Die Untersuchung der Datafizierung von Kindheit und Familienleben stellt relevante methodische und erkenntnistheoretische Herausforderungen dar, die einen kritischen Umgang mit Daten erfordern. In diesem Vortrag sollen einige methodische Vorschläge vorgestellt werden, die eine laufende Forschungsarbeit im italienischen Kontext illustrieren. Auf der Grundlage des Konzepts der Familie als kommunikative Figuration wird im Rahmen des Projekts eine Längsschnittstudie mit gemischten Methoden in einer Stichprobe von 20 Familien mit kleinen Kindern (0-8 Jahre) durchgeführt, die Interviews, Beobachtungen und visuelle Daten kombiniert. Mit dem Ziel, die wirkenden Machtverhältnisse in den Vordergrund zu stellen und selbstverständliche Praktiken und Vorstellungen an die Oberfläche zu bringen, wurden Netzwerkmethoden und eine konstruktivistische Grundlagentheorie als Analyseinstrumente eingesetzt, um die Interaktionen zwischen den Daten und den einzelnen Familienfiguren zu erfassen. Die vorläufigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Kombination hybrider Methoden ein experimentierwürdiges Mittel darstellt, um Datenbeziehungen zu materialisieren und Reflexivität zu fördern, um den Datenkolonialismus im Familienleben zu entwirren.

Gaia Amadori ist Doktorandin in "Soziologie, Organisationen und Kulturen" in der Abteilung für Kommunikation an der Katholischen Universität Mailand. Ihre Forschungsinteressen umfassen Spiel- und Medienwissenschaften. In ihrer Dissertation, die auf dem DataChildFutures-Projekt basiert, untersucht sie die Domestizierung digitaler Medien in Familien mit kleinen Kindern (0-8 Jahre) und konzentriert sich dabei auf die Auswirkungen der Datenbeziehungen auf die Machtstruktur des Haushalts. Dabei verwendet sie ein Forschungsdesign mit gemischten Methoden, das Netzwerktechniken nutzt.