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Nachhaltigkeit und Chemie sind kein Gegensatz

Deutsche UNESCO-Kommission zeichnet Schülerlaborprojekt der Uni Bremen aus

Nr. 354 / 14. November 2013 KG

Das Projekt „Nachhaltigkeit und Chemie im Schülerlabor“ der Universität Bremen wird von der Deutschen UNESCO-Kommission als offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Geleitet wird es von Professor IngoEilks vom Institut für Didaktik der Naturwissenschaften (IDN) gemeinsam mit Dr. Antje Siol vom Institut für Umweltforschung und nachhaltige Technologien (UFT). Mit Partnern vom Schülerlabor NanoBioLab der Universität des Saarlandes werden Angebote zu Fragen einer nachhaltigen Entwicklung mit und durch Chemie entwickelt. An der Universität Bremen werden solche Schülerexperimente zur nachhaltigen Chemie im Labor FreiEx des UFT angeboten. Beispiele beschäftigen sich etwa mit Hautcremes, der Synthese von Vanillin, der Nutzung von Biokraftstoffen oder der Chemie der Atmosphäre. Schülerlabore als außerschulische Lernorte wollen helfen, Bildungsinhalte auf einem Weg zu vermitteln, wie dies in der Schule häufig nicht möglich ist. „Bildung ist der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung und die Chemie ist zentral hierfür. Hier wollen wir mit unserem Schülerlabor einen Beitrag leisten“, so Professor Eilks über das Projekt. Es wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) finanziert und läuft noch gut ein Jahr. Klassen und Kurse aller Schuljahrgänge von Klasse 5 bis zum Abitur können das Schülerlabor FreiEx an der Universität Bremen besuchen. Die Angebote werden auch nach Projektende interessierten Schulen, Lehrkräften und Schulklassen zur Verfügung stehen.

Moderne Chemie vermeidet Umweltprobleme

„Die Chemie hat in der Öffentlichkeit nicht immer den besten Ruf. Aber wo wären wir heute ohne die moderne Chemie“, sagt Professor Eilks. In der Vergangenheit habe sie viele Umweltprobleme verursacht. Heute trage sie wesentlich dazu bei, diese zu vermeiden und zu beheben. Herausforderungen des Umweltschutzes oder einer nachhaltigen Rohstoff- und Energieversorgung seien ohne Innovation in der Chemie nicht vorstellbar. Nachhaltigkeit und Chemie seien keine Gegensätze mehr.

Dritte Auszeichnung für Bremer Chemiedidaktiker

Die Auszeichnung in diesem Jahr ist bereits die dritte innerhalb der UN-Dekade für die Bremer Chemiedidaktiker um Professor Eilks. Bereits in den Jahren 2009 und 2010 wurden Projekte zur nachhaltigen Chemie und zum interdisziplinären Lernen über den Klimawandel unter ihrer Beteiligung ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhalten Initiativen, die das Anliegen dieser weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen vorbildlich umsetzen: Sie vermitteln Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln.

UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“

Nachhaltige Entwicklung funktioniert nur, wenn sich jeder für eine menschenwürdige Gesellschaft einsetzt. Mit der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) haben sich die Staaten der Vereinten Nationen verpflichtet, diese Art des Lernens in ihren Bildungssystemen zu verankern. Auf Grundlage eines einstimmigen Bundestagsbeschlusses koordiniert die Deutsche UNESCO-Kommission die deutschen Aktivitäten zur Dekade. Sie hat ein Nationalkomitee berufen und mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Eine Jury aus Expertinnen und Experten entscheidet über die Auszeichnung der Bildungsprojekte. So müssen Wissen und Kompetenzen aus den drei Nachhaltigkeits-Dimensionen Wirtschaft, Soziales und Umwelt vermittelt werden. Außerdem ist wichtig: Die Projekte haben einen innovativen Charakter, wirken in die Breite und bemühen sich um die Zusammenarbeit mit anderen Projekten.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Institut für Didaktik der Naturwissenschaften
Prof. Dr. IngoEilks
Tel.: 0421 218 63280
E-Mail: ingo.eilksprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.chemiedidaktik.uni-bremen.de
www.nachhaltigkeit-schuelerlabor.de
www.bne-portal.de/projekte