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Internationaler Nachwuchspreis für Mathias Soeken

Der Jungwissenschaftler Mathias Soeken aus der von Professor Rolf Drechsler geleiteten Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur im Fachbereich Mathematik/Informatik der Universität Bremen hat im japanischen Yokohama einen internationalen Nachwuchspreis für die Forschungen im Rahmen seiner Promotion erhalten. Seine Arbeit befasst sich mit der Qualität in Systementwürfen.
 
Zum Hintergrund: Will man heutzutage ein komplexes technisches System wie zum Beispiel einen MP3-Player oder ein Handy bauen, beginnt man mit einer detaillierten Spezifikation, die alle Funktionen des Geräts beschreibt. Dabei gilt: Je mehr Funktionen vorgesehen sind, desto umfangreicher wird die Spezifikation. Nicht selten sind dabei große Teams an der Anfertigung und Umsetzung solcher Dokumente beteiligt. Auf vielen hundert Seiten kann schnell die Übersicht verloren gehen. Deshalb kommt der Überprüfung der Qualität während der Entwicklung und Produktion von diesen komplexen Systemen eine sehr hohe Bedeutung zu.

In Rahmen seiner Dissertation beschäftigt sich Soeken mit der Problematik, wie man hohe Qualität schon früh im Entwurfsprozess sicherstellen kann. Er untersucht, wie sich Fehler in komplexen Entwürfen effizient entdecken lassen. Wichtige Fragen sind in diesem Zusammenhang, ob die zuvor erstellte Beschreibung frei von Widersprüchen ist. Ohne vorherige Prüfung fallen Fehler erst während der Umsetzung auf - und erfordern dann kostenintensive Nachbesserungen.

Um dies zu verhindern, hat Soeken vollautomatische Verfahren entwickelt, welche „auf Knopfdruck“ die Widerspruchsfreiheit bestimmter Systementwürfe zeigen können. Im Fehlerfall werden sogar Ursachen und Erklärungen für das Problem geliefert. Damit kann sichergestellt werden, dass die Umsetzung eines Systems erst dann begonnen wird, wenn das dazugehörige Modell korrekt ist. Die von Soeken untersuchten Ansätze erlauben es erstmals, Systeme hoher Komplexität auf diesem abstrakten Niveau zu behandeln, und zeigen Wege der industriellen Verwertung auf.

Nachdem erste Resultate dieser Arbeiten bereits auf renommierten internationalen Tagungen veröffentlicht werden konnten, wurden die Leistungen von Soeken nun nochmal explizit gewürdigt: Im Rahmen einer Präsentation von Nachwuchswissenschaftlern auf der “Asia and South Pacific Design Automation Conference” (ASP-DAC) in Yokohama erhielt er einen Best Poster Award, mit welchem Master-Studierende und Doktoranden auszeichnet wurden. Für den 26-jährigen Mathias Soeken, der bereits während seiner Studienzeit durch ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert wurde, ist dies eine große Auszeichnung in seiner noch jungen wissenschaftlichen Karriere.

Mathias Soeken (rechts) mit Kazutoshi Wakabayashi, dem IPSJ Special Interest Group on System LSI Design Methodology Chair, der ihm den Preis überreichte