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Digitale Einblicke in die maritime Geschichte

Das Deutsche Schifffahrtsmuseum präsentiert die Ausstellung "SEH-STÜCKE – Maritimes digital entdeckt" und zeigt dabei neben den physischen Exponaten erstmals auch deren digitale Abbilder, die mit Hilfe des MAPEX Center for Materials and Processes der Universität Bremen angefertigt wurden.

Die maritime Geschichte wird in der neuen Ausstellung des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) / Leibniz-Instituts für Maritime Geschichte mithilfe des 3D-Röntgenmikroskops des MAPEX Center for Materials and Processes der Universität Bremen neu inszeniert. Unter dem Titel „SEH-STÜCKE – Maritimes digital entdeckt“ werden nicht nur die physischen Exponate, sondern auch ihre digitalen Abbilder präsentiert. Dazu gehören Dosensextanten, Medizinflaschen und weitere Beifunde der „Bremer-Kogge“ aus der Hansezeit.

In der Kogge-Halle können Besucher:innen die 24 physischen Exponaten der Ausstellung an der Außenwand einer übergroßen Black-Box betrachten. Innerhalb der Box schweben deren 3-D-Modelle als Hologramme in der Dunkelheit. Eine Medienstation bietet vertiefende Informationen zu jedem Exponat und erläutert die angewandte Technik.

Dr. Mandy Boehnke, Konrektorin für Internationalität, wissenschaftliche Qualifizierung und Diversität der Universität Bremen, die virtuell an der Ausstellungseröffnung am 19. Oktober 2023 teilnahm, betonte: „Diese fruchtbare, interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht es, neue und tiefere Einblicke in die ausgestellten Objekte zu gewinnen, die weit über die bloße Betrachtung von außen hinausgehen. Ich freue mich, dass die Ergebnisse im Rahmen von ‚Seh-Stücke‘ einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Das entspricht dem Selbstverständnis der Universität Bremen, Forschung außerhalb des ‚Elfenbeinturms‘ zu betreiben, mit direktem Bezug zu unserer Gesellschaft.“

Die Direktorin des DSM, Professorin Dr. RuthSchilling, erklärte außerdem: „Wir wollen zeigen, wie digitale Methoden dabei helfen können, historische Objekte besser zu verstehen. Gerade bei empfindlichen Exponaten mit filigranen Strukturen sind CT- und Röntgenscans sehr hilfreich. Die Bilder, die dabei entstehen, sind sowohl erhellend als auch optisch faszinierend.“

Professor Lucio Colombi Ciacchi, Projektleiter am MAPEX, freut sich über die Verbindung von Materialwissenschaft und kulturellem Erbe durch die digitale Aufbereitung der Museumsobjekte: „Die Arbeit des MAPEX, das sich auf die Schnittstelle von Materialien und Prozessen spezialisiert hat, eröffnet neue, zuvor nicht wahrnehmbare Materialitäten der Exponate.“

Die digitale Transformation der Exponate ist das Ergebnis des Gemeinschaftsforschungsprojekts „Digital Materialities. Virtual and Analogue Forms of Exhibition“ (DigiMat), bei dem das DSM mit dem MAPEX sowie dem Tübinger Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) kooperiert. Das Projekt, gefördert durch den Senatsausschuss Wissenschaft der Leibniz-Gemeinschaft, betont die herausragende Bedeutung der Materialforschung für die Vermittlung kulturellen Erbes.

Die Sonderausstellung "SEH-STÜCKE – Maritimes digital entdeckt" ist vom 20. Oktober 2023 bis zum 30. April 2024 in der Kogge-Halle zu erleben.

 

Weitere Informationen:

https://www.dsm.museum/museum/ausstellungen/seh-stuecke-maritimes-digital-entdeckt

 

Fragen beantwortet:

Prof. Dr.-Ing. Lucio Colombi Ciacchi
MAPEX Center for Materials and Processes
Universität Bremen
Tel: +49 421 218 64570
E-Mail: colombiprotect me ?!hmi.uni-bremenprotect me ?!.de

Digitalisat eines Chronometers.
Digitalisat eines Chronometers.