Gaming the Nation. Eine intersektionale Annäherung an Nation, Identität und Gaming
Post-Doc Projekt
Laufzeit: März 2022 bis März 2025
Thema
Das Forschungsprojekt behandelt die multiplen Verflechtungen von Gaming und Konstruktionen nationaler Identität durch das Verknüpfen zweier häufig als konträr zueinander wahrgenommenen Forschungsperspektiven – Medienästhetik und Kommunikationswissenschaft. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie a) Nationen und nationale Identitäten durch die audiovisuellen, narrativen, räumlichen und prozeduralen Strukturen des Mediums sowie deren Zusammenspiel dargestellt und erfahrbar gemacht werden und b) wie Spielende diese Konstruktionen wahrnehmen und verhandeln. Der Fokus liegt dabei auf international vermarkteten und erfolgreichen (AAA) Games mit historischen Settings. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Frage gerichtet, inwiefern Konzepte nationaler Identität nicht nur „das Eigene“, sondern in Abgrenzung dazu auch „das Andere“ formulieren, um herauszufinden, inwiefern Konstruktionen von Nation innerhalb von Games möglicherweise soziale Ungleichheiten in Zeiten tiefgreifender Mediatisierung weitertradieren oder gar konsolidieren können. In theoretischer Hinsicht zielt das Forschungsprojekt darauf ab, Benedict Andersons Konzept von Nationen als ‚imagined communities‘ im Kontext von Theorien tiefgreifender Mediatisierung weiterzuentwickeln und um eine intersektionale Perspektive zu erweitern. Der wesentliche Innovationswert des Forschungsprojekts liegt dabei in der Verbindung von medienästhetischen und akteurszentrierten Perspektiven. Das primäre Ziel ist es demnach, die Wechselbeziehungen zwischen Games und Konstruktionen nationaler Identitäten auf der Ebene der Spiele sowie der Spielenden systematisch zu erforschen und damit nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Forschungsfeldes Nation, Identität und Gaming zu leisten, sondern auch auf einer Metaebene als Beispiel dafür zu dienen, wie zwei oft häufig als konträr zueinander wahrgenommenen Forschungsperspektiven produktiv miteinander verbunden werden können.

Kathrin Trattner
Einrichtung Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI)
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