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Für eine gezielte Gesundheitsförderung im Pflegeheim: Bremer Pflegewissenschaftlerin erhält Dissertationspreis

Dr. Svenja Schmitt vom Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften entwickelt neues Konzept für die Förderung der Gesundheit von Pflegeheimbewohnern

Nr. 291 / 4. Oktober 2011 MM

Für alte Menschen, die pflegebedürftig sind und bereits in stationären Pflegeeinrichtungen leben, fehlen spezielle gesundheitsfördernde Maßnahmen. Um hier gezielt Abhilfe zu schaffen, hat die Pflegewissenschaftlerin Dr. Svenja Schmitt von der Universität Bremen in ihrer Dissertation ein Konzept für Gesundheitsförderung im Pflegeheim entwickelt. Die Stiftung Parkwohnstift Bad Kissingen und die Stadt Bad Kissingen zeichneten Svenja Schmitt für ihre Dissertation mit dem Gerontologie-Preis aus. Der Wissenschaftspreis ist mit 5.000 Euro dotiert und ehrt Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Altersforschung.

Dr. Svenja Schmitt untersuchte in ihrer Arbeit mit dem Titel „Subjektive Gesundheitskonzepte und Gesundheitsförderung im Alter“ Gesundheitsvorstellungen und gesundheitsbezogene Bedürfnisse von Pflegeheimbewohnern. Dafür führte sie 15 Interviews und fand heraus, dass zum Beispiel Selbstständigkeit und Mobilität, soziale Kontakte, Selbstbestimmung und Sicherheit zentrale Bedürfnisse von pflegebedürftigen Menschen sind. Davon leitete sie Handlungsempfehlungen für die Praxis ab, die Gesundheit und Wohlbefinden im Pflegeheim gezielt fördern können. So sollten beispielsweise Selbstständigkeit, Mobilität und Eigeninitiative der Bewohner gezielt unterstützt sowie soziale Kontakte innerhalb und außerhalb der Einrichtung gefördert werden. Darüber hinaus sollten den Bewohnern neben einem abwechslungsreichen Beschäftigungsangebot die Möglichkeit eingeräumt werden, eine feste Aufgabe im Heimalltag zu übernehmen. „Empfehlenswert wäre es auch, bereits zum Zeitpunkt des Einzugs der Bewohner in ein Pflegeheim ihre individuellen gesundheitsbezogenen Wünsche zu ermitteln“, so Schmitt. Um Gesundheitsförderung gezielt in der Altenpflegepraxis umzusetzen, sollten vermehrt gesundheitswissenschaftliche Themen in die Pflegeausbildung integriert und entsprechende Kompetenzen sowie ein ressourcenorientiertes Pflegeverständnis vermittelt werden.

Zur Person:

Dr. Svenja Schmitt hat Pflege an der Fachhochschule Fulda und Pflegewissenschaften an der Universität Bremen studiert. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studiengang Pflegewissenschaft am Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften sowie im Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP). Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem die Themen Prävention und Gesundheitsförderung in der Pflege, neue Handlungsfelder in der Pflege und die Pflegeausbildungsforschung. Ihre Dissertation ist unter d-nb.info/1012433617/34 frei einsehbar.


Achtung Redaktionen: In der Uni-Pressestelle kann ein Bild von Dr. Svenja Schmitt angefordert werden.


                                                                                                                                                                                                               Michaela Dziwisch

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften
Institut für Public Health und Pflegeforschung
Dr. Svenja Schmitt
Telefon: 0421 218-68903
E-Mail: sschmittprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de 
www.ipp.uni-bremen.de