston: De Gruyter.

Stolz, Thomas. 2018. (Non-)Canonical Reduplication. In Aina Urdze (ed.), Non-Prototypical reduplication, 201–277. Berlin & Boston: De Gruyter.

Stolz, Thomas & Nataliya Levkovych. 2018. Function vs form – On ways of telling repetition and reduplication apart. In Rita Finkbeiner & Ulrike Freywald (eds.), Exact repetition in grammar and discourse, 29–66. Berlin & Boston: De Gruyter.

Urdze, Aina (ed.) 2018. Non-Prototypical reduplication. Berlin & Boston: De Gruyter.

Nintemann, Julia. 2016. A comparative analysis of forms and functions of reduplication in Kenyan languages. In Christel Stolz & Thomas Stolz (eds.), From Africa via the Americas to Iceland. Studies on reduplication and experiencers, 1–93. Bochum: Universitätsverlag Brockmeyer.

Otsuka, Hitomi. 2016. Reduplikation in den Sprachen Japans: und benachbarter Regionen. Bochum: Universitätsverlag Brockmeyer.

Robbers, Maja. 2016. Total, partial, neither or both? A comparative study of reduplication in the languages of North and Central America. In Christel Stolz & Thomas Stolz (eds.), From Africa via the Americas to Iceland. Studies on reduplication and experiencers, 95–213. Bochum: Universitätsverlag Brockmeyer.

Stolz, Christel & Thomas Stolz (eds.).2016. From Africa via the Americas to Iceland. Studies on reduplication and experiencers, 95–213. Bochum: Universitätsverlag Brockmeyer.

Stolz, Thomas, Aina Urdze, Julia Nintemann & Marina Tsareva. 2015. When some dots turn a different color… Thoughts on how (not) to determine whether or not reduplication is universal. Studies in Language 39(4). 795–834.

Stolz, Thomas, Cornelia Stroh & Aina Urdze. 2011. Total Reduplication. The Areal Linguistics of a Potential Universal. Berlin: Akademie-Verlag.

Stolz, Thomas. 2009. Total reduplication: syndetic vs. asyndetic patterns in Europe. Grazer Linguistische Studien 17, 99–113.

Stolz, Thomas, Nataliya Levkovych & Barbara Dewein. 2009. Reduplicative stem formation: a comparative look at Maltese and Chamorro. Ilsienna 1, 87–133.

Stolz, Christel & Thomas Stolz. 2008. Functional-typological approaches to parallel and comparable corpora: The Bremen Mixed Corpus. In Pierre Zweigenbaum & Eric Gaussier (eds.), Building and using comparable corpora. Marrakech: LREC 2008 (CD-ROM).

Stolz, Thomas. 2008. Total reduplication vs. echo-word formation in language contact situations. In Peter Siemund & Noemi Kintana (eds.), Language Contact and Contact Languages: Hamburg Studies on Multilingualism 7, 107–132. Amsterdam & Philadelphia: John Benjamins.

Ammann, Andreas & Aina Urdze (eds.). 2007. Wiederholung, Parallelismus, Reduplikation. Strategien der multiplen Strukturanwendung. Bochum: Universitätsverlag Brockmeyer.

Levkovych, Nataliya. 2007. Totale Reduplikation im modernen Hebräischen. In: Andreas Ammann & Aina Urdze (eds.), Wiederholung, Parallelismus, Reduplikation. Strategien der multiplen Strukturanwendung, 109–163. Bochum: Universitätsverlag Brockmeyer.

Stolz, Thomas. 2007. Re: duplication. Iconic vs counter-iconic principles (and their areal correlates). In Paolo Ramat & Elisa Roma (eds.), Europe and the Mediterranean as Linguistic Areas. Convergencies from a historical and typological perspective. 317–350. Amsterdam: John Benjamins.

Stolz, Thomas. 2007. Das ist doch keine Reduplikation! Über falsche Freunde bei der Suche nach richtigen Beispielen. In Andreas Ammann & Aina Urdze (eds.), Wiederholung, Parallelismus, Reduplikation. Strategien der multiplen Strukturanwendung, 47–80. Bochum: Universitätsverlag Brockmeyer.

Stolz, Thomas. 2006. (Wort-)Iteration: (k)eine universelle Konstruktion. In Kerstin Fischer & Anatol Stefanowitsch (eds.), Konstruktionsgrammatik. Von der Anwendung zur Theorie, 105–132. Tübingen: Stauffenburg.

Stolz, Thomas. 2004. A New Mediterraneanism: Word Iteration in an Areal Perspective. A Pilot-study. Mediterranean Language Review 15. 1–47.

Stolz, Thomas. 2002. Crosscurrents – the Mediterranean region as a potential linguistic area. In Carlo Masala (ed.), Der Mittelmeerraum – Brücke oder Grenze?, 53–74. Baden-Baden: Nomos.

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektnummer 5368536)

Bewilligung: 2002

Förderungsdauer: 24 Monate

Projektteam: Prof. Dr. Thomas Stolz (Projektleitung), Sonja Kettler, Dr. Cornelia Stroh, Aina Urdze

 

Beschreibung:

Die Alienabilitätskorrelation als Sammelbegriff für die kategoriale Untergliederung der possessivischen Relationen war zuvor bei der typologischen Beschreibung europäischer Sprachen zu stark vernachlässigt worden. Es gab einflussreiche Hypothesen, denen zufolge diese Korrelation in Europa grammatisch grundsätzlich irrelevant wäre. Es wurde von uns jedoch nachgewiesen, dass sich in einer größeren Zahl europäischer Sprachen unterschiedlichen genealogischen Hintergrundes in attributiver und/oder prädikativer Possession grammatisch relevante Distinktionen verschiedener Possessionskategorien belegen lassen. Diese Kategorien wurden erfasst, systematisiert und in arealer, typologischer und diachroner Hinsicht erklärt. Das Zusammenspiel der Distinktionen auf attributivem und prädikativem Gebiet wurde beschrieben und daraus eine fundierte Aussage abgeleitet, die es erlaubt, die umstrittene konzeptuelle Einheit der verschiedenen Possessionsphänomene in ihrer Stimmigkeit zu testen. Ein weiteres Mal ist es uns somit gelungen, linguistische Fehlkonzeptionen hinsichtlich der Eigenschaften europäischer Sprachen in empirisch abgesicherter Form zu revidieren.

Aus dem Alienabilitätsprojekt ist als Spin-off unser neues Forschungsvorhaben zu der Crosslinguistik der gehören-Konstruktionen hervorgegangen.

 

Publikationen:

Schuster, Susanne. 2020. HABEN oder nicht HABEN. Diachrone Beschreibung und Analyse des isländischen Possessionssystems. Heidelberg: Winter.

Arbes, Deborah. 2019. Predicative possession in revived Cornish. In Lars Johanson, Lidia Federica Mazzitelli and Irina Nevskaya (eds.), Possession in Languages of Europe and North and Central Asia, 27–49. Amsterdam: John Benjamins.

Levkovych, Nataliya, Lidia Mazzitelli & Thomas Stolz. 2019. Slavic vis-à-vis Standard Average European: An areal-typological profiling on the morphosyntactic and phonological levels. In Andrii Danylenko & Motoki Nomachi (eds.), Slavic on the Language Map of Europe. Historical and Areal-Typological Dimensions, 187–223. Berlin & Boston: De Gruyter.

Mazzitelli, Lidia Federica. 2015. The expression of predicative possession. A comparative study of Belarusian and Lithuanian. Berlin & Boston: De Gruyter.

Stolz, Thomas. 2012. Europäische Besitzungen. Zur gespaltenen Possession im europäischen Sprachvergleich. In Lutz Gunkel & Gisela Zifonun (eds.), Deutsch im Sprachvergleich. Grammatische Kontraste und Konvergenzen, 41–73. Berlin: De Gruyter.

Stolz, Christel & Thomas Stolz. 2009. A chapter in marginal possession: on being six(ty) in Europe (and beyond). In Johannes Helmbrecht et al. (eds.), Form and function in language research (= Trends in Linguistics 210), 69–90. Berlin: Mouton de Gruyter.

Stolz, Thomas, Sonja Kettler, Cornelia Stroh & Aina Urdze. 2008. Split possession. An areal-linguistic study of the alienability correlation and related phenomena in the languages of Europe. Amsterdam & Philadelphia: John Benjamins.

Stolz, Thomas & Cornelia Stroh (eds.). 2006. Possession, Quantitative Typologie und Semiotik. Georgisch, Irisch, Türkisch. Bochum: Universitätsverlag Dr. N. Brockmeyer.

Stolz, Thomas. 2004. Possessions in the Far North: a glimpse of the alienability correlation in modern Icelandic. In Premper Waldfried (ed.), Dimensionen und Kontinua. Beiträge zu Hansjakob Seilers Universalienforschung. 73–96. Bochum: Universitätsverlag Dr. N. Brockmeyer.

Stolz, Thomas. 2001. To be with X is to have X. Comitatives, instrumentals, locative, and predicative possession. Linguistics 39. 321–350.

Stolz, Thomas & Sabine Gorsemann. 2001. Pronominal possession in Faroese and the parameters of alienability/inalienability. Studies in Language 25. 557–599.

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektnummer 5236646)

Teilprojekt zu Schwerpunktprogramm „Sprachtypologie“

Bewilligung: 1995

Förderungsdauer: 8 Jahre

Projektteam: Prof. Dr. Thomas Stolz (Projektleitung), Dr. Suphi Abdülhayoğlu, Traude Gugeler, Dr. Cornelia Stroh, Aina Urdze

 

Beschreibung:

Das Gesamtprojekt verfolgte anhand der exhaustiven Erfassung und Ordnung von MIT- und OHNE-Relationen in den Sprachen der Welt gleich mehrere Ziele, die sowohl den empirisch-praktischen als auch den methodologisch-theoretischen Bereich der typologischen Sprachforschung betreffen:

(1) Schließung einer empirischen Lücke auf einem Gebiet, das bislang auf sehr schwacher Datenbasis für weitreichende, aber revisionsbedürftige sprachtheoretische Schlussfolgerungen genutzt wurde;

(2) Nachweis der systematischen Beziehungen unter den erfassten „Kategorien“ in übereinzelsprachlicher Hinsicht;

(3) psycholinguistische Auswertung und Erklärung der identifizierten Regularitäten;

(4) Nachweis und Durchführung der typologischen Klassenbildung von Sprachen anhand von komitativischen u.a. Befunden sowie Formulierung von allgemein-linguistisch relevanten Generalisierungen;

(5) Vorstellung des enzyklopädisch-thesaurischen Erfassungs- und Dokumentationsverfahrens als Alternative zu gängigen typologischen Datensammlungstechniken;

(6) Vorstellung der „Rückkopplungstypologie“ beim Sprachvergleich als Alternative zu den gängigen typologischen Vergleichstechniken;

(7) Ableitung einer „neuen“ Theorie der Sprachtypologie.

Es konnte empirisch überzeugend nachgewiesen werden, dass die zuvor vermutete enge konzeptuelle Bindung von Komitativ und Instrumental sich nicht in dem formal identischen Ausdruck beider Kategorien in den Sprachen der Welt manifestiert. Komitativ-instrumental-Synkretismus konnte als überwiegend europäisches Phänomen identifiziert werden, das weltweit gegenüber der formalen Unterscheidung von Komitativ und Instrumental nur eine minoritäre Option darstellt. Auf diesem Wege wurde ein vermeintliches Universale als eurozentrische Generalisierung ohne empirisches Fundament entlarvt.

 

Publikationen:

Stolz, Thomas, Cornelia Stroh & Aina Urdze. 2012. WITH(OUT): On the markedness relation between comitatives/instrumentals and abessives“. Word 58 (1/3). 63–122. [2007].

Stolz, Thomas, Cornelia Stroh & Aina Urdze. 2009. Varieties of comitative. In Andrej Malchukov & Andrew Spencer (eds.), The Oxford Handbook of Case, 601–608. Oxford: Oxford University Press.

Stolz, Thomas, Cornelia Stroh & Aina Urdze. 2007. Nicht ganz ohne…”. In Peter Grzybek & Reinhard Köhler (eds.), Exact methods in the study of language and text. 633–646. Berlin: Mouton de Gruyter.

Stolz, Thomas, Cornelia Stroh & Aina Urdze. 2006. On Comitatives and related categories. A typological study with special focus on the languages of Europe. Berlin & New York: Mouton de Gruyter.

Stolz, Thomas, Cornelia Stroh & Aina Urdze. 2005. Comitatives and instrumentals. In Martin Haspelmath, Matthew S. Dryer, David Gil & Bernard Comrie (eds.), The World Atlas of Language Structures, 214–217. Oxford: Oxford University Press.

Stolz, Thomas. 2003. Comitativo e strumentale nelle lingue germaniche e romanze. In Livio Gaeta & Silvia Luraghi (eds.), Introduzione alla Linguistica Cognitiva, 213–231. Roma: Carocci.

Stolz, Thomas, Cornelia Stroh & Aina Urdze. 2003. Solidaritäten. Lingua Posnaniensis 45. 69–92.

Stolz, Thomas. 2001. Comitatives vs. instrumentals vs. agents. In Walter Bisang (ed.), Aspects of Typology and Universals. 153–174. Berlin: Akademie-Verlag.

Stolz, Thomas. 2001. To be with X is to have X. Comitatives, instrumentals, locative, and predicative possession. Linguistics 39. 321–350.

Stolz, Thomas. 2001. On Circum-Baltic instrumentals and comitatives. To and from coherence. In Östen Dahl & Maria Koptjevskaja-Tamm (eds.), Circum-Baltic Languages Vol. II, 591–612. Amsterdam & Philadelphia: John Benjamins.

Stolz, Thomas & Cornelia Stroh. 2000. Wenn Komitative Instrumentale sind und umgekehrt. In Winfried Boeder & Gerd Hentschel (eds.), Variierende Markierung von Nominalgruppen in Sprachen unterschiedlichen Typs, 387–411. Oldenburg: BIS.

Stolz, Thomas & Traude Gugeler. 2000. Comitative typology: nothing about the ape, but something about king-size samples, the European community, and the little prince. Sprachtypologie und Universalienforschung 53. 53–61.

Stolz, Thomas. 1998. Komitative sind mehr als Instrumentale sind mehr als Komitative. Merkmalhaftigkeit und Markiertheit in der Typologie der MIT-Relationen. In Karmen Teržan-Kopecky (ed.), Sammelband des 2. internationalen Symposions zur Natürlichkeitstheorie 23.-25. Mai 1996, 83–100. Maribor: Univerza v Mariboru, Pedagoška Fakulteta.

Stolz, Thomas. 1997. Companions, instruments, and their absence. Markedness relations. In James Dow & Michèle Wolff (eds.), Languages and Lives. Essays in Honor of Werner Enninger, 189–204. New York & Frankfurt: Peter Lang Verlag.

Stolz, Thomas. 1997. Some instruments are really good companions – some are not. On syncretism and the typology of comitatives and instrumentals. Theoretical Linguistics 23 [1996]. 113–200.

Stolz, Thomas. 1996. Komitativ-Typologie. MIT- und OHNE-Relationen im crosslinguistischen Überblick. Papiere zur Linguistik 54. 3–66.