ProChild
Forschungsprojekt

Förderung der psychischen Gesundheit bei Kindern von Müttern mit Borderline‐Persönlichkeitsstörung
Mütter mit einer psychischen Erkrankung sehen sich häufig besonderen Herausforderungen bei der Erziehung und im Umgang mit ihren Kindern gegenüber. Der Forschungsverbund „ProChild“ möchte untersuchen, wie man solche Mütter besser unterstützen kann. In diesem Zusammenhang wollen wir erforschen, ob ein neu entwickeltes Gruppentraining für Mütter mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung die betroffenen Mütter in ihrer Erziehungskompetenz unterstützen und die psychische Gesundheit ihrer Kinder fördern kann. Deshalb interessieren wir uns für das Erziehungsverhalten von Müttern mit verschiedenen psychischen Beschwerden (Borderline-Persönlichkeitsstörung, Angststörung oder Depression) sowie von Müttern ohne psychische Beschwerden.
ProChild ist ein Forschungsverbund, der durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Ausschreibung „Verhaltensstörungen im Zusammenhang mit Gewalt, Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch in Kindheit und Jugend“ gefördert wird.
In dem vom BMBF finanzierten Forschungsprojekt „ProChild“ werden verschiedene Aspekte des Themenkomplexes „Mutter sein“ untersucht. Im Fokus des Projektes stehen Mütter mit psychischen Erkrankungen, insbesondere mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung, und ihre Kinder. Mütter mit einer psychischen Erkrankung sehen sich häufig besonderen Herausforderungen bei der Erziehung und im Umgang mit ihren Kindern gegenüber, die wir untersuchen möchten.
Da bisherige Standardprogramme nicht auf spezifische Schwierigkeiten und Bedürfnisse von Müttern mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung sowie auf die Konsequenzen für ihre Kinder eingehen, wurde ein ambulantes Elterntraining „Borderline und Mutter sein“ (Buck-Horstkotte, Renneberg & Rosenbach, 2015) speziell für Mütter mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung entwickelt. Das Gruppentraining umfasst 12 wöchentlich stattfindende Sitzungen und zielt darauf ab, die Erziehungskompetenzen von Müttern mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung zu fördern. Unter anderem geht es um Achtsamkeit und Selbstfürsorge, kindliche Grundbedürfnisse, Stressbewältigung oder den Umgang mit Konflikten.
Im Rahmen der Studie „ProChild“ wird die Wirksamkeit des Gruppentrainings untersucht. Darüber hinaus sollen störungsspezifische Merkmale im Bereich der Mutter-Kind-Beziehung ermittelt werden, indem neben einer Kontrollgruppe (psychisch gesunde Mütter) auch eine klinische Vergleichsgruppe (Mütter mit einer Angststörung/Depression) untersucht und mit der Interventionsgruppe (Mütter mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung) werden.
In fünf Teilprojekten werden an drei Studienzentren (Freie Universität Berlin, Universität Bremen und Ruhruniversität Bochum) Daten erhoben, zusammengeführt und mit unterschiedlichen Schwerpunkten ausgewertet:
- Teilprojekt 1 (Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Babette Renneberg): Evaluation eines Trainings zur Förderung der Erziehungskompetenz von Müttern mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Teilprojekt 2 (Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Silvia Schneider): Emotionsregulation und psychische Gesundheit von Kindern von Müttern mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Teilprojekt 3 (Universität Bremen, Prof. Dr. Nina Heinrichs): Untersuchung des Familienklimas und der Beziehungsqualität in Mutter-Kind Dyaden bei Vorliegen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Teilprojekt 4 (Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Robert Kumsta): Untersuchung von mit dem Training zur Förderung der Erziehungskompetenz assoziierten epigenetischen Veränderungen bei Kindern von Müttern mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Teilprojekt 5 (Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Ulrike Urban-Stahl): Analyse der Kooperationsabläufe zwischen den Hilfesystemen (Kinder- und Jugendhilfe sowie Gesundheitswesen) hinsichtlich ihres Umgangs mit an Borderline-Persönlichkeitsstörung erkrankten Müttern und ihren Kindern
Informationen für Kliniken und Institutionen | Flyer für Kliniken und Institutionen |
Informationen für interessierte Mütter
Wir suchen Mütter, die Lust haben, gemeinsam mit ihrem Kind an kleinen alltagsnahen Übungen teilzunehmen und bereit sind, Interviewfragen und verschiedene Fragebögen zu beantworten. Ganz konkret suchen wir:
- Mütter mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung, die an einem kostenlosen spezifischen Elterntraining teilnehmen möchten, in dem es zum Beispiel um Stressbewältigung und den Umgang mit Kindern in Konfliktsituationen geht.
- Mütter mit einer Angststörung oder eine Depression.
- Mütter ohne eine psychische Erkrankung.
- Alle Mütter, die teilnehmen möchten, sollten ein Kind im Alter von 6 Monaten bis 6 Jahren haben.
Über Ihre freiwillige Studienteilnahme und Unterstützung freuen wir uns sehr!
Für Ihre Teilnahme erhalten Sie:
- Eine Aufwandsentschädigung: Je nach Aufwand erhalten Sie eine Entschädigung zwischen 50€ und 120€.
- Ein kleines Geschenk für Ihr Kind.
- Eine kostenlose Teilnahme an dem Elterntraining „Borderline und Mutter sein“, sofern Sie eine Borderline-Persönlichkeitsstörung haben.
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Weitere Informationen zur Studie und zum Elterntraining erhalten Sie in einem persönlichen Gespräch. Kontaktieren Sie uns hierzu gerne per E-Mail (prochildprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de) oder telefonisch (0421 / 218 68 544). Sollten wir nicht sofort erreichbar sein, hinterlassen Sie einfach eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, wir rufen Sie schnellstmöglich zurück.
Informationen für Teilnehmerinnen |
Ansprechpartner an der Universität Bremen:
Studienleitung: M.Sc. Anne Jung
Studienkoordination: Prof. Dr. Nina Heinrichs


The ProChild project is funded by the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF; UBremen lead project: funding code FKZ 01KR1805C).