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Informatiker wird mit Lichtenberg-Professur ausgezeichnet – und wählt die Universität Bremen

Johannes Schöning forscht die nächsten fünf Jahre mit Unterstützung der VolkswagenStiftung / Thema der Arbeitsgruppe: Mensch-Technik-Interaktion

Nr. 018 / 20. Januar 2017 KG

Das ist ein weiteres Gütesiegel für Exzellenz: Die Universität Bremen hat jetzt eine zweite Lichtenberg-Professur. Nach Professor Moritz Renner, der seit 2013 transnationales Wirtschaftsrecht erforscht, ist nun dem Informatiker JohannesSchöning diese Auszeichnung zuteil geworden. Die VolkswagenStiftung wird seine wissenschaftliche Arbeit in den kommenden fünf Jahren mit mehr als 1,4 Millionen Euro unterstützen. Das Geld dient der Ausstattung seiner Arbeitsgruppe mit Stellen. Neben Professor Schöning sind das zwei weitere wissenschaftliche Mitarbeiter, die gerade ihre Doktorarbeit schreiben, sowie ein Postdoc, also ein Mitarbeiter, der den Doktorgrad schon besitzt.

Was ist Gegenstand der Forschungen?

Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Mensch-Technik-Interaktion (englisch: Human-Computer-Interaction) im Fachbereich Mathematik/Informatik. Sie erforscht die Schnittstellen zwischen Maschine und Mensch, der Geoinformatik und dem Ubiquitären Computing, bekannt auch als die Allgegenwart der Rechner. Ist dies zunächst der große Rahmen, so arbeiten die Wissenschaftler konkret an der Gestaltung, Qualitätsprüfung und dem Einsatz neuer Navigationstechniken. Das trifft zum Beispiel für Smartwatches zu. „Die Technologie, die wir bauen, sollte menschliche Fähigkeiten erweitern und verbessern, nicht aber ersetzen“, nennt Professor Schöning sein Credo. Ein zweites Thema, das die Arbeitsgruppe in den Fokus nimmt, sind die Eigenschaften von räumlichen Daten, die durch Laien aufgenommen wurden. Welche Algorithmen lassen sich dafür finden? Zum Beispiel auf Landkarten, die Freiwillige mithilfe von GPS selbst gestalten.

Wissenschaftlicher Werdegang von Professor JohannesSchöning

Nach Abschluss seines Studiums der Geoinformatik an der Universität Münster 2007 hat der inzwischen 34-Jährige am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken gearbeitet und geforscht. 2010 wurde er an der Universität des Saarlandes promoviert. Es folgten Auslandsaufenthalte: An dem renommierten University College London und zuletzt an der Universität Hasselt in Belgien. Von dort aus bewarb er sich erfolgreich um eine Lichtenberg-Professur bei der VolkswagenStiftung.

Die Jury der Stiftung wählt herausragende Nachwuchs-Wissenschaftler aus, die eigenständig in innovativen und interdisziplinären Bereichen forschen wollen. Sie können sich eine deutsche Hochschule selbst aussuchen. Das Programm legte die VolkswagenStiftung 2002 auf, bis Ende des Jahres 2015 gab es insgesamt 51 Lichtenberg-Professuren. „Ich habe die Universität Bremen gewählt, weil hier exzellente Forschung von herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern betrieben wird“, begründet JohannesSchöning seine Wahl. Mit vielen klugen Köpfen aus dem Forschungsbereich Spatial Cognition (Räumliches Denken) sei er schon in seiner Zeit in Münster vernetzt gewesen.

Achtung Redaktionen: Ein Porträtfoto von Professor JohannesSchöning können Sie hier herunterladen: https://seafile.zfn.uni-bremen.de/f/8c497b074b/?dl=1

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Mathematik/Informatik
Professor Dr. JohannesSchöning
Tel.: 0421/218-63591
E-Mail: schoeningprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

 

Mann lächelt in Kamera
Johannes Schöning wurde mit einer Lichtenberg-Professur ausgezeichnet.