Wissenschaftsschwerpunkte

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bremen suchen Antworten auf die großen Zukunftsfragen heutiger Gesellschaften. Sie tun dies in fünf wissenschaftlichen Schwerpunkten, die das Forschungsprofil der Universität prägen – und zugleich zentrale Innovationsfelder des Landes Bremen widerspiegeln.
In diesen Schwerpunkten, die interdisziplinär ausgerichtet sind, kooperieren die Forschenden eng mit außeruniversitären Instituten der Spitzenforschung, gemeinsam finanziert von Bund und Land. Die Wissenschaftsschwerpunkte werden regelmäßig evaluiert. Über neue Schwerpunkte entscheidet der Akademische Senat der Universität auf der Grundlage transparenter Kriterien.

Meeres-, Polar- und Klimaforschung

Ozeane, Polarregionen und Atmosphäre – ihre Rolle im globalen Klimawandel in der geologischen Vergangenheit und in der Gegenwart steht im Fokus der Meeres- und Umweltforschung des MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen. Im Ozean-Exzellenzcluster wird am MARUM, eng eingebunden in internationale Forschungsprogramme, das Meer von den Küsten bis in die Tiefen der Ozeane untersucht. Ein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Großgeräten. Dazu gehören ferngesteuerte Unterwasserroboter, die in den Meerestiefen wie die Augen und Arme der Forscher agieren, oder auch zwei mobile Bohrgeräte, die Bohrkerne bis in 2000 Metern Tiefe bergen können. Mit dem Bohrkernlager verfügen die Bremer über ein einzigartiges Klima-Archiv, das der internationalen Forschungsgemeinschaft Proben aus aller Welt zugänglich macht. Im Forschungszentrum BreMarE wird zudem das Ökosystem Meer anhand der Anpassungsstrategien von ausgewählten Kleinstlebewesen erforscht. Darüber hinaus untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Umweltphysik in diesem Schwerpunkt unter anderem die Atmosphäre mit satellitengestützter Erdfernerkundung.

mehr

Sozialer Wandel, Sozialpolitik und Staat

Ungleichheit, Sozialpolitik, Sozialstaatlichkeit – mit diesem Fokus widmen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik und am Institut für Interkulturelle und Internationale Studien (InIIS) der Entwicklung von Gesellschaft und Wohlfahrtsstaat unter dem Druck von Globalisierung und Liberalisierung. Dabei verfolgen sie zwei Richtungen: In einem Sonderforschungsbereich untersuchen sie, wie sich die Sozialpolitik seit ihren Anfängen vor 150 Jahren weltweit verbreitete und welche länderspezifischen Varianten seither entstanden sind. In einem zweiten Forschungsstrang befassen sie sich mit der Lebensführung der Mittelschichten – auch vor dem Hintergrund, dass Teile der bislang als Garant für sozialen Frieden geltenden Mittelschichten in jüngster Zeit rechtspopulistische Bewegungen maßgeblich tragen und damit die demokratische Ordnung gefährden. Ihrer traditionellen Stärke folgend arbeiten die Wissenschaftler empirisch, theorieorientiert und international vergleichend. Dazu gehört die in der Exzellenzinitiative geförderte Bremen International Graduate School of Social Sciences (BIGSSS), an der Doktorandinnen und Doktoranden aus aller Welt soziale und politische Integration erforschen und erleben.

mehr

Materialwissenschaften und ihre Technologien

Ressourcenschonend, maßgeschneidert, beständig – diese Kriterien stehen im Mittelpunkt der Forschung, die das MAPEX Center for Materials and Processes entlang der gesamten Prozesskette von der Entwicklung bis zur Anwendung von Werkstoffen aller Art verfolgt. Ein Fokus liegt dabei auf den schwer vorhersehbaren physiko-chemischen Veränderungen von Materialien während ihrer Synthese, Fertigung und Nutzung. Die Forscherinnen und Forscher wollen die Veränderungen auf atomarer Ebene vorhersagen und damit beispielsweise dazu beitragen, erstmals neue Werkstoffe mit individuell maßgeschneiderten sowie lokal variierenden thermo-chemo-mechanischen Eigenschaften herzustellen. Solche Materialien werden für den Einsatz in unwirtlicher Umgebung wie korrosiven Medien oder extremen Temperaturen gebraucht. Ein weiterer Fokus liegt auf der Erschließung von ressourcenschonenden Materialien und Prozessen, um alltägliche Hightech-Produkte wie Autos, Flugzeuge oder Handys leistungsfähiger, zuverlässiger und nachhaltiger herstellen zu können.

mehr

Minds, Media, Machines

Kognition, Robotik, mediatisierte Welten – entlang dieses Dreiklangs erforschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die komplexen Vorgänge rund um Intelligenz und Wahrnehmung beim Menschen. Auf dieser Basis wollen sie eine neue Generation intelligenter und zugleich sicherer Systeme entwickeln und den mühelosen Austausch zwischen Mensch und Maschine ermöglichen. International renommiert sind die Bremer auf dem von ihnen begründeten Gebiet der Raumkognition, das sich mit der räumlichen Orientierung von Mensch und Maschine befasst. Ziel ist es, „Living Technologies“ zu entwickeln, die auf kognitiven Kernelementen basieren. Sie können in digitalen Systemen vom Smartphone bis zum Haushaltsroboter genutzt werden und den Menschen lebenslang unterstützen. Im Sonderforschungsbereich EASE wird bereits ein Roboter entwickelt, der rund um die Uhr den Haushalt führen soll. Den Forschenden ist es ein besonderes Anliegen, dass diese künstlichen Intelligenz-Systeme den Menschen nicht nur im Alltag unterstützen: Er soll zugleich über die Nutzung seiner Daten und damit seine Privatheit selbst entscheiden können.

mehr

Gesundheitswissenschaften

Prävention, Gesundheitsversorgung, Pflege – diese drei Bereiche stehen im Mittelpunkt der gesundheitswissenschaftlichen und epidemiologischen Forschung. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen beispielsweise, wie Lebensstil und Umwelt zur Entstehung oder Vermeidung chronischer Erkrankungen beitragen, welche gesundheitsfördernden Maßnahmen wirksam und effizient sind oder wie eine bedarfsgerechte gesundheitliche und pflegerische Versorgung sichergestellt werden kann. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Fragen der Gerechtigkeit bei Gesundheit und gesundheitlicher Versorgung, etwa dem Phänomen, dass wohlhabendere Menschen eine höhere Lebenserwartung haben. Zudem untersuchen die Forscherinnen und Forscher den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Alterungsprozess. Sie erarbeiten grundlegende Erkenntnisse für die Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung. Dabei kooperieren sie eng mit regionalen, nationalen und internationalen Gesundheitsforschungszentren und Einrichtungen des Gesundheitssystems.

mehr
Aktualisiert von: SPE