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Henning Ziegler von der Uni Bremen ist einer der besten Hacker Deutschlands

Informatikstudent war bei „Cyber Security Challenge“ in Berlin erfolgreich / Sicherheitslücken finden und beseitigen ist seine Passion

Nr. 249 / 30. September 2015 KG

Einer der fünf besten Nachwuchshacker Deutschlands studiert an der Universität Bremen. Henning Ziegler hat sich auf Computersicherheit spezialisiert und jetzt erfolgreich an der „Cyber Security Challenge Germany“ in Berlin teilgenommen. Er schreibt gerade im Fachbereich Mathematik/Informatik seine Masterarbeit. Der Wettbewerb ist eine Initiative zur Förderung des Fachkräftenachwuchses in der IT-Sicherheit. Ein Institut und zwei Firmen loben ihn aus, das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert ihn.

Masterarbeit über Android-Apps

Vom Bild des kriminellen Hackers, der zur persönlichen Bereicherung Daten ausspioniert oder Unternehmen und Behörden unter Druck setzt, muss man sich verabschieden, wenn man über Henning Zieglers Talent spricht. „Die Medien haben den Begriff ausschließlich negativ besetzt“, sagt er und bezeichnet sich als „guten Hacker“. Der Student will mit Kreativität Sicherheitslücken finden und beseitigen. Das ist seine Passion. Nach dem Studium der Informatik in Oldenburg und seinem Bachelorabschluss hat er sich nach der Spezialisierung „IT-Sicherheit und Qualität“ umgesehen und ist an der Universität Bremen fündig geworden. Jetzt schreibt er seine Masterarbeit bei Dr. Karsten Sohr. Darin untersucht er die Wirksamkeit von Datenverschlüsselung in Android-Apps.

Acht Stunden hoch konzentriert

„Den Wettbewerb habe ich per Zufall im Netz entdeckt“, sagt Henning Ziegler, der bereits zum zweiten Mal an der „Cyber Security Challenge Germany“ teilnimmt. Zur Bewerbung mussten die Teilnehmer zunächst Online-Aufgaben lösen. Die zehn Besten in den Kategorien Studenten und Schüler traten dann in Berlin in jeweils zwei Gruppen gegeneinander an. „Im Finale standen wir unter Zeitdruck und arbeiteten acht Stunden lang hoch konzentriert“, sagt der 26-Jährige. Dabei ging es auch um Teamfähigkeit und gegenseitige Hilfe. Bei einer „Forensik-Aufgabe“ sollten die Hacker Polizeiarbeit leisten. Simuliert wurde ein Angriff auf ein Unternehmen. „Dafür erhalten wir ein Abbild vom Rechner, alle Daten und Speicherinhalte, die drauf sind, und müssen uns durcharbeiten“, beschreibt er die Strategie. Dabei ginge es um die Frage „wie ist der Angreifer in das System reingekommen?“ Man müsse die Sicherheitslücken aufspüren und Empfehlungen zu deren Schließung geben. Am Ende siegte das Team, in dem neben Henning Ziegler noch Studenten aus Berlin, Karlsruhe und Konstanz kämpften. Sie freuen sich jetzt auf das europäische Finale am 21. Oktober in Luzern. Gruppen aus der Schweiz, Österreich, England, Spanien und Rumänien treten gegeneinander an. „Ich hoffe, dass wir im Mittelfeld mitspielen können“, sagt der Informatiker.

Nachwuchskräfte gefragt

Dass Nachwuchskräfte im Bereich Cyber Security dringend gesucht werden, wird sich in Zeiten der weiteren Vernetzung noch verstärken. Davon ist Ziegler überzeugt. Weil IT-Sicherheitsspezialisten gesucht werden, hat er auf der Praxisbörse der Uni auch gleich ein Angebot erhalten. Nach Abschluss seiner Masterarbeit im November wird er in einem Bremer Unternehmen beginnen, das zum „team neusta“ in der Überseestadt gehört.

Achtung Redaktionen: Ein Porträtfoto des preisgekrönten Hackers kann in der Pressestelle der Universität angefordert werden. Tel.: 0421 218 60150; E-Mail: presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Mathematik/Informatik
Henning Ziegler
E-Mail: hzieglerprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
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