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Interdisziplinäres Colloquium untersucht Rituale und Symbole in der Kommunikation des Mittelalters und der Frühen Neuzeit

Institut für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung lädt zur öffentlichen Veranstaltung mit Kurzvorträgen und Diskussionen am Freitag, 23. Januar, 15 bis 18 Uhr ins Gebäude MZH ein

Nr. 020 / 20. Januar 2015 KG

Das Institut für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung lädt gemeinsam mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bremen am Freitag, 23. Januar 2015, von 15 bis 18 Uhr zu einem interdisziplinären Colloquium ein. Themen sind die vielfältige symbolische Kommunikation und rituelle Handlungen im Mittelalter und der Frühen Neuzeit. Drei Referenten und eine Referentin werden in 15-minütigen anschaulichen Vorträgen unterschiedliche Fragen des Themenkomplexes beleuchten, Überraschendes bereithalten und Stoff für eine differenzierende Diskussion bieten. Das Freitagscolloquium im MZH, Raum 1380/1400 (Senatssaal), richtet sich an Studierende und die interessierte Öffentlichkeit.

Die Spannbreite der Themen reicht geographisch von Island über Norwegen, die Niederlande nach Bremen bis zum Oberrhein. Zeitlich reicht sie von Texten des 13. Jahrhunderts, die über das 10. Jahrhundert berichten, bis zum Bremer Pietisten Theodor Undereyck im 17. Jahrhundert. Fragestellungen der Geschichts-, Religions- und Kunstwissenschaft beleuchten die symbolische Kommunikation aus ganz verschiedenen Perspektiven.

Hintergrund:

In der vormodernen Gesellschaft, vor allem aber auch in der überwiegend nicht schriftlichen Gesellschaft des frühen und hohen Mittelalters, waren Rituale und Symbole ein wichtiger Bestandteil des politischen, gesellschaftlichen und religiösen Lebens. Damit wurden Gruppenbindungen ausgedrückt, Identitäten bestimmt oder Exklusivität signalisiert. Seit den 1980er Jahren fand in der Geschichtswissenschaft eine starke Hinwendung zur Erforschung von Riten und Symbolen statt, die in vielen Punkten zu schlüssigen Erklärungen geführt hat. Andererseits haben diese Forschungen auch Widerspruch hervorgerufen. In dem interdisziplinären Colloquium werden verschiedene Fächer und Fragestellungen zusammengeführt.

Das Programm:

Dr. Heiko Hiltmann vom Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bremen erläutert in seinem Vortrag „Wie Du mir, so ich Dir“ rituelle Erfahrungen der Konfliktbewältigung im mittelalterlichen Norden. Die mögliche Interpretation einiger druckgrafischer Bilder des 16./17. Jahrhunderts stellt Dr. Anne Röver-Kann aus dem Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen. Nach einer kurzen Pause spricht Christoph Wieselhuber vom Institut für Geschichtswissenschaft über „Die Symbolik des Exemplums – Johannes Geiler von Kaysersberg auf der Kanzel“. Mit dem Bremer Pietisten Theodor Undereyck (1635-1693) beschäftigt sich Dr. Jan van de Kamp vom Institut für Religionswissenschaft der Universität. Sein Thema lautet: „Ritualabgrenzung im Pietismus. Die Unterlassung der Elevation im Abendmahl“. Die Kurzvorträge dauern jeweils 15 Minuten. Die anschließende Diskussion moderieren Professorin Cordula Nolte und Dr. Jan Ulrich Büttner.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Institut für Geschichtswissenschaft / Abteilung Mittelalterliche Geschichte
Prof. Dr. Cordula Nolte
Tel.: 0421 218-67018
E-Mail: cnolteprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de