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Studierende und Ehrenamt – passt das?

Ist ein Ehrenamt etwas für Studierende? Ja, meinen 16 Studierende der Uni Bremen. Deshalb veranstalteten sie am 22. Januar 2014 die erste FreiwilligenBörse für ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen auf dem Campus. Rund 20 am Gemeinwohl orientierte Organisationen stellten sich vor. Die Resonanz war…

Gesucht wurden Studierende, die Lust haben, Verantwortung zu übernehmen. Das Spektrum der Aussteller war breit. Ob man etwas mit fremden Kulturen suchte, Tieren in Not helfen will oder IT-Kenntnisse praktisch anwenden möchte: für viele war etwas dabei. Die Kulturwissenschaftlerin Vera Löw (23) war eine der Veranstalterinnen: „Ich denke, dass viele Studierende am Ehrenamt interessiert sind. Sie wissen aber nicht, wie sie an so ein Amt herankommen sollen. Solch eine Börse kann da sehr hilfreich sein. Denn jeder kann etwas bewegen – ehrenamtliche Arbeit ist eine Möglichkeit.“

Zum Beispiel DRK und Amnesty

Vera Löw war selbst längere Zeit als Sanitätshelferin beim Deutschen Roten Kreuz tätig. Jetzt macht sie bei der Hochschulgruppe Amnesty International mit. Auch Soziologiestudentin Patricia Hawel (23) war im Organisationsteam: „Ich habe Freude daran, mich zu engagieren und meinen persönlichen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich Geld dafür bekomme oder nicht.“

„Wer wirklich helfen will, nimmt sich die Zeit“

Und was sagen die Aussteller? Neben dem Hospitz- und Palliativverband Bremen, der Kulturkirche St. Stephani, der Lebenshilfe Bremen e.V. und UNICEF Bremen war auch „Trauerland e. V.“ bei der Börse vertreten. „Es ist für junge Menschen sicherlich eine besondere Herausforderung, mit trauernden Kindern und Jugendlichen umzugehen. Aber wer das wirklich will, der nimmt sich auch die Zeit dafür“, erklärt Ulrike Plaßmann von Trauerland.

Freiwillige werden immer gesucht

Zur Mittagszeit war die Resonanz noch nicht so gut, allerdings sah man viele zufriedene Gesichter. Ulrike Plaßmann: „Ein solches Uni-Podium ist einzigartig – viele interessierte junge Menschen haben uns schon angesprochen. Bei der nächsten Börse würden wir wieder mitmachen, denn wir suchen immer Freiwillige“.

„Es geht nicht um Absichtserklärungen“

„Es gab viele intensive Kontaktgespräche zwischen Ausstellern und Studierenden“, erklärt BirgitEnnen vom Zentrum Studium und Praxis im Fachbereich Sozialwissenschaften. „Eine Zahl, wieviel Studierende nun ein Ehrenamt übernommen haben, kann ich jetzt noch nicht nennen. Wir müssen auf den Rücklauf des Fragebogens warten, den wir den Ausstellern mitgegeben haben, denn es geht ja um dauerhafte Arbeit – nicht um Absichtserklärungen“.

Wer jetzt noch Lust bekommen hat, sich zu engagieren: BirgitEnnen vermittelt Adressen und Kontakte gerne weiter.

www.fb8zsp.uni-bremen.de

Vera Löw vor einem Plakat
„Jeder kann etwas bewegen. Ehrenamtliche Arbeit ist eine Möglichkeit“, meint Vera Löw vom Organisationsteam.
Zwei Frauen vor dem Stand für das Projekt Trauerland.
Patricia Hawel (rechts) informiert sich bei Ulrike Plaßmann über die ehrenamtliche Tätigkeit bei „Trauerland“.