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Studierende entwickeln Katastrophenwarnsystem „mobile4D“ weiter

Nun sammeln sie Geld für Reisekosten nach Laos mit Crowdfunding-Kampagne

Nr. 318 / 24. September 2014 JS

Eine App, die direkt auf dem Smartphone vor einer nahenden Naturkatastrophe warnt – das haben Informatikstudierende der Uni Bremen in ihrem Masterprojekt „mobile4D“ unter Leitung von Lutz Frommberger entwickelt. Nach erfolgreichen Tests wollen sie nun nach Laos reisen, um das System vor Ort einzusetzen. Um die Reisekosten zu stemmen, fehlt ihnen nur das nötige Kleingeld. Deshalb starten sie eine Crowdfunding-Kampagne, um die Anwendung vor Ort in Laos einzusetzen. Das Ziel: 2.860 Euro. Nach einer Woche sind bereits 717 Euro zusammengekommen. Ausgezahlt wird das Geld aber nur, wenn mindestens der Zielbetrag erreicht wird.

Das System von „mobile4D“ funktioniert in zwei Richtungen: Zum einen können Behörden Warnungen direkt und zielgerichtet an betroffene Menschen in bestimmte Regionen schicken. Zum anderen können Katastrophen aber auch direkt von den Menschen vor Ort per Smartphone an die verantwortlichen Behörden gemeldet werden. Darüber hinaus bietet das System die Möglichkeit, durch GPS eine direkte Warnung vor Katastrophen zu geben. Dabei funktioniert es sowohl über den Webbrowser als auch auf Smartphones.

Flüge, Unterkunft und Versicherung – das brauchen die Studierenden

Im April 2013 haben die Studierenden „mobile4D“ in einem ausgiebigen Feldversuch in Luang Prabang (Laos) bereits erfolgreich getestet. Um die weiter entwickelte Version vor Ort umzusetzen, müssen die sie ein zweites Mal nach Laos reisen. Während Entwicklung und Hardware durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert werden, mangelt es jedoch an finanziellen Mitteln für Flüge, Unterkunft und Krankenversicherung. Darum haben sich die Studierenden etwas einfallen lassen: Auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo können Unterstützer die Reise mit einem kleinen oder größeren Betrag fördern und erhalten im Gegenzug ein kleines Dankeschön, zum Beispiel eine Postkarte aus Laos oder eine Erwähnung auf der Projekt-Webseite.

Das Ziel: Menschenleben retten

„Es ist unerlässlich, dass wir selbst vor Ort sind, um „mobile4D“ umzusetzen“, sagt der Student Denny Teuchert. „Wir müssen das Programm zunächst installieren und anpassen. Dann schulen wir Mitarbeiter des Ministry of Agriculture and Forestry in Laos, damit sie das Programm bedienen und das Wissen ihrerseits weitergeben können.“ Wenn Denny Teuchert und sein Team genug Unterstützer finden, könnte sogar ein dritter Student nach Laos reisen. Das würde die Arbeit um ein Vielfaches erleichtern und beschleunigen. „Unser Ziel ist es, dass die Menschen in Laos zuverlässige Katastrophenwarnungen erhalten, damit sie sich rechtzeitig in Sicherheit bringen und ihre Lebensgrundlage schützen können.“

Direkt zur Crowdfunding-Kampagne: www.m4d.la/support-mobile4d

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Mathematik/Informatik

Denny Teuchert
E-Mail: teuchertprotect me ?!informatik.uni-bremenprotect me ?!.de
http://mobile4d.capacitylab.org/

Dr.-Ing. Lutz Frommberger
Tel.: 0421/218-64281
E-Mail: lutzprotect me ?!informatik.uni-bremenprotect me ?!.de