Veranstaltungsverzeichnis

Lehrveranstaltungen WiSe 2023/2024

Ungleichheiten in Geschichte und Gegenwart, M. A.

08-HIS-MA-UTheo

Ungleichheiten in historischer Perspektive: Theorien und Dimensionen
Modulverantwortlichkeit: Prof. Dr. Rebekka von Mallinckrodt
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-HIS-MA_UTheo 1Ungleichheiten in historischer Perspektive: Theorien und Dimensionen

Seminar
ECTS: 12

Termine:
wöchentlich Mi 16:00 - 18:00 SFG 2060 (2 SWS)
Prof. Dr. Delia González de Reufels
Sarah Lentz
Prof. Dr. Rebekka Asta E. Mallinckrodt von
Prof. Dr. Cornelius Torp
Magnus Ressel
Dr. Norman Aselmeyer
Martin Hans Herrnstadt

08-HIS-MA-UVorm

Ungleichheiten in der Vormoderne
Modulverantwortlichkeit: N.N.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-HIS-MA_UVormStändische Gliederung und strukturelle Asymmetrien. Die Gesellschaft der Frühen Neuzeit zwischen göttlicher Statik und sozialer Dynamik
Order of Estates and Structural Asymmetries. The Early Modern Society between Godly Stasis and Social Dynamics

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:00 - 16:00 SuUB 4330 (Studio I Medienraum ) (4 SWS)

Das, was wir heute unter Gesellschaft verstehen, die „Gemeinschaft aller in einem politischen Verband zusammenlebenden Menschen“, ist erst seit der 2. Hälfte des 18. Jh.s. zum gängigen Begriff geworden. Im Mittelalter und zu Beginn der Frühen Neuzeit war dies deutlich anders, es wurde zwischen drei Ständen unterschieden, dem Adel, der Geistlichkeit und den Bauern. Das statische Element der ständischen Ordnung lag in der Zuweisung eines bestimmten „standesgemäßen“ Tätigkeitsbereiches begründet. Diese drei Stände erfuhren seit dem Ende des 15. Jahrhunderts und erneut aufgrund der Reformation eine Differenzierung: der Bürgerstand erhielt Bedeutung einerseits, der Stand der Geistlichkeit wandelt sich zumindest innerhalb der protestantischen Regionen, die „Pfarrer“ waren nicht mehr „Kleriker“. Erst am Ende des Mittelalters (spätestens 14./15. Jahrhundert) ist den Stadtbürgern ein eigener „status“, d.h. das Recht politischer Teilhabe an den öffentlichen Dingen zugestanden worden.
Ausgehend von dieser ständischen Gliederung und der Einführung des Bürgerstandes entfalteten sich im Verlauf der Frühen Neuzeit Dynamiken des Wandels, die in West-, Mittel- und Südeuropa langfristig eine zunehmende Bedeutung des Bürgertums bringen sollten.
In der Veranstaltung wird die Gesellschaft der Frühen Neuzeit in vielen Facetten beleuchtet, wobei auch Phänomene wie Migration, Alltag oder Aberglaube u.ä. behandelt werden. Eine besondere Betonung soll auf dem Phänomen der ‚Ungleichheit‘ liegen, die sich von einer als gottgegeben angesehenen statischen Vorstellung hin zu einer immer stärker dynamischen Betrachtung ‚säkularisierte‘.

Magnus Ressel

08-SOZ-MA-SozPol_M1a

Einführung in die Sozialpolitikforschung
Modulverantwortlichkeit: Prof. Dr. Frank Nullmeier
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-350-M1aGeschichte der Sozialpolitik und des Wohlfahrtsstaates
History of Social Policy and the Welfare State
findet per Zoom statt

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Do 18:00 - 20:00 Online (2 SWS)

Sozialpolitik gilt in Deutschland und vielen anderen OECD-Ländern als eines der wichtigsten und kostenintensivsten staatlichen Handlungsfelder. Sie schützt die Bevölkerung vor den „Wechselfällen“ des Lebens, hilft dabei, finanzielle Lasten gleichmäßiger zu verteilen und sichert auf diese Weise den sozialen Frieden innerhalb der Gesellschaft. Die Sozialleistungsquote, also der Anteil der Ausgaben für sozialpolitische Maßnahmen am Bruttoinlandsprodukt, lag 2020 in Deutschland bei 33,6 Prozent, was die enormen Kosten des „Wohlfahrtsstaats“ belegt. Warum aber begannen Regierungen ab Mitte des 19. Jahrhunderts, Sozialpolitik als staatliche Aufgabe zu deuten? Und wie gedachte man auf die sozialen Herausforderungen zu reagieren? Diesen Fragen geht das Seminar mit einem Schwerpunkt auf die Geschichte des deutschen Sozialstaats nach. Es will die Entwicklung der Sozialpolitik von ihrer Etablierung Ende des 19. Jahrhunderts, über ihren Ausbau in der Zwischenkriegszeit und ihrer Pervertierung im Nationalsozialismus bis hin zu ihrer konkurrenzgeprägten Fortentwicklung in der Zeit der „goldenen Jahre der Sozialpolitik“ in den 1950er bis 1970er-Jahren beleuchten. Dabei wendet sich das Seminar zielgerichtet an Studierende des Masterstudiengangs Sozialpolitik, stellt aber ganz bewusst historische Fragen in den Mittelpunkt, um den Teilnehmer:innen die geschichtswissenschaftlichen Grundlagen der Geschichte des Sozialstaats zu vermitteln.

Einführende Literatur:
Alber, Jens, Vom Armenhaus zum Wohlfahrtsstaat. Analysen zur Entwicklung der Sozialversicherung in Westeuropa, Frankfurt a.M./New York 1982.
Frerich, Johannes/Frey, Martin, Handbuch der Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland. Bd. 1-4, München 1993-2011.
Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland seit 1945, hrsg. v. Bundesministerium für Arbeit und Soziales und v. Bundesarchiv, 11 Bände, Baden-Baden 2001-2008.
Reidegeld, Eckart, Staatliche Sozialpolitik in Deutschland. Bd. I: Von den Ursprüngen bis zum Untergang des Kaiserreiches 1918, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Wiesbaden 2006.
Reidegeld, Eckart, Staatliche Sozialpolitik in Deutschland. Bd. II: Sozialpolitik in Demokratie und Diktatur 1919 – 1945, Wiesbaden 2006.
Ritter, Gerhard A., Der Sozialstaat. Entstehung und Entwicklung im internationalen Vergleich. 3., erweiterte Auflage, München 2010.
Schmidt, Manfred G., Sozialpolitik in Deutschland. Historische Entwicklung und internationaler Vergleich. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Wiesbaden 2005.

Dr. Lukas Grawe (LB)
08-350-M1a-1Introduction to the field of employment and minimum wage policy in comparative perspective (in englischer Sprache)

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 16:00 - 18:00 FVG W0090 (2 SWS)

In this seminar we will discuss classic texts that analyse employment in different welfare states and the problem of unemployment. We will mirror different approaches of labour market policy in a comparative perspective and also discuss minimum wage policies as a special policy in this field. Furthermore an introduction to most relevant theories is given.

Prof. Dr. Irene Dingeldey
08-350-M1a-2Introduction to the field of employment and minimum wage policy in comparative perspective (in englischer Sprache)

Seminar
ECTS: 3, 4 or 6

Einzeltermine:
Fr 27.10.23 12:00 - 16:00 SFG 2030
Di 07.11.23 12:30 - 15:45 online
Fr 10.11.23 12:30 - 14:00 online
Fr 08.12.23 12:30 - 16:00 UNICOM 3.3380 (SOCIUM - Mary-Somerville-Str. 3)
Fr 15.12.23 12:30 - 15:45 online
Fr 12.01.24 12:00 - 16:00 UNICOM 3.3380 (SOCIUM - Mary-Somerville-Str. 3)
Fr 19.01.24 12:30 - 15:45 online
Fr 26.01.24 12:00 - 16:00 UNICOM 3.3380 (SOCIUM - Mary-Somerville-Str. 3)
Prof. Dr. Werner Eichhorst

09-REL-MA-UReli

Ungleichheiten und Religion in Geschichte und Gegenwart
Modulverantwortlichkeit: Prof. Dr. Kerstin Radde-Antweiler
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-54-MED-1-R13/2„Das Gerücht über die Juden“ - Antisemitismus im Verlauf der Zeit
Gruppe B

Seminar
ECTS: 3

Termine:
wöchentlich Do 16:00 - 18:00 SFG 1040 (2 SWS)

Das Seminar widmet sich Antisemitismus im Verlauf der Zeit. Anhand ausgewählter historischer Quellen werden in dem Seminar unterschiedliche Szenarien in ihren jeweiligen Kontexten diskutiert und kritisch reflektiert sowie die dahinterliegenden Zuschreibungs- und Aushandlungsprozesse beleuchtet.

Das Modul kann für 2 Studiengänge besucht werden:
1. Master Ungleichheiten in Geschichte und Gegenwart, Modul REL-MA-UReli Hier müssen zwei Veranstaltungen besucht werden. Bitte belegen Sie 1. die Veranstaltung von Frau Henjes "Antisemitismus im Verlauf der Zeit" + 2. die Veranstaltung von Frau Radde Antweiler "Antisemitismus und soziale Medien" (Gruppe B)

2. Master Religionswissenschaft schulisch, Rel 13.1 Fachwissenschaftliche Perspektiven auf religionsvergleichende Unterrichtsthemen Hier müssen dieses Semester zwei Veranstaltungen besucht werden. Bitte belegen Sie 1. die von Frau Richter oder Frau Henjes sowie 2. eine der beiden von Frau Radde Antweiler!

Friederike Henjes
09-54-MED-1-R13/4Antisemitismus und soziale Medien
Gruppe B

Seminar
ECTS: 3

Termine:
wöchentlich Do 18:00 - 20:00 SpT C4180 (2 SWS)

Einzeltermine:
Sa 25.11.23 13:00 - 16:00 SFG 1010

Das Modul mit den zwei Veranstaltungen widmet sich dem Thema des Antisemitismus. Judenfeindschaft als Stereotyps des Fremden stellt den wohl ältesten Hass im Laufe der Geschichte dar. Während das Seminar von Frau Henjes Antisemitismus im Verlauf der Zeit anhand ausgewählter historischer Quellen untersucht, widmet sich dieses Seminar den verschiedenen Deutungen und Diskussionen in digitalen Medien. Nicht erst seit Corona und dem Erstarken von Verschwörungstheorien erfreuen sich antisemitische Narratve im Netz großer Beliebtheit. So verbreiten Unterstützer von QAnon – einer Gruppe, die in den letzten Jahren mit Anschuldigungen gegen eine sogenannte (politische) Elite bezüglich Satanismus, Pizzagate, G5 oder organisiertem Kindesmissbrauch bekannt wurde - Neuadaptionen der Ritualmordlegenden. Basis ihrer Argumentationen sind Motive, die wir auch aus antisemitischen Narrativen kennen.
Die Frage stellt sich, ob soziale Medien eine sog. Normalisierung von Antisemitismus ermöglichen, auch aufgrund des zumeist zu beobachtenden Ausbleibens rechtlicher Konsequenzen. Sind also digitale Medien für ein Erstarken antisemitischer Strukturen verantwortlich?
Im Seminar werden wir uns zunächst einen Überblick über verschiedene theoretische Konzepte zu dem Themenfeld Antisemitismus und digitale Medien erarbeiten. Die verschiedenen Konzepte werden dann anhand von konkreten Medien-Material auf ihre Tragfähigkeit respektive Anwendung diskutiert.

Das Modul kann für 2 Studiengänge besucht werden:
1. Master Ungleichheiten in Geschichte und Gegenwart, Modul REL-MA-UReli
Hier müssen zwei Veranstaltungen besucht werden. Bitte belegen Sie
1. die Veranstaltung von Frau Henjes "Antisemitismus im Verlauf der Zeit" +
2. die Veranstaltung von Frau Radde Antweiler "Antisemitismus und soziale Medien" (Gruppe B)

2. Master Religionswissenschaft schulisch, Rel 13.1 Fachwissenschaftliche Perspektiven auf religionsvergleichende Unterrichtsthemen
Hier müssen dieses Semester zwei Veranstaltungen besucht werden. Bitte belegen Sie
1. die Veranstaltung von Frau Richter oder Frau Henjes sowie
2. eine der beiden Veranstaltungen von Frau Radde Antweiler!

Prof. Dr. Kerstin Radde-Antweiler