(AKAD17) Kaiser Friedrich I. „Barbarossa“

Der erste staufische Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1152-1190) gehört zu den bedeutendsten mittelalterlichen Herrscherpersönlichkeiten. Nicht zufällig verbindet sich die Volkssage des Kyffhäusers, derzufolge die Erneuerung des Reichs durch die Wiederkehr eines beliebten, nur zeitweise entrückten Herrschers erfolgen soll, mit der Gestalt des großen Stauferkaisers. Sah man in Friedrich I. lange Zeit vor allem den selbstlosen Wahrer von Reichsrechten, so herrscht heute eine mehr nüchterne Betrachtungsweise vor, die dem Staufer ein zu langes Festhalten an überkommenen Leitbildern der Vergangenheit vorwirft. Dabei steht außer Frage, dass Barbarossa eine machtvolle Erneuerung des Reiches anstrebte und dass er das Reich aus den bürgerkriegsähnlichen Wirren der Anfangszeit zur europäischen Vormacht führte. Sogar die Idee einer Weltherrschaft des deutschen Kaisers kam damals in der Umgebung Friedrichs auf.

In seinem Bestreben, die kaiserliche Stellung in Europa neu aufzurichten und zu festigen, stieß Friedrich Barbarossa auf den universalen Herrschaftsanspruch Papst Alexanders III. (1159-1181). Die Folge waren ein fast 20 Jahre andauerndes Schisma in Rom und die Spaltung des europäischen Abendlandes in zwei sich unversöhnlich gegenüber stehende Lager. Gleichzeitig wurde Friedrich auf seinen insgesamt sechs Italienzügen in erbitterte Kämpfe mit den im Lombardischen Städtebund zusammengeschlossenen norditalienischen Kommunen verwickelt, die ihre quasiautonome, vom Reich weitgehende unabhängige Stellung verteidigten. Obwohl Friedrich Barbarossa in diesen Konflikten seinen Gegenspielern weitgehende Zugeständnisse machen musste, ging das Reich dank seines diplomatischen Geschicks und seiner pragmatischen Vorgehensweise gestärkt aus den Auseinandersetzungen hervor.

In der Veranstaltung wollen wir uns dem Leben und Wirken Friedrich Barbarossas vor dem Hintergrund der politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen seiner Zeit anhand einschlägiger Quellentexte annähern und dabei auch die vielfältigen, zum Teil widersprüchlichen  Facetten des Barbarossabildes in den Blick nehmen. Wichtigste Quelle für die Regierungszeit Friedrichs I. sind die „Gesta Friderici imperatris“ (Taten Kaiser Friedrichs) des mit ihm verwandten Bischofs Otto von Freising.


Dozent:             Dr. Ulrich Weidinger
Zeit:                   Donnerstag, 12:15 s.t. - 13:45 Uhr
Hinweis:         Teilnehmerbegrenzung: 70 Personen
Veranstaltungsart:       nur in Präsenz (Gebäude GW2, Raum B1400)

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