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ZeMKI-Forschungskolloquium mit Prof. Dr. Chankyung Pak (Kyungpook National University, South Korea)

Thema des Kolloquiums ist "Biases in Digital Trace Data and Statistical Correction: Sample Selection and Measurement Error Models".

Digitale Trace-Daten sind zu einer der zentralen Säulen der Medienforschungsmethoden geworden. Trotz der Möglichkeiten, das tatsächliche Verhalten einzelner Nutzer*innen in der personalisierten Medienumgebung besser zu verstehen, haben viele Wissenschaftler*innen auf das Potenzial für Verzerrungen bei der Erhebung von Trace-Daten hingewiesen und die Verallgemeinerbarkeit der darauf basierenden Erkenntnisse in Frage gestellt. In diesem Vortrag werden zwei verschiedene Arten solcher Verzerrungen - d.h. Stichprobenauswahlverzerrungen und Messfehler - und ihre Korrekturmethoden diskutiert. Erstens werden Inverse Probability Weighting (IPW) und Typ-II-Tobit, zwei beliebte Korrekturmethoden für die unterschiedliche Neigung von Forschungsteilnehmer*innen, ihre persönlichen Daten zu "spenden", anhand von Voll- und Teilsimulationen und realen Trace-Daten von Facebook-Nutzer*innen verglichen. Zweitens wird das Potenzial für die Entwicklung von Messfehlermodellen für zu viel oder zu wenig berichtete Nachrichtenexposition in den Erhebungs- und Verfolgungsdaten durch die explizite Modellierung verschiedener fehlergenerierender Mechanismen, die in die Messdaten eingebettet sind - was Pak Recall-Fehler und Gerätezugriffsfehler nennt - wird vorgestellt werden.

Chankyung Pak ist Assistenzprofessor im Fachbereich Medien und Kommunikation an der Kyungpook National University (KNU), wo er Datenjournalismus, Medienökonomie sowie Ethik und Politik für algorithmische Medien lehrt. Er ist ein Computer-Sozialwissenschaftler, der sich für die Entwicklung des öffentlichen Diskurses interessiert, der sich aus der Verbindung von sich verändernden Informationstechnologien, Medienwirtschaft und journalistischer Praxis ergibt. Er hat auch an der Entwicklung von Berechnungsmethoden gearbeitet, um die nicht standardisierten Eigenschaften digitaler Spurdaten zu überwinden und sie für die Medienforschung voll zu nutzen. Bevor er zur KNU kam, arbeitete er an der Universität von Amsterdam und am Beijing Normal University-Hong Kong Baptist University United International College.

 

Aktualisiert von: ZeMKI