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Post Doc Lidia Mazzitelli lobt Arbeitsbedingungen an der Uni

Die Italienerin Lidia Federica Mazzitelli hat über den „Ausdruck der Possessivität im Weißrussischen und Litauischen“ promoviert. In englischer Sprache und mit ausgezeichneten Ergebnissen. Vorausgegangen ist ein doppelgleisiges Studium an der Universität La Sapienza in Rom und der Johannes…

„Im Internet habe ich die Ausschreibung der M8-Post-Doc-Initiative der Universität Bremen gesehen. Dabei habe ich festgestellt, dass der Sprachwissenschaftler Professor Thomas Stolz sowohl über baltische Sprachen als auch über den Ausdruck von Besitzverhältnissen geforscht hat“, sagt die sympathische Frau. Das traf bei ihr den Nagel auf den Kopf. Sie schickte ihm ihr neues Projekt und bewarb sich damit erfolgreich für eine zweijährige Stelle als Post-Doc im Rahmen des Zukunftskonzepts. Lidia Mazzitelli erfüllte alle Voraussetzungen: Eine herausragende Promotion und überdurchschnittliche Publikationsleistungen. Fünf größere wissenschaftliche Artikel hat sie bereits veröffentlicht.

Verliebt in Sprachen

Die 30-Jährige war oft im Ausland. Für die gastfreundliche Universität Vilnius hatte sie ein Stipendium bekommen und die sprachlichen Schönheiten des Litauischen schätzen gelernt. „Es ist eine alte, sehr interessante Sprache.“ Da konnte sie durch ihr Slawistik-Studium in Rom bereits fließend russisch, polnisch, slowenisch und kroatisch sprechen. In Vilnius war sie viel mit Weißrussen zusammen, bereiste das Land und verliebte sich wieder in eine Sprache. Baltische und slawische Sprachen stehen gleich hoch in ihrer Gunst.

Hebräisch im Fremdsprachenzentrum

Wie viele Sprachen beherrscht sie nun eigentlich? Diese Frage muss der Zuhörer zwangsläufig stellen, wenn die temperamentvolle junge Frau von ihren reichhaltigen Erfahrungen berichtet. Nun werden die Finger zu Hilfe genommen und es wird abgezählt: Italienisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Russisch, Polnisch, Kroatisch, Slowenisch …Wir landen bei elf Sprachen. Bringt man bei ähnlichen Sprachen nicht mal was durcheinander? „Mamma mia, das passiert“, sagt sie. „Vielleicht lerne ich noch Finnisch. Die Syntax kenne ich, das erleichtert den Einstieg.“ Es ähnele dem Estnischen. „Aber noch kann ich kein Butterbrot in dieser Sprache bestellen“, lacht sie. Was aber ganz sicher hinzukommt, ist Hebräisch. „Ich habe einen Kurs im Fremdsprachenzentrum belegt, der ist sehr gut gemacht.“

Mittwochs im Café International

Angesprochen auf ihre fünfmonatigen Erfahrungen an der Uni Bremen folgen Superlative. „Bremen mag ich sehr, die Arbeitsbedingungen sind hervorragend.“ Sie lebt in einer WG, kennt in Bremen viele Leute und hat zahlreiche italienische Freunde vor Ort. Die arbeiten meist in der Bremer Luft- und Raumfahrtindustrie. „Hier an der Universität habe ich viele Möglichkeiten, andere jungen Wissenschaftler kennenzulernen, zum Beispiel mittwochs im Café International“, sagt sie. Räumt dann aber doch ein: „Jedes dritte Wochenende fliege ich nach Rom zu meiner Familie.“ Ihr aktuelles Forschungsthema ist wieder die Frage, wie Besitzverhältnisse in baltischen, slawischen und finnischen Sprachen ausgedrückt werden. „Ich habe“ oder Konstruktionen, die man übersetzen würde mit „bei mir ist“. Diesmal vergleicht sie nicht nur zwei Sprachen, sondern gleich mehrere und arbeitet an einer größeren Publikation mit. Danach hofft sie auf ein Drittmittelprojekt. „Ich kann mir vorstellen, in Deutschland zu bleiben.“

Frau lächelt in Kamera
Lidia Federica Mazzitelli ist ein Sprachgenie. Die Italienerin spricht elf Sprachen fließend und forscht an der Uni Bremen als Post Doc im Rahmen der Exzellenzinitiative.