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Offizielle Eröffnung des Malta-Zentrums an der Universität Bremen

Rektoren aus Bremen und Malta unterzeichnen Kooperationsvertrag / Fototermin am 29. Juni um 12:40 Uhr im Industrie-Club

Nr. 217 / 27. Juni 2012 SC

Titkellem bil-Malti? Sprechen Sie Maltesisch? Nein? Das überrascht nicht. Zwar sind Malta und seine Sprache fester Bestandteil der Europäischen Union, doch in der breiten Öffentlichkeit ist wenig über das Maltesische bekannt. An der Universität Bremen wird allerdings Malta und der maltesischen Sprache seit vielen Jahren große Aufmerksamkeit geschenkt – und die wissenschaftliche Arbeit trägt jetzt weitere Früchte. An der Bremer Uni wird jetzt ein Malta-Zentrum eingerichtet, in dem das Maltesische sprachwissenschaftlich erforscht wird. Am 29. Juni 2012 unterzeichnen der Rektor der Universität Bremen, Professor Wilfried Müller, und der Rektor der Universität Malta, Professor Juanito Camilleri, einen Kooperationsvertrag für das Zentrum. Die Vertragsunterzeichnung findet um 12:40 Uhr bei einem festlichen Empfang im Industrie-Club Bremen statt. Auch der Botschafter der Republik Malta für Deutschland, Carl Charles Xuereb, wird ein Grußwort sprechen.

Achtung Redaktionen: Falls Sie den Fototermin zum Eintrag des Botschafters Maltas ins Goldene Buch der Stadt Bremen nicht wahrnehmen konnten, gibt es die Möglichkeit, Fotos bei der Vertragsunterzeichnung zwischen den Universitäten Malta und Bremen im Industrie-Club Bremen, Am Markt 1 (Deutsches Haus), zu machen.

Spiritus rector der Kooperation von Bremer Seite ist Professor Thomas Stolz vom Institut für Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft (IAAS) im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität. Sein Interesse an der Sprache erläutert er so: „Maltesisch ist mit seinen knapp 400.000 Sprechern die einzige arabische Amtssprache in der Europäischen Union, die allerdings mit dem uns vertrauten Alphabet geschrieben wird. Durch den langen Kontakt mit dem Italienischen und dem späteren Einfluss des Englischen unter der Kolonialherrschaft Großbritanniens ist das Vokabular des Maltesischen stark durch andere Sprachen beeinflusst – für linguistische Fragestellungen ein interessantes Forschungsgebiet“. Zur Eröffnung des Zentrums wird es deshalb am 30. Juni ein sprachwissenschaftliches Kolloquium geben, bei dem Wissenschaftler aus den USA, Malta und Bremen aktuelle Forschung zur maltesischen Sprache vorstellen.

Über das Bremer Malta-Zentrum soll sich die maltesische Sprachwissenschaft als international anerkannte Disziplin weiter etablieren. So kann die Universität Bremen als ein international wichtiger Anlaufpunkt für Forschung zur maltesischen Sprache dienen. Vor allem aber sollen gemeinsame Forschungsprojekte eingeworben werden, die neue Bereiche der maltesischen Sprache beleuchten. Langfristig soll auch versucht werden, Maltesisch in der Lehre des Studiengangs Linguistik an der Universität zu integrieren sowie Workshops und Fortbildungsmöglichkeiten für Forschung zum Maltesischen anzubieten.

Das neue sprachwissenschaftliche Malta-Zentrum ist letztlich das Ergebnis einer langen Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Bremen und Malta. Ausgehend von der Initiative von Professor Thomas Stolz entstand eine enge Zusammenarbeit mit der Universität Malta, vor allem in der Person von Professor Ray Fabri (Studiengang Linguistik, Universität Malta). Im Jahr 2007 wurde im Rahmen der ersten Internationalen Konferenz für maltesische Sprachwissenschaft die International Association of Maltese Linguistics (L-G?aqda Internazzjonali tal-Lingwistika Maltija) gegründet. Die Gesellschaft hat zurzeit 60 Mitglieder aus Malta, Deutschland, den USA, Japan und vielen anderen Ländern. Im Sommer 2011 wurde bereits die dritte Internationale Konferenz für maltesische Sprachwissenschaft organisiert. Darüber hinaus hat die Gesellschaft zwei erfolgreiche eigene Publikationsreihen (ILSIENNA und Il-Lingwa Tag?na) ins Leben gerufen.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften
Institut für Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft (IAAS)
Prof.Dr. Thomas Stolz
Tel. 0421 218 68300
E-Mail: stolzprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
oder
Benjamin Saade
E-Mail: bsaadeprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de