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Fasern, Sporen, Pilze: Unibad öffnet vorerst nicht

Pünktlich nach den Sommerferien, am Montag, 6. September, sollte das beliebte Unibad wieder öffnen. Doch es kam anders. Während dringender Instandhaltungsarbeiten sind in den Lüftungsanlagen gravierende technische Mängel festgestellt worden. Daraufhin hat die Universität zwei Gutachten zur…

Das Ergebnis: Die Raumluft im Hallenbad ist zwar nicht betroffen, doch in den Schächten wurden gesundheitsschädliche Fasern, Sporen und Schimmelpilze gefunden. „Wir haben eine der sechs Lüftungsanlagen von unten geöffnet“, sagt Uni-Baudezernent Hans-Joachim Orlok, „dabei haben wir einen dicken Film von hygienisch bedenklichen Ablagerungen, sowie Mineralfasern von Glas- und Steinwolle gefunden“. Bislang sei die Raumluft zwar nicht belastet, bei einer Sanierung der maroden Lüftungsanlagen könnten die Schadstoffe jedoch in die Luft des Unibades gelangen. „Dieses Risiko ist nicht tragbar“, sagt Orlok. Reinigen ließen sich die Luftschächte nicht mehr, sie müssten komplett saniert werden, was laut Schätzung des Baudezernenten Mehrkosten von 400 000 Euro betragen würde.

Sportsenatorin will weiteres Vorgehen prüfen

So wird das Unibad nach der Sommerpause vorerst nicht wieder geöffnet. Die Universität Bremen ist baulich-technische Betreiberin des Bades, den Schwimmbetrieb führt die Bremer Bäder GmbH. Die zuständige Senatorin für Sport, Anja Stahmann, will jetzt das weitere Vorgehen prüfen. Alle betroffenen Schulen und Vereine sollen informiert werden. Die Bürgerschaftsfraktionen sollen diskutieren, wie mit dem zusätzlichen Sanierungsbedarf umgegangen werden soll. Ohnehin sollte das Bad in fünf Jahren für immer geschlossen werden, es geht jetzt um die Interimszeit.

Studiobad ist ein „großer Lichtblick“

Was bedeutet das für den Unisport? Klaus Achilles, Geschäftsführer des Vereins Hochschulsport: „Uns hat die Nachricht überraschend getroffen, und es ist für unsere Planung schwierig, damit umzugehen.“ Erst einmal sagt der Verein Hochschulsport 16 Kurse, an denen durchschnittlich 350 Interessenten teilnehmen, für das Wintersemester ab. „Es ist ärgerlich, dass es keine Prognosen gibt, wie lange die Schließung dauern wird.“ Das freie Schwimmen in der Zeit zwischen Sommer- und Wintersemester fiele nun auch flach. Es sei sehr beliebt, nicht nur bei Gästen. „Viele Unimitarbeiter haben die Mittagszeit genutzt, um zu schwimmen.“ Auch die Kurse im Rahmen der Aktion „WinterFit“ des betrieblichen Gesundheitsmanagements können nicht angeboten werden. Dennoch gebe es einen „großen Lichtblick“. Das Studiobad sei nicht an die Lüftungsanlage gekoppelt und somit nicht betroffen. „Es bleibt von 8 bis 22 Uhr geöffnet, Aquafitness, Wassergymnastik 60 plus und Schwimmlernkurse für 350 Kinder können stattfinden.“

Leeres Schwimmbecken
Das Wasser ist raus, das Unibad öffnet vorerst nicht wieder.
Frau und Mann schauen auf Rohre an der Decke der Schwimmhalle
Sportsenatorin Anja Stahmann und Uni-Baudezernent Hans-Joachim Orlok schauen sich die Lüftungsanlage an, in der Keime und Fasern gefunden wurden.
Schilder außen am Gebäude
Wie lange das beliebte Bad vorerst geschlossen bleibt, ist noch unklar. Die Bürgerschaftsfraktionen sollen das weitere Vorgehen diskutieren.