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Universität plant Zentrum für große Messgeräte

Einmal pro Semester gibt das Rektorat in offener Atmosphäre einen kurzen Rechenschaftsbericht und stellt sich den Fragen der Universitätsangehörigen. „Das Rektorat informiert“ hat sich als Format etabliert. Die Palette der Themen, die drei der vier Rektoratsmitglieder (der Konrektor für Lehre und…

Universitätsrektor Bernd Scholz-Reiter stellte Meilensteine aus dem „Strategieprozess“ vor. Die Universität will ihre Ausrichtung auf die Zukunft schärfen und hat bereits während der winterlichen Klausur des Akademischen Rates begonnen, die Ziele für die Dekade zwischen 2018 und 2028 zusammenzutragen. Daraus hat das Rektorat einen Entwurf für eine Gesamtstrategie entwickelt. „Wir wollen die Beteiligung jedes Universitätsangehörigen ermöglichen und starten deshalb in der nächsten Woche mit der Online-Konsultation“, sagte Bernd Scholz-Reiter. Er forderte jedes Universitätsmitglied auf, sich einzubringen, konstruktive Kritik zu üben und Vorschläge zu machen. „Solch ein Experiment hatten wir noch nie“, unterstrich der Rektor. „Das Strategiepapier ist bislang ein Entwurf, wir wollen weiter daran arbeiten.“ Die Durchführung der Online-Konsultation liegt in der Verantwortung des Instituts für Informationsmanagement Bremen (ifib). Mit Herbert Kubicek nehme sich ein erfahrener Kollege dieser Aufgabe an.

Aktuell jetzt sechs Sonderforschungsbereiche

Mit dem neuen Sonderforschungsbereich „Everyday Activity Science and Engineering“ (EASE), der Anfang Juli DFG-gefördert startet, gebe es wieder sechs SFBs an der Universität. EASE, in dem nicht nur Naturwissenschaftler, sondern auch Geistes- und Sozialwissenschaftler gemeinsam forschen, sei auf vier Jahre mit zehn Millionen Euro Förderung ausgelegt. http://www.uni-bremen.de/no_cache/aktuelle-meldungen/einzelanzeige/news/detail/News/dfg-bewilligt-weiteren-sonderforschungsbereich-der-uni-bremen.html

Konrektorin „mit Power“

Sechseinhalb Jahre war sie die Konrektorin „mit besonderer Power“, würdigte der Rektor die Leistungen von Yasemin Karakaşoğlu, Konrektorin für Internationalität und Diversität. Nun wolle sie sich wieder mehr ihren wissenschaftlichen Inhalten widmen. Aus dem „Nebenamt“ sei schnell eine Hauptbeschäftigung geworden. Karakaşoğlu erntetet großen Beifall und erklärte: „Wir sind in Zeiten, in denen das Thema Migration große Dynamik gewinnt, deshalb ist meine Entscheidung für mein Fach gefallen.“ Ihre Nachfolgerin wird die Mathematikprofessorin Eva-Maria Feichtner werden. Professorin Karakaşoĝlu stellte  zwei aktuelle Produkte ihrer Arbeit vor. In deutscher und englischer Sprache ist eine Broschüre zur Sprachenpolitik an der Universität erschienen. http://www.uni-bremen.de/international/sprachen-lernen/mehrsprachigkeit.html Eine farbenfrohe Postkarte gibt statistisch basierte Denkanstöße zur Vielfalt der Studierenden an der Universität und liegt jetzt an vielen Stellen aus. Auch den vorausgegangenen OPEN CAMPUS ließ die Konrektorin Revue passieren. Er sei inzwischen als Tradition etabliert und ein voller Erfolg gewesen. Interessant seien die Ergebnisse einer Stichprobe. 100 Personen unterschiedlichen Alters und Herkunft hätten Fragebögen ausgefüllt. „Das Ergebnis war eine 96-prozentige Zufriedenheit mit unserem Festival der Wissenschaft. Das macht uns stolz“, sagte Yasemin Karakaşoğlu und dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz.

Cluster: Entscheidung im September

„Fünf Skizzen für Cluster haben wir eingereicht, jetzt heißt es Daumendrücken, ob wir im September zu Vollanträgen aufgefordert werden“, schilderte Andreas Breiter, Konrektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, die aktuelle Entwicklung in der Exzellenzstrategie. Die Initiativen aus den Bereichen MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen, Socium – Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik, der Informatik, den Materialwissenschaften und der Erdfernerkundung gemeinsam mit der Elektrotechnik seien von der Universität intensiv begleitet worden. Er dankte allen Kolleginnen und Kollegen für ihren Einsatz.

Zentrum für Großgeräte soll in der Universität entstehen

Kanzler Martin Mehrtens berichtete von der „Flächenbedarfserhebung“ des Landes, die dokumentiert habe, dass die Universität nur über zwei Drittel der benötigten Räume für ihre Lehrveranstaltungen verfüge. Räume müssten regelmäßig  angemietet und Lehrveranstaltungen an Wochenenden und in den Abendstunden durchgeführt werden. „Seit 2009 haben wir elf Prozent mehr Studierende an der Universität, die Anzahl der Lehrveranstaltungsräume ist aber gleich geblieben.“ Der Kanzler setzt nun Hoffnungen in eine „Machbarkeitsstudie für ein neues Lehrgebäude.“ Ein Gerätezentrum für die Installation großer Messgeräte in den Natur- und Ingenieurwissenschaften werde derzeit in Abstimmung mit dem Land geplant. Eine entsprechende Nutzung des NW 2 , Block B, werde geprüft. Dieser Gebäudeteil könne mit Fertigstellung des neuen Laborgebäudes für die Biologie anders genutzt werden. „Zu wünschen wäre die Herrichtung eines entsprechenden Gerätezentrums in der ersten Hälfte der 2020er Dekade.“ Der im November initiierte Relaunch des Webauftritts der Universität schreite planmäßig voran, derzeit werde die Barrierefreiheit des neuen Webauftritts getestet, ab August werden 200 Redakteurinnen und Redakteure aus den Fachbereichen und Instituten geschult, kündigte Mehrtens an. Eine bittere Pille hatte er allerdings für Studierende dabei. Die Verwaltungsgebühren werden neu festgesetzt. Waren es seit 2003 konstant 50 Euro pro Semester, die Studierende bezahlen mussten, so sind auf der Grundlage des  Bremer Hochschulgesetzes durch die Verfügung der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz nun zwei Hebungen vorgesehen. In diesem Jahr um 12 Euro, 2018 ein zweites Mal, so dass die Studierenden dann 74 Euro je Semester zahlen müssen.

Kein Geld für das Unibad

In der Diskussion stellte das Publikum Fragen, die von der Anwesenheitspflicht über Wahlpflichtmodule in der Psychologie bis hin zur Beschilderung auf dem Campus reichten. „Wie geht es weiter mit dem Unibad, wird sich die Universität für den Erhalt engagieren?“, wollte eine Teilnehmerin wissen. Momentan sei es, notdürftig repariert, nutzbar, sagte Kanzler Mehrtens. Um es komplett zu sanieren, seien  mehrere Millionen nötig, die die Uni nicht hat. „Aber auch jetzt kostet uns das Bad im laufenden Betrieb über 400.000 Euro pro Jahr, Geld, das wir aus dem Etat für Lehre und Forschung  nehmen müssen. Das bereitet uns Sorgen.“

Fünf Personen an Stehtischen
Während der Veranstaltung in der Mensa (von links) Kanzler Martin Mehrtens, Konrektorin Yasemin Karakaşoĝlu, Konrektor Andreas Breiter, Rektor Bernd Scholz-Reiter, Kristina Logemann, Sprecherin des Rektorats.
Eingang eines Gebäudes mit Schild in vielen Sprachen
Das neue Sprachkonzept der Uni Bremen zeigt sich auch in der Beschilderung: „Verwaltung“ steht an dem Gebäude in vielen Sprachen und heißt Gäste willkommen.