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Wie können blinde Menschen Architektur „sehen“?

20. April: Vortrag zur kulturellen Teilhabe und Heterogenität – Kunst trifft auf Reha

Nr. 099 / 18. April 2016 RO

Wie erkläre ich einer blinden Person die Architektur einer Kirche? Und sind architektonische Formen für diese Person überhaupt von Interesse? Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum des interdisziplinären Projektes „Kulturelle Teilhabe und Heterogenität“ an der TU Dortmund. Dabei geht es um die Entwicklung neuer Konzepte und Ideen für Begegnungen von Kunst und Menschen mit Sehbeeinträchtigung. Ziel dabei ist es, Kulturdenkmäler als Erinnerungsorte sowohl für Sehende als auch für blinde Menschen gleichermaßen zugänglich und erfahrbar zu machen. Die Inhalte und ersten Ergebnisse aus dem Projekt stellt Ann Kristin Malik, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem Projekt, am 20. April 2016 um 18 Uhr an der Universität Bremen vor. Ihr Vortrag „Kulturelle Teilhabe und Heterogenität – Kunstgeschichte trifft auf Rehabilitationswissenschaft“ findet um 18:15 Uhr im SFG, Raum 1040 statt; der Eintritt ist frei.

Wie wird die Reinoldikirche „gesehen“?

Im Rahmen ihres Vortrags stellt Ann Kristin Malik verschiedene Zugänge vor und zeigt auf, wie kunstgeschichtliche Themen und Fragestellungen die Reflexion über das Sehen selbst ins Zentrum rücken und sich dadurch neue Perspektiven öffnen. Im Projekt arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kunstgeschichte, Pädagogik und Rehabilitationswissenschaften zusammen, um am Beispiel eines Kulturdenkmals (der Reinoldikirche in Dortmund) geeignete Begegnungskonzepte zu entwickeln.

Neue geisteswissenschaftliche Initiative „Worlds of Contradiction“.

Der Vortrag ist Teil der Ringvorlesung „Diversity – Geisteswissenschaften – Gesellschaften: Verhandlungspraxen in widersprüchlichen Kontexten“. Die Vorträge dieser Vorlesungsreihe gehen davon aus, dass heterogene Gesellschaften immer durch Vielfalt und Widersprüchlichkeit geprägt sind. Sie spüren daher Prozessen von gesellschaftlicher Teilhabe und Zugehörigkeit nach und beleuchten Momente kollektiver und individueller Identitätsbildung. Die Vorträge widmen sich hochaktuellen Fragen wie etwa der Umsetzung von Inklusion oder migrationsbedingten Herausforderungen. Die Reihe bildet einen Baustein zur geisteswissenschaftlichen Verbundforschungsinitiative „Worlds of Contradiction“. Mit der Reihe möchte die neue Inititiative neue Impulse in der geisteswissenschaftlichen Forschung setzen und ins Gespräch mit der Bremer Öffentlichkeit kommen. Alle Veranstaltungen gehen von 18:15 bis 19:45 Uhr; die weiteren Termine:

4. Mai 2016,: Prof. Dr. Anne Waldschmidt (Uni Köln): „Dis/ability = Diversity? Anmerkungen zur Debatte um Diversität und Intersektionalität aus Sicht der Disability Studies“


11 .Mai 2016: Jan Brunkenhövers und Ayla Satilmis (Uni Bremen): „Am Zerbrechen - Strategien zur Dekolonialisierung des Wissenschaftsbetriebes“


18. Mai 2016: Prof. Dr. Annelie Keil (Uni Bremen): „Hauptsache gesund!?  Verhandeln, was nicht verhandelbar ist! Der objektive Faktor Subjektivität“


 25. Mai 2016: Prof. Dr. Ursula Rust (Uni Bremen): „Die Europäische Union als Akteurin der Behindertenrechtskonvention“


1.Juni 2016: Dr. Margrit Kaufmann (Uni Bremen): „Mind the Gaps - Diversity im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlichen Konzepten, Management-Tools und Antidiskriminierungspraxis“


8. Juni 2016: Prof. Dr. Ute Gerhardt (Uni Frankfurt): „Zwischen Recht und Gewalt: Verhandlungspraxen der Suffragettenbewegung um 1900“


 15. Juni 2016: Prof. Dr. Marianne Hirschberg (Hochschule Bremen): „Die Macht von Klassifikationen, Diskursen und Praktiken am Beispiel der Konstruktion von Nicht_Behinderung“


 22. Juni 2016: Doppelveranstaltung, Beginn um 18 Uhr Prof. Dr. Natascha Korff (Uni Bremen) Dr. Elisabeth Plate und Prof. Dr. Simone Seitz (beide Uni Paderborn): „Umgang von Lehrer*innen mit Widersprüchlichkeiten im Kontext inklusiver Schul- und Unterrichtsentwicklungen“ und „Einfach machen? Inklusionsforschung und inklusive Schulpraxis in widersprüchlichen Kontexten“.

29. Juni 2016: Prof. Dr. Brita Rang ( Uni Frankfurt): „Höflichkeit als historisch bedeutsame Verhandlungspraxis in Räumen dichter sozialer Interaktion“

06. Juli 2016: Dr. Christoph Fantini (Uni Bremen): „Männlichkeitsentwürfe in widersprüchlichen Verhältnissen – Das Beispiel Grundschule“  

Weitere Informationen
Universität Bremen
Meike Hethey
Tel.: 0421-218-68499
E-Mail: meike.hetheyprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.woc.uni-bremen.de