Detailansicht

Interkulturelle Schülerförderung auf dem Campus erfolgreich

Evaluation bestätigt umfassenden Nutzen des Bremer Förderprojektes für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund

Nr. 089 / 07. März 2012 SC

Seit fünf Jahren läuft an der Universität Bremen das Förderprojekt für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund – mit großem Erfolg. Das bestätigt der jetzt veröffentlichte Evaluationsbericht „Interkulturelle Schülerförderung auf dem Campus“, der vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft (BMBF) gefördert worden ist. Seit 2006 kommen wöchentlich bis zu 200 Schülerinnen und Schüler an die Universität Bremen, um ihre schulischen Leistungen zu steigern. Hier erhalten sie in von Lehramtsstudierenden geleiteten Kleingruppen Unterstützung in den Fächern, in denen sie sich verbessern oder ihre guten Noten halten wollen. Erklärtes Ziel dieser Förderung ist die Vermittlung von Unterrichtsinhalten, bei der die spezifischen sprachlichen Voraussetzungen der Schüler und Schülerinnen berücksichtigt werden, die nicht mit Deutsch als Erstsprache aufgewachsen sind.

Der Evaluationsbericht belegt Erfolge des Projektes auf mehreren Ebenen. Zum einen konnten die am Projekt teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ihre Zeugnisnoten durchweg anheben. Vielen ist sogar der Sprung in eine höhere Schulform geglückt. Zum Zweiten werden die beteiligten Lehramtsstudierenden über ein Vorbereitungsseminar gut auf ihre Aufgabe als Lerncoaches und Kleingruppenleiter vorbereitet und in der praktischen Arbeit für den Umgang mit sprachlich-kultureller Vielfalt bei ihren Schülern und Schülerinnen umfassend sensibilisiert. Als zukünftige Lehrer und Lehrerinnen erhalten sie praktische Erfahrungen für ihre berufliche Praxis in der Schule.

Auch die befragten Eltern bewerten das Projekt positiv. Sie schätzen das anregende Lernumfeld, das dazu beiträgt, dass ihre Kinder Lust bekommen, ein Studium aufzunehmen. Hier gewinnt auch die Universität selbst durch das inzwischen etablierte Projekt. Denn sie erschließt sich zukünftige Studierende aus der Gruppe von Bremer Kindern und Jugendlichen, die aufgrund ihres sozioökonomischen und nicht-deutschsprachigen familiären Hintergrundes nicht zu ihrer klassischen Studierendenklientel gehören. „Das Projekt ist damit auch ein Beitrag zur interkulturellen Öffnung der Universität Bremen“, freut sich Projektleiterin Professorin Yasemin Karaka?o?lu, die zugleich Konrektorin für Interkulturalität und Internationalität der Universität Bremen ist.

Mittlerweile studieren die ersten ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Projektes selbst an der Universität Bremen – viele auch auf Lehramt. Einige sind als studentische Förderlehrer im dem Projekt tätig, das ihnen den Weg in die Universität geebnet hat.  

Das Bremer Förderprojekt für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund wird finanziell von der Bremer Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit sowie der Stiftung Mercator unterstützt. Bremen zählt zu den derzeit 29 Standorten des bundesweit initiierten Programms der Stiftung Mercator.  Der Evaluationsbericht von Stefanie Haberzettl und Yasemin Karaka?o?lu mit dem Titel „Interkulturelle Schülerförderung auf dem Campus“ ist im ibidem-Verlag Stuttgart erschienen.

Milena Schulte

 

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Bremer Förderprojekt für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund
Katja Baginski (Projektkoordination)
Tel. 0421 218 69121
E-Mail: baginskiprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de