Detailansicht

Wenn`s knallt und pufft im Hörsaal

Wenn Wissenschaftler im Hörsaal Bananen als Hammer benutzen und Cola-Fontänen an die Decke spritzen, ist wieder Kinder-Uni an der Uni Bremen. Mehrere Hundert kleine Forscherinnen und Forscher waren zu Beginn der Osterferien drei Tage auf dem Campus und haben spannende Vorlesungen und Workshops…

Professor JustusNotholt ist von Anfang an dabei: seit 2005 bringt der Wissenschaftler in seiner Physik-Show Kinder und Erwachsene durch seine Experimente zum Staunen. So taucht er zum Beispiel Obst, Gemüse und Blumen in 196 Grad kalten flüssigen Stickstoff, so dass sie zu Eis gefrieren und haut mit einer tief gefrorenen Banane dann einen Nagel in die Wand. „Mit dem Beispiel will ich euch zeigen, dass Materialien bei anderen Bedingungen ihre Eigenschaften verändern“, erklärt er. Als Notholt danach noch eine meterhohe Cola-Fontäne aus einer Flasche an die Decke sprudeln lässt, ruft ein Junge: „Oh nein, die gute Cola!“ Der Trick dabei: Zwei Mentos-Bonbons erzeugen in der Flasche den großen Überdruck.

Tobender Applaus

Ein Raunen geht durch den Saal, als Notholts Mitarbeiter Matthias Buschmann ein gefülltes Wasserglas auf eine kleine, dünne Glasplatte stellt und sie an Seilen über Kopf durch die Luft schleudert. Hier wirkt die Zentrifugalkraft. Mit zwei Gläsern funktioniert es bei Notholt dann leider nicht. „Es gehört dazu, dass auch mal etwas nicht klappt“, sagt er. Tobenden Jubel und Applaus erntet er trotzdem.

Verstehen, wie die Dinge funktionieren

Doch dem Wissenschaftler geht es nicht nur um Spaß und eindrucksvolle Effekte in seiner Kindervorlesung. „Ich möchte zeigen, dass Physik zwar kompliziert erscheint, aber physikalische Hintergründe mit anschaulichen Beispielen einfach zu verstehen sind“, sagt er. Spaß an Wissenschaft und Forschen wollen auch die anderen Forscherinnen und Forscher den acht- bis dreizehnjährigen Kindern in ihren Vorlesungen und Workshops vermitteln, indem sie ihnen Themen aus Mathematik, Natur-, Ingenieur- und Sprachwissenschaften, Weltraumforschung und Archäologie näher bringen. Im Schülerlabor Chemie stellen die Kinder zum Beispiel Duschgel her, um zu verstehen, wie verschiedene Stoffe zusammen wirken. Im Workshop „Vom Kompass zum Elektromotor“ können die Kinder selbst einen einfachen Elektromotor bauen und dadurch besser verstehen, wie er funktioniert.

Spezielles Elternprogramm

„Ich finde die Kinder-Uni spannend, weil man hier so viel ausprobieren kann und alles an Beispielen erklärt bekommt“, sagt die zehnjährige Pia aus Bremen.  Und ein Vater aus Oyten ergänzt: „Es ist eine tolle Möglichkeit, dass man mal einen Einblick in die Uni bekommt.“ Er und seine Tochter Kaija (9)  sind das erste Mal auf dem Campus. Zahlreiche Eltern nutzen auch das Elternprogramm, bei dem sie Forschungsinstitute besuchen können, wie zum Beispiel den Fallturm.

1.300 Karten verkauft

Insgesamt ist die Nachfrage für die Kinder-Uni groß. „Insgesamt haben wir 1.300 Karten für unsere 31 Vorlesungen, Workshops und Elternangebote verkauft“, freut sich Organisatorin Gisela Gründl. Die Uni-Mitarbeiterin der Akademie für Weiterbildung organisiert die Kinder-Uni seit zehn Jahren mit ihrem Team. Dazu gehören auch Lehramtsstudierende, die den Besucherinnen und Besuchern an den Infoständen in der Glashalle und im Gebäude NW1 weiterhelfen oder in der Mensa, wo sich Kinder und Eltern zwischen Vorlesungen und Workshops eine Mittagspause gönnen.

Weitere Informationen auf der Uni-Website gibt es unter www.kinderuni.uni-bremen.de .
Sehen Sie einen Bericht bei "buten un binnen" vom 25. März 2015 (ab Minute 1:11).

 

Mann steht in einem Hörsaal vor Zuschauern. Um ihn herum dampft es auf dem Boden.
In einer spannenden und unterhaltsamen Show vermittelt Professor Justus Notholt den kleinen und großen Zuschauern die Gesetze der Physik.
Frau hält mit zwei Kindern im weißen Kittel und Schutzbrille
Immer schön rühren: Im Workshop Chemie stellen die Forscherinnen und Forscher mit den Kindern zum Beispiel Duschgel her.
Menschen in einer Glashalle.
Schnecken kriechen auf einem Tisch und auf einem Kinderarm.
"Von wegen lahm wie eine Schnecke" – so heißt ein Workshop, in dem die Kinder die Kriechtiere näher kennen lernen.