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Uni Bremen vertieft Kooperation mit Malta

Bremer Delegation besucht Universität Malta / Neue Perspektiven bei der Zusammenarbeit

Nr. 294 / 4. November 2015 RO

An der Uni Bremen gibt es seit drei Jahren eine eher ungewöhnliche Einrichtung - das Malta-Zentrum. Hier wird das Maltesische sprachwissenschaftlich erforscht. Mit über 670 Publikationen verfügt das Zentrum über eine der größten Sammlungen maltesischer Literatur außerhalb Maltas. Die Universitäten Bremen und Malta haben den Kooperationsvertrag jetzt bis 2022 verlängert. Insgesamt wird die Zusammenarbeit künftig auch auf andere Bereiche ausgedehnt. So könnten die bisherigen sprachwissenschaftlichen Forschungsarbeiten um literaturwissenschaftliche Fragestellungen ergänzt werden. Zudem soll es künftig auch in den Meereswissenschaften gemeinsame Projekte geben. Das sind die Ergebnisse, die die Bremer Delegation aus Malta mitgebracht hat. Ein 5-köpfiges Team unter Leitung von Uni-Rektor Professor Bernd Scholz-Reiter kehrte jetzt von einem 4-tätigen Besuch zurück.

Eine „Win-win-Strategie“ für beide Seiten

„Neben der Kooperation in der Linguistik eröffnen sich an der Uni Malta zahlreiche weitere Ansatzpunkte für den Ausbau der Kooperation“, fasst Dr. Annette Lang, Leiterin des International Office der Uni Bremen, zusammen. „Nicht zuletzt für unsere Studierenden ist Malta als (auch) englischsprachiges Land ein attraktives Ziel für das Auslandsstudium. Umgekehrt bietet das Malta-Zentrum für maltesische Studierende zum einen die einmalige Chance für Auslandspraktika.“ Zurzeit sind sieben Bremer Nachwuchskräfte an der Universität Malta, um eigene Studien und Projekte voranzutreiben. Über gemeinsame Doppelabschlussprogramme für Studierende wird bereits nachgedacht. Auch die meereswissenschaftliche Forschung könnte schon bald profitieren: Malta wäre eine nahezu ideale Anlaufstation bei Schiffexpeditionen im Mittelmeer. Professor Gerhard Bohrmann vom MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Uni Bremen - hat mit seinen maltesischen Kollegen bereits gemeinsame Forschungsinteressen diskutiert. „Auch der seit kurzem bestehende Master in Mariner Archäologie ist für die Zusammenarbeit von Interesse“, so Annette Lang.

Das linguistische Interesse am Maltesischen

Ideengeber der Kooperation und Mitbegründer ist der Bremer Professor Thomas Stolz vom Institut für Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft (IAAS) im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität. Sein Interesse an der Sprache: „Maltesisch ist mit seinen knapp 400.000 Sprechern die einzige arabische Amtssprache in der Europäischen Union, die allerdings mit dem uns vertrauten Alphabet geschrieben wird. Italienische und englische Einflüsse haben das Vokabular stark beeinflusst – für linguistische Fragestellungen ein interessantes Forschungsgebiet“.

Die Einzigartigkeit des Bremer Malta-Zentrums wird in Malta selbst mit höchster Wertschätzung wahrgenommen: Sowohl der Staatsbesuch vom maltesischen Präsidenten im vergangenen Jahr als auch der jetzige Empfang vor Ort bei der neuen Präsidentin Marie Louise Coleiro Preca unterstreichen dies nachdrücklich.

Achtung Redaktionen: In der Uni-Pressestelle kann unter der E-Mail: presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de ein Foto der Bremer Delegation in Malta angefordert werden.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
International Office
Dr. Annette Lang
Tel.: 0421 218 60361
E-Mail: langprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de