Kommunikationshistorische Biographe über den Journalisten Walter Gyssling (1903-1980)
Promotionsprojekt
Simon Sax, B.A.
Kurz bevor Walter Gyssling 1933 aus Deutschland flüchtet, schreibt er: "Ich weiß seit heute, was ein Pogrom ist." Hier legt der Journalist Zeugnis ab über die Ausschreitungen der SA gegen die jüdische Bevölkerung in München nach der Machtübergabe, sein heute vielleicht am häufigsten zitierter Text entsteht. Gründe, sich dem Zugriff der neuen Herren im Land zu entziehen, hatte Gyssling allemal. 1928 bis 1933 war er als Mitarbeiter des Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens tätig - vor allem in der Funktion des Archivars und Propagandisten beim Büro Wilhelmstraße. Dank der Arbeiten von Arnold Paucker und Leonidas Hill ist sein Werk aus dieser Zeit, so die Herausgeberschaft des Anti-Nazis, nicht in Vergessenheit geraten. Diese Schaffensphase aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht zu untersuchen, ist ein Anliegen der Arbeit. Darüber hinaus wird der journalistische Lebensweg Gysslings sowohl auf alltags- und sozialgeschichtlicher Ebene untersucht. Der Schwerpunkt nach 1933 liegt hierbei auf seiner Tätigkeit in Exilorganisationen.

Simon Sax
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