Cheffrühstück 2013

21. Cheffrühstück der Universität und des Technologieparks Bremen

Großes Interesse für gastgebenden Umweltanlagenbauer und Plattform für neue Ideen

Von einem „Transfer der klugen Köpfe“ sprach Universitätsrektor Professor Bernd Scholz-Reiter in seinen Grußworten zum 21. Cheffrühstück im Technologiepark. Treffend umriss er damit die besonderen Beziehungen zwischen Universität und Unternehmen im Technologie-Stadtteil, zu dem der Park in seiner 25-jährigen Geschichte herangewachsen ist. Knapp 100 Mitglieder hat der Technologiepark-Verein. Insgesamt 500 Unternehmen und Institute haben sich inzwischen im Technologiepark angesiedelt.

In diesem Jahr war die Bremer pro aqua Wasser- und Abwassertechnik GmbH Gastgeberin des Frühstücks. Die Ausrichter hatten dafür mit Unterstützung eines namhaften Polstermöbelherstellers ihre große Produktionshalle Am Fallturm 11 wohnlich hergerichtet. Geschäftsführer Torsten Wätjen umriss die Erfolgsgeschichte des Anlagenbauers, der 1989 klein in einer Privatwohnung begonnen hat und mittlerweile zu einem soliden mittelständischen Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewachsen ist. Abwasseraufbereitung, Kommunale Klärtechnik, Biogasanlagen und Trinkwasseraufbereitung sind nur einige Beispiele aus dem Leistungskatalog der Bremer Spezialisten für Umwelttechnik. Mit speziell konstruierten, auf den Auftraggeber zugeschnittenen Anlagen werden belastete Industrieabwässer wieder sauber oder aus Abfällen wird Biogas. 90 Prozent der Auftraggeber kommen aus Deutschland: Kommunen, Abwasserverbände und Unternehmen. Die Firma „pro aqua“, das verdeutlichte auch ein Rundgang durch Büros und Werkstätten, schreibt eine für den Technologiepark typische Erfolgsgeschichte.

Das Cheffrühstück als traditionsreiche Einrichtung versteht sich als Plattform für Gespräche und Kontakte und als Nährboden für neue Ideen. Mehr als 150 Gäste – Geschäftsführer der im Technologiepark ansässigen Unternehmen, Leiter von Forschungseinrichtungen und Instituten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität – nutzten diese Angebote sehr gern. „Wir sind aus unseren Seminaren mal herausgekommen, um das richtige Leben in einer solchen Halle kennenzulernen“, sagte Scholz-Reiter. Wie Untersuchungen ergeben haben, seien Innovation, Technologie und Wissenschaft die obersten Imageträger des Landes Bremen. „Noch vor Werder oder den Stadtmusikanten.“ Er mahnte das Land Bremen, diesen ersten Platz nicht aufs Spiel zu setzen und erinnerte an die jüngste Analyse des Wissenschaftsrates und dessen Kritik an der mangelhaften Grundfinanzierung der Hochschulen im Land Bremen im Allgemeinen und der Universität im Besonderen. „Profitieren Sie von unserer Leistungsfähigkeit“, forderte er die Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft auf.

Einblicke in aktuelle Forschungen gaben der Jurist Professor Moritz Renner und der Informatiker Professor Gabriel Zachmann. Renner erläuterte am Beispiel eines global operierenden Unternehmens mit Sitz in Deutschland die internationalen Verflechtungen eines Konzerns mit Hunderten Tochtergesellschaften aus juristischer Sicht. „Wie kann es sein, dass eine deutsche Firma in Washington vor Gericht steht, weil chinesische Gesellschafter das jordanische Königshaus bestochen haben?“, lautete eine seiner spannenden Fragen. Computergraphiker Professor Zachmann ließ in seinem Vortrag über „Visual Computing“ virtuelle Hände anschaulich auf virtuelle Objekte zugreifen und erläuterte Anwendungen seiner Forschung in der Praxis. So können zukünftig Chirurgie-Roboter bei minimalinvasiven Eingriffen berührungslos gesteuert werden oder virtuelle Windkanäle und ergonomische Simulationen in der Autoindustrie genutzt werden. Reges Interesse fanden im Anschluss an die Vorträge Rundgänge durch die Werkstätten und Konstruktionsbüros der gastgebenden Bremer pro aqua GmbH – auch das mittlerweile schon Tradition.

Cheffrühstück 2013

Cheffrühstück bei der Bremer pro aqua Wasser- und Abwassertechnik GmbH

Diesjährige Fachvorträge

Prof. Dr. Moritz Renner

Prof. Dr. Gabriel Zachmann