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Studierende sammeln Geld für eigenes Katastrophenwarnsystem in Laos

Informatikstudierende der Uni Bremen haben ein System entwickelt, das vor Naturkatastrophen warnt – direkt auf dem Smartphone der Anwohner. Nun soll das Projekt namens mobile4D direkt in Laos umgesetzt werden. Die fehlenden Mittel für Flug, Unterkunft und Krankenversicherung sammeln die Studierenden über Crowdfunding. Seit einer Woche ist die Kampagne online. Das Ziel: 2.860 Euro. Mehr als 750 Euro sind bereits eingegangen, eine Auszahlung gibt es jedoch nur, wenn mindestens der Zielbetrag erreicht wird. Student Denny Teuchert erklärt, warum die Unterstützung von mobile4D eine gute Idee ist:

Herr Teuchert, Was ist mobile4D?

mobile4D ist ein Masterprojekt an der Universität Bremen. In den vergangenen zwei Jahren haben wir – zehn Studierende und zwei Betreuer aus der Informatik – ein Katastrophenwarnsystem für Laos entwickelt. Das ortsbasierte Softwaresystem arbeitet nach dem Prinzip des Crowdsourcing. Das bedeutet, dass mehrere Personen unabhängig darauf zugreifen können. Das macht das System so besonders: Zum einen können Behörden Warnungen direkt und zielgerichtet an betroffene Menschen in bestimmte Regionen schicken. Zum anderen können Katastrophen aber auch direkt von den Menschen vor Ort per Smartphone an die verantwortlichen Behörden gemeldet werden. Darüber hinaus bietet das System die Möglichkeit, durch GPS eine direkte Warnung vor Katastrophen zu geben. Im April 2013 haben wir mobile4D in einem ausgiebigen Feldversuch in Luang Prabang (Laos) erfolgreich getestet.

Wofür brauchen Sie das Geld?

Wir wollen zwei Studierende nach Laos schicken, um das weiterentwickelte System dort vor Ort zu installieren, anzupassen und unsere Partner vom Ministry of Agriculture and Forestry in Laos zu schulen. Die Entwicklung und die Hardware der Software finanzieren wir durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Für diese Reise benötigen wir zusätzliche finanzielle Mittel, die wir durch die Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Indiegogo sammeln (www.m4d.la/support-mobile4d) – denn es ist unerlässlich, dass wir zumindest mit zwei Teammitgliedern in Laos vor Ort sind, um das System dort einzusetzen.

Was ist das Ziel Ihrer Reise?

Sobald wir das System installiert und die Menschen vor Ort geschult haben, können sie mobile4D zur Katastrophenwarnung nutzen. Wir möchten dazu beitragen, dass die Menschen in Laos zuverlässige Katastrophenwarnungen erhalten und sich rechtzeitig vor Erdbeben, Feuer- und Flutkatastrophen in Sicherheit bringen können.

Sie wollen das Projekt unterstützen?! Hier geht es direkt zur Crowdfunding-Kampagne.

Mehr über das Projekt: http://mobile4d.capacitylab.org/

Zwei Männer testen die mobile4D-App auf Handy in Laos.
mobile4D-Student Michal Wladysiak (r.) unterstützt Somwang Keodara, Mitarbeiter des District Office Luang Prabang, bei der Datenerfassung. Ort: Distrikt Luang Prabang.