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Uni-Ausgründung encoway: Eine 15-jährige Erfolgsgeschichte

Das Spin-off des Technologie-Zentrums Informatik und Informationstechnik (TZI) hat sich mit nur drei Leuten gegründet / Heute zählt das Unternehmen im Technologiepark Bremen 120 Mitarbeiter

Nr. 213 / 18. August 2015 MM

Es ist die Erfolgsgeschichte einer Ausgründung, wie man sie sich an der Universität Bremen nicht besser wünschen kann: Vor 15 Jahren startete der damalige wissenschaftliche Mitarbeiter des Technologie-Zentrums Informatik und Informationstechnik (TZI) der Uni Bremen, Christoph Ranze, das Software-Unternehmen encoway. Das Spin-off im Technologiepark Bremen umfasst mittlerweile über 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dazu weitere Auszubildende und Studierende. Zu seinen Kunden gehören international bedeutende Unternehmen wie ABB, Sartorius, Phoenix Contact und Festo. encoway entwickelt für diese Industriekunden individuell zugeschnittene Softwarelösungen, mit denen ihre Vertriebsmitarbeiter variantenreiche Produkte besser verkaufen können.

Talentschmiede für Studierende

Mit der Universität Bremen sind der Geschäftsführer Christoph Ranze und seine Kollegen nicht nur als Alumni eng verbunden. Das Bremer Start-up-Unternehmen gilt im Informatikbereich der Uni als Talentschmiede für den wissenschaftlichen Nachwuchs: Zahlreiche Studierende und Promovenden haben bei encoway bereits ihre Abschlussarbeit gemacht, arbeiten als Werkstudierende oder absolvieren Praktika. Nicht selten ist encoway ihr Einstieg ins Berufsleben. „Etwa die Hälfte unserer Leute kommt von der Universität Bremen“, sagt Ranze. Für Professor Rainer Malaka, den Sprecher des TZI, ist encoway gleich aus drei Gründen ein Musterbespiel für Technologietransfer: „Als Spin-off wurde hier aus einer Idee von TZI-Mitarbeitern ein erfolgreiches Unternehmen. Zudem findet kontinuierlich ein Wissenstransfer über Absolventen statt, die zu encoway gehen. Darüber hinaus gibt es immer wieder Forschungs- und Transferprojekte mit dem TZI und encoway.“

„Waren anfangs eine graue Maus unter den Start-ups

Dabei fing alles ganz unscheinbar an: Mit nur drei Leuten gründete Christoph Ranze im Jahr 2000 ein zunächst kleines Unternehmen. Schnell kamen weitere Mitarbeiter hinzu, wie zum Beispiel Klaas Nebuhr, der ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter am TZI war und früh mit in die Leitung von encoway einstieg. „Wir waren Untermieter bei einer Agentur im Technologiepark und hatten nur gebrauchte Möbel“, erinnert sich Ranze. „Unter den damaligen glanzvollen Start-ups waren wir eine graue Maus“. Doch Ranze, Nebuhr und ihr Team hatten eine gute Geschäftsidee, waren durch ihre Uni-Ausbildung ausgewiesene Experten in Sachen Softwareentwicklung und hatten einen strategischen Investor. Das Familienunternehmen Lenze aus Hameln hielt ihnen nicht nur finanziell den Rücken frei, sondern beriet sie auch in unternehmerischen Fragen. Den Kontakt hatten Ranze und Nebuhr aus ihrer Zeit beim TZI, als sie gemeinsam mit Lenze in Forschungs- und Entwicklungsprojekten gearbeitet hatten.

„Professor Herzog war mein Mentor“

Bis heute ist encoway Teil der Lenze-Gruppe. Seinen jungen Start-up-Charakter hat das Unternehmen auch nach 15 Jahren erhalten. Ranzes Firmenphilosophie? „People Business“, sagt er. „Wir leben bei encoway ein Miteinander und investieren in das Know-how unserer Leute.“ Ganz nach dem Motto von Werder: „Wir kaufen keine Stars, wir machen welche“. Teamgeist und nach außen füreinander einstehen sind wichtige Maxime für den Firmen-Chef. Gelernt hat er das von seinem langjährigen Chef, Professor OttheinHerzog. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter baute Ranze mit ihm zusammen in den 1990er Jahren das TZI der Uni Bremen auf. „Er war mein Mentor.“

Was macht encoway?

Bei dem Software-Unternehmen encoway dreht sich alles um die Individualisierung von Produkten. Ranze, Nebuhr und ihre Mitarbeiter bauen so genannte Produktkonfiguratoren für Industriekomponenten, Geräte oder Maschinen. Sucht ein Kunde beispielsweise einen bestimmten Elektromotor mit Getriebe für seine Maschine, dann stellt encoway die Software bereit, mit der er sich aus der millionenfachen Vielfalt der Kombinationsmöglichkeiten den genau passenden zusammenstellen – konfigurieren – kann. „Wir haben Softwarelösungen entwickelt, mit denen produzierende Unternehmen ihre Vielfalt an Produkten beherrschen können“, erklärt Nebuhr den Markterfolg von encoway. „Und wir haben das Glück, hier in Bremen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, mit denen diese Erfolge erst möglich sind“.

Was macht das TZI?

Im TZI – Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik – arbeiten fachübergreifend 15 Professorinnen und Professoren der Uni Bremen sowie mehr als 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an zentralen Fragestellungen der modernen Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft. Die Wissenschaftler forschen in über 100 nationalen und internationalen Projekten für eine bessere Bildungs- und Lebensperspektive der Menschen sowie eine höhere Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Themen sind die Zukunft der Industriearbeit, lebenslanges Lernen, der demografische Wandel, der sichere Umgang mit Informationen in Zeiten des Internets oder Ressourceneffizienz. Mit dem studentischen Projekt „WuppDi!“ gehörte das TZI im Jahr 2012 zu den 365 „Ausgewählten Orten“ in Deutschland. In dem Projekt haben Studierende am TZI Bewegungsspiele für Parkinsonkranke entwickelt. Auch die mittlerweile 13 Ausgründungen aus dem TZI mit heute rund 220 zusätzlich geschaffenen Arbeitsplätzen zeigen, wie nutzerorientiert die Forschung ausgerichtet ist.

Der Alumnus Christoph Ranze im Video bei Youtube: www.youtube.com/watch?v=R-ZlkhfbTFI  

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Weitere Informationen:

Universität Bremen
Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI)
Prof.Dr. Michael Lawo
Telefon: 0421 218-64002
E-Mail: mlawoprotect me ?!informatik.uni-bremenprotect me ?!.de 
www.tzi.de

encoway GmbH
Christoph Ranze
Telefon: 0421 33003 500
E-Mail: ranzeprotect me ?!encowayprotect me ?!.de