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Europäische und chinesische Wissenschaftler diskutieren Luftverschmutzung

„Luftverschmutzung ist ein globales Problem und geht uns alle an“, sagt Dr. Annette Ladstätter-Weißenmayer vom Institut für Umweltphysik / Fernerkundung an der Universität Bremen. Das von Professor John P. Burrows geleitete Institut ist in das EU-geförderte Projekt „Partnership with China on space…

Sieben führende Forschungsinstitute aus China und Europa tauschen innerhalb des Projektes Daten aus, um die Luftverschmutzung über China besser zu verstehen. PANDA verfolgt das Ziel, gesundheitsschädliche Schadstoff-Emissionen zu erfassen sowie physikalische und chemische Prozesse bei der Smogbildung zu analysieren. Dazu werden sowohl Messungen in der Atmosphäre, als auch Rechnungen und Modellierungen durchgeführt. Während sich die Luftqualität in großen Teilen Europas und Nordamerikas deutlich verbessert hat, hat China in den vergangenen Jahren eine umgekehrte Entwicklung genommen. Durch rasches Wirtschaftswachstum kommt es zu vermehrtem Schadstoffausstoß und Smog. Der aber macht die Menschen krank. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge wird weltweit jeder achte Todesfall durch Luftverschmutzung verursacht.

Summerschool hat nächste Generation im Blick

„Mit der Summerschool haben wir die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Blick“, sagt Ladstätter-Weißenmayer. Eingeladen wurde wissenschaftlicher Nachwuchs, Masterstudierende, Doktoranden und Postdocs. An der Uni Bremen trafen sie Expertinnen und Experten aus dem PANDA-Projekt. „Beim Weitergeben von Daten unterliegen chinesische Wissenschaftler Beschränkungen, wie sie  europäische Wissenschaftler   so nicht gewohnt sind “, sagt sie. Auch die Art der Ausbildung sei eine andere. Umso wichtiger sei es, den Austausch, der durch das PANDA-Projekt in Gang kommt, auch in der Zukunft zu verstetigen.

Beide Seiten profitieren

Bremen hat im Laufe der vergangenen 30 Jahre Pionierarbeit bei der Messung von Luftverschmutzung mithilfe von Satelliten geleistet. „Die Messergebnisse aus dem Weltraum werden mit den Daten aus chinesischen Luftproben verglichen, um zu prüfen, ob die Trends stimmen und die mathematischen Annahmen richtig sind“, erklärt  Dr. Enno Peters, der zum Organisationsteam der Summerschool gehört. „Beide Seiten, die europäische und die chinesische profitieren davon“, sagt er. „Für uns ist wichtig herauszufinden, wie gut unsere Auswertungsalgorithmen sind.“

Nächstes Treffen 2016 in China

Die aus EU-Mittel finanzierte Summerschool hat Bremen gemeinsam mit dem Max-Planck Institut für Meteorologie in Hamburg organisiert. Dazu gehörten Vorlesungen, Workshops, Postervorstellungen und Exkursionen. „Eine Woche lang, das war sehr kompakt“, sagt Dr. Annette Ladstätter-Weißenmayer. Das Resümee der Veranstalter fällt positiv aus.  Es gab kontroverse Diskussionen und neue Netzwerke entstanden. So haben die Gäste innerhalb der Summerschool eine Facebook-Seite angelegt, auf der sie auch weiterhin in Kontakt bleiben und Ergebnisse ihrer Forschungen austauschen. „Nur im Miteinander können wir das globale System Erde verstehen und die komplexen Herausforderungen von Luftverschmutzung und Klimawandel angehen“, sagt Ladstätter-Weißenmayer. Das nächste Treffen ist im Sommer 2016 in China. Das Bremer Team ist dabei.


Gruppe von Menschen lächelt in Kamera
Bei der Summerschool auf dem Uni-Campus war wissenschaftlicher Nachwuchs aus China zu Gast. Sie trafen auf Experten aus dem PANDA-Projekt.
Dr. Annette Ladstätter-Weißenmeyer hat gemeinsam mit ihrem Team die Summerschool organisiert. Hier mit ihrem Mitarbeiter Dr. Enno Peters.
Zwei Bären und eine Weltkugelm auf einer Zeichnung
Das Logo des PANDA-Projekts