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Bundesforschungsministerium fördert Projekt zur IT-Sicherheit kritischer Infrastrukturen

Bremer Teilprojekt untersucht die datenschutzrechtlichen Aspekte

Nr. 004 / 09. Januar 2015 SC

Kritische Infrastrukturen wie Energie, Transport, Telekommunikation oder Finanzwesen sind immer häufiger von Hackerangriffen betroffen. Was mit dem Btx-Hack vor 30 Jahren harmlos begann, nimmt mit der zunehmenden Vernetzung informationstechnischer Systeme immer größere und schwerwiegendere Ausmaße an. Computerwürmer wie Stuxnet oder Duqu, die in der Lage sind, Atomkraftwerke zu befallen und in dortige Prozesse einzugreifen, sind keine Seltenheit mehr. Ebenso halten Schadprogramme oder Trojaner IT-Sicherheitsstrategen in Atem, wenn sie Regierungen, Konzerne und Forschungseinrichtungen ausspionieren.

Gerade in technologisch hochentwickelten Staaten wie Deutschland ist das Risiko besonders groß, dass die Infiltrierung sensibler IKT-Systeme enorme Schäden nach sich zieht, weil weite Bereiche unseres gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens vom Funktionieren der Computertechnologie abhängig sind. Die herausragende Bedeutung des Schutzes kritischer informationstechnischer Systeme hat auch die Bundesregierung mit dem Beschluss ihrer Cyber-Sicherheitsstrategie sowie der „Digitalen Agenda“ erkannt.

Das auf dreieinhalb Jahre angelegte und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit drei Millionen Euro geförderte Begleitforschungsvorhaben „Vernetzte IT-Sicherheit für Kritische Infrastrukturen“ (VeSiKi) greift diese Problematik auf. Innerhalb des interdisziplinär angelegten Projekts sollen systemübergreifende Lösungen für das sichere und zuverlässige Funktionieren von Informations- und Kommunikationssystemen im sensiblen Bereich der kritischen Infrastrukturen entwickelt werden. Beteiligt an diesem Forschungsprojekt ist neben der Universität der Bundeswehr München als Koordinatorin, der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik (DKE) und der Universität Erlangen-Nürnberg auch die Universität Bremen. Ihr kommt innerhalb des Gesamtprojekts die Aufgabe zu, die datensicherheitsrechtlichen Anforderungen an moderne IT-Systeme im Bereich kritischer Infrastrukturen für die Zukunft neu zu definieren. Dazu werden am Institut für Informations-, Gesundheits- und Medizinrecht (IGMR) im Fachbereich Rechtswissenschaft der Uni Bremen in den kommenden Jahren die in diesem Bereich bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen analysiert und in enger Zusammenarbeit mit Einrichtungen aus dem Bereich kritischer Infrastrukturen auf ihre Praxistauglichkeit hin untersucht. Ziel der bremischen Forschung ist es, Handlungsempfehlungen für die datensicherheitsrechtliche Praxis zu geben, um daran anknüpfend Vorgaben zur Fortschreibung eines IT-Sicherheitsrechts zu erarbeiten, das den Bedrohungslagen unseres Zeitalters gerecht wird.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Rechtswissenschaft
Institut für Informations-, Gesundheits- und Medizinrecht (IGMR)
Prof.Dr. Benedikt Buchner (Bremer Projektleitung)
Dennis-Kenji Kipker (Ansprechpartner)
Tel.: 0421-218-66049
E-Mail: kipkerprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de