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Gravitationsphysik im Gleichgewicht

Kürzlich startete das erste deutsche Graduiertenkolleg, das sich ausschließlich dem Thema Gravitationsphysik widmet. Eine der Besonderheiten dieses Graduiertenkollegs der Universitäten Bremen und Oldenburg wurde schon beim Betreten des Vortragsraumes deutlich: unter den über 100 Teilnehmern waren mindestens die Hälfte Frauen. Häufig ist dieses Fachgebiet noch eine Männerdomäne; nur selten erreicht der Frauenanteil 20 Prozent.

Der hohe Frauenanteil im DFG-Graduiertenkolleg der Unis Bremen und Oldenburg ist keinesfalls ein Zufallsprodukt. Es ist das Ergebnis einer engagierten Vorarbeit der hauptverantwortlichen Organisatoren Professor Claus Lämmerzahl vom Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen und Professorin Jutta Kunz von der Universität Oldenburg.

Vorbildcharakter hat auch die Arbeitsgruppe von Claus Lämmerzahl am ZARM, die innerhalb des Instituts seit Jahren mit dem höchsten Frauenanteil aufwarten kann. An der Universität Oldenburg engagiert sich Jutta Kunz seit langem für die Gleichstellung von Frauen und ist seit Jahren stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Fakultät V Mathematik und Naturwissenschaften. „Meine Erfahrungen sind auch in die Planungen des Graduiertenkollegs eingeflossen“, betont die Physikerin. Für Claus Lämmerzahl ist es selbstverständlich, sich darüber hinaus für den weiblichen Nachwuchs in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu engagieren: „Das ZARM-Institut legt bei seinen Aktivitäten in der Nachwuchsförderung großen Wert darauf, speziell Mädchen für Themen aus Physik und Raumfahrt zu begeistern – und das gelingt eigentlich am besten über „role models“.

Doch was ist Gravitationsphysik? Die Geometrie von Raum und Zeit, Schwarze Löcher, Zeitreisen, Wurmlöcher, Urknall: Dies klingt ein bisschen wie Experimente aus einem Chemiebaukasten für große Jungs. Aber auch für unseren Alltag ist Gravitationsphysik wichtig: Um z. B. ein GPS (Global Positioning System) zu verstehen, wird derselbe Formalismus benötigt, wie zur Beschreibung von Schwarzen Löchern. Ohne diese würden sich pro Tag Fehler von mehr als zehn Kilometern ergeben. Eine Abweichung, die beim Landen von Flugzeugen dramatisch wäre.

Ansprechpartner für inhaltliche Fragen:
Universität Bremen
Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM)
Prof. Claus Lämmerzahl
Tel: +49 421 218 57834
E-Mail: claus.laemmerzahlprotect me ?!zarm.uni-bremenprotect me ?!.de

Ansprechpartnerin für allgemeine Presseanfragen:
Universität Bremen
Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM)
Birgit Kinkeldey
ZARM, Universität Bremen
Tel: +49 421 218 57755
E-Mail: birgit.kinkeldeyprotect me ?!zarm.uni-bremenprotect me ?!.de
www.zarm.uni-bremen.de

Supernova in der Galaxy M100, in der sich wahrscheinlich das jüngste Schwarze Loch unserer kosmischen Nachbarschaft befindet. Quelle: NASA